19. Mai 2025
Neuseeland ist ein absolutes Traumziel vieler Menschen – und das aus gutem Grund. Wir durften das Land der Maoris ein ganzes Jahr lang mit einem Working Holiday Visum bereisen. Mit uns bekommt ihr einen einzigartigen Einblick in eines der hügeligsten und verwunschensten Länder der Welt.
Begleitet uns auf eine Reise zu majestätischen Gletscherlandschaften, wilden Bergpässen und kristallklaren Bergseen auf Neuseelands Südinsel. Lasst euch überraschen von einzigartigen Tierbegegnungen und geht mit uns auf die Suche nach wunderschönen Fjordlandschaften. Wir haben die Nordinsel sowie auch die Südinsel für je 3 Monate bereisen dürfen (ein halbes Jahr haben wir gearbeitet) – genug Zeit, um sich alle Ecken dieses wunderschönen Landes anschauen zu können. Wir hoffen, dieser Beitrag bereitet euch genauso viel Freude wie uns und inspiriert euch für das Land am anderen Ende der Welt.
Vorab gut zu wissen: Die Preise auf der Südinsel sind deutlich teurer als auf der Nordinsel – im Schnitt um die 20 %. Denkt euch daher am besten schon vor der Fährüberfahrt mit wichtigen/unverderblichen Lebensmitteln ein.
- Lebensmittelgeschäfte: Pak'nSave (günstig, großen Packungen aber eher Basic, weniger Auswahl an speziellen Lebensmitteln und Marken), New World (etwas teurer, dafür viel Auswahl und je nachdem was man kauft akzeptable Preise), Woolworths (ähnlich wie New World)
- Bank: BNZ war für uns die beste Wahl um Geld abzuheben (mit der DKB kostenlos) | Backpacker zahlen keine Gebühren für das Konto sowie für Auslandstransaktionen
- Währung: 1 € - $1,89 (stand Mai 2025)
- Vermietung: Camper ohne zusätzliche Gebühren über Travellers mieten
- Restaurants: Die Preise für Lebensmittel sind um ein vielfaches Teuerer als in Europa, vor allem für Milch und Käseprodukte, daher sind die Restaurantspreise auch höher (Trinkgeld ist eher unüblich)
- Beste Jahreszeit: Neuseeländischer Frühling (Oktober/ November) bzw. für beständigeres Wetter, da es doch sehr rau sein kann im Norden, den Sommer (Ab Dezember bis Februar)
- App-Empfehlung für Campingplätze Campermate | DOC-Campingplätze (Department of Conservation) sind kostengünstige, von der Regierungsbehörde verwaltete Campingplätze (meist $15 pro Person)
Fun Facts über Neuseeland
- Neuseeländer lieben Austern - ob als Burger, Roh oder als Snack mit Pommes
- Das Nationalgericht ist Fish & Chips - beliebte Fische sind Hoki (eher günsig), Tarakihi (gute Qualität), Snapper (beliebtester Fisch), Blue Cod (auf der Südinsel sehr beliebt )
- Barfuß ist Lifestyle - ob im Supermarkt, im Café oder sogar in der Schule
- In Neuseeland leben mehr Schafe als Menschen - 25 Millionen Schafe auf rund 5 Millionen Menschen
- Kein Ort ist weiter als 128 km vom Meer entfernt - Coastlife dreaming
- Es gibt keine Raubtiere also auch keine Schlagen - wandern ist daher ganz entspannt
- Marmite wird in Neuseeland als heiliger Brotaufstrich verehrt (ähnlich wie Vegemite in Australien)
1. Die Regionen Marlborough, Nelson & Tasman
1.1 Die Marlborough Sounds - Ankunft auf der Südinsel
Nach einer 3,5-stündigen Fährfahrt von Wellington nach Picton sind wir nach einem knappen halben Jahr Neuseelandreise auf der Südinsel angekommen – ein neuer Abschnitt unserer Reise mit vielen unfassbar schönen Neuseelandmomenten, die wir euch natürlich nicht vorenthalten möchten. Während unseres Roadtrips haben wir immer wieder festgestellt, dass viele Reisende beide Inseln miteinander vergleich – wir würden keine der beiden missen wollen, denn jede von ihnen hat einzigartige Orte und wunderschöne Landschaften, die nicht miteinander vergleichbar sind. Im Norden sind es die Vulkane und Hobbit-Hügel und im Süden die majestätischen Alpen und Bergseen – versucht daher beide auf ihre eigene Art und Weise zu genießen. Infos zur Fähre findet ihr übrigens direkt auf der Bluebridge Webseite.
Tipp zur Fähre: Verwechselt nicht AM und PM (12 AM ist Mitternacht und 12 PM Mittags), denn die Fähre fährt auch Nachts! Außerdem gilt die Regel „First come, first serve“ d.h. wer zuerst kommt, der bekommt den besseren Platz und der ist definitiv auf dem oberen Deck – ihr könnt auf dem ersten Deck die Fahrt im Auto verbringen ohne in den Aufenthaltsbereich zu müssen, denn das Deck ist nach vorne hin „offen“ und somit gelten hier andere Sicherheitsbestimmungen. Die Überfahrt mit Bluebridge kostet ab ca. 280 NZD für zwei Erwachsene (einfache Strecke) plus einen Van (Standardgröße). Interislander kostet ab ca. 330 NZD (einfache Fahrt) für zwei Erwachsene, was etwas teurer ist aber mit Glück könnt ihr aber auch hier einen günstigen Preis erwischen.
Die kleine Hafenstadt Picton ist zwar ein ganz süß Ort aber durch den Fährverkehr entsprechend überlaufen. Es gibt ein paar nette Bars, Restaurants und eine sehr schöne Promenade mit vielen Palmen und einigen Picknick Tischen. Wir haben eine Nacht auf dem Whatamango Bay Campingplatz direkt am Meer verbracht, um noch letzte Besorgungen vor unserer Südinsel-Tour zu machen. Fresh Choice ist so ziemlich der einzige große Supermarkt und gleichzeitig einer von der teuren Sorte – überlegt euch daher lieber schon vorher einen Großeinkauf in Wellington zu machen. Bevor es aber zum Campingplatz ging haben wir noch einen Stopp am Queen Victoria Lookout eingelegt – von dort habt ihr eine super schöne Aussicht auf die malerischen Queen Victoria Sounds (der Einstieg zur Wanderung ist am Snout Track Carpark). Ihr braucht ca. 40 min. zum Lookout und achtet auf die Fahrrardfahrer, denn die Wege dürfen von beiden benutzt werden. Es gibt aber noch viele weitere schöne Spots, an denen ihr wunderschöne Bilder von der Fjordlandschaft machen könnt – unter anderem am Karaka Point. Der Campingplatz hat Toiletten mit fließend Wasser und ein kleines Außenwaschbecken, um euer Geschirr abwaschen zu können. Das Highlight ist aber definitiv die Aussicht auf die Queen Victoria Sounds – und das gerade mal für 8 NZD pro Erwachsener.
Bevor unsere Tour dann richtig los ging, haben wir uns – wie so viele – vorher noch die Frage stellen müssen, welche Küste wir zuerst entlang fahren sollen – die Westküste in Richtung Milford Sounds oder die Ostküste in Richtung Christchurch. Unsere Entscheidung viel schnell auf die Westküste mit ihren großen Highlights – obwohl es während des Sommers keine Rolle spielt auf welcher Seite ihr beginnt (im Frühling kann es an der Westküste sehr regnerisch sein, daher solltet ihr am besten an der Ostküste starten). Also starten wir mit den großen Highlights – Fjorde, Südalpen, Bergseen und atemberaubende Bergpässe.
Extra Route Fjordlandschaft: Wer eine einzigartige Aussicht auf die Queen Charlotte und die Kenepuru Sounds abseits der Menschenmassen haben möchte, sollte sich den Eatwells Lookout genauer anschauen. Er gilt als einer der schönsten Aussichtspunkte und liegt mitten in den Sounds. Ihr könnt ca. 1,5 Stunden mit den Auto in Richtung Kenepuru Head Campsite fahren und von dort aus zum Eatswell Lookout wandern oder euch mit dem Wassertaxi in Richtung Punga Cove und Fureaux Lodge fahren lassen und von dort aus in Richtung Lookout starten. Plant für die Wanderung inkl. Bootstransfer mindestens 4 – 6 Stunden ein.
1.2 Die wunderschöne Cable Bay & die Küstenstadt Nelson
Nächster Stopp: die wunderschöne Cable Bay – eine durch eine Sandbank zweigeteilte Bucht, die sich gleich in zwei unterschiedlichen Blautönen von ihrer karibischen Seite zeigt. Die Bucht liegt ca. 30 Minuten vor Nelson und war für uns ein absolutes Highlight – packt definitiv eure Campingstühle und eurer Kühlboxen aus und genießt eure Zeit an einer wunderschönen und super besonderen Bucht. Bevor ihr aber zum Strand stürmt, solltet ihr unbedingt Aussichtspunkt auf dem Berg gegenüber nicht verpassen (siehe Bild unten). Der Weg ist teilweise zwar etwas steil aber der Aufstieg hat sich mehr als gelohnt – ihr bekommt nicht nur eine geniale Aussicht auf die Bucht, sondern auch auf die gesamte Klippenlandschaft. Mit den zwei unterschiedlichen Farben könnte man glatt meinen, dass man irgendwo auf einer karibischen Insel unterwegs wäre – vor Ort sieht es sogar noch hundert Mal schöner aus. Parkplätze sind leider sehr limitiert, daher wartet einfach bis jemand raus fährt.
Nelson liegt in der Nähe des Abel Tasman Nationalparks und ist eine der ältesten und sonnigsten Städte Neuseelands und wird nicht umsonst „Sunny City“ genannt. Wir haben uns die Küstenstadt mit ihren coolen Spots genauer angeschaut, bevor es für uns zum berühmten Abel Tasman Nationalpark ging. Wir fanden Nelson ganz süß aber eher etwas für einen kleinen Zwischenstopp – einer davon war die im Stadtzentrum liegende Christ Church Cathedral. Sie liegt weiter oben auf einem kleinen Hüngel und war von außen ein echter Blickfang – umgeben von einem kleinen Kakteen-Garten. Die Kirche ist sehr neu (1965 fertiggestellt) und sieht innen eher sehr einfach und schlicht aus, was ihr aber keinen Abbruch tut.
Nach unserem kurzen Kulturprogramm haben wir die Gunst der „Happy Hour“ Zeit genutzt und den Mittag mit einem leckeren Cocktail im Eight Places verbracht – das super süße viktorianische Holzhaus hat innen eine richtig schöne und stilvolle Bar. Die Cocktails sind – wie in ganz Neuseeland – mit ca. 20 NZD nicht gerade günstig aber zur Happy Hour bekommt ihr schon ein Aperol Spritz für ca. 10 NZD – unsere Meinung ein guter Kompromiss 🙂
Wer Nelson am Samstag besucht, sollte auf jeden Fall zum Nelson Market am Montgomery Square – wir sind einfach morgens zum Frühstücken hin und haben uns mit Leckerbissen für unsere Reise eingedeckt. Dort bekommt ihr neben super schönen hanggemachten Kunst- und Souvenirgegenständen nämlich auch leckere lokale Spezialitäten – authentische deutsche Bratwurst bei Doris‘ Bratwürste und bei Craft French Pâté sehr leckere und schnell ausverkaufte französische Spezialitäten. Es gibt neben handgemachtem Käse, Brot, Marmelade und naturbelassenen Honig noch weitere regionale Spezialitäten, die ihr unbedingt probieren müsst: Smoked mussels, Whitenait fritters und Tangelo-Likör. Der Likör wird aus der Tangelo-Frucht gemacht, die eine Mischung aus Manderine, Grapefruit und Pomelo ist – perfekt als Aperitif. Außerdem lieben wir argentinische Küche und vor allem Chimichurri (eine super leckere argentinische Steaksoße mit Chili, Petersilie und Knoblauch) – für uns ein perfekter Begleiter auf unserer Reiseküche also schaut also gerne bei einem lokalen Stand vorbei und kauft euch eine der super leckeren handgemachten Soßen.
Wir haben eine Nacht auf dem Tahuna Beach Holiday Campground verbracht – ein eher großer Campingplatz direkt am Meer. Es gibt einen kleinen Holzsteg direkt am Wasser, den ihr in Richtung Stadt entlang laufen könnt. Der Tahunanui Beach ist ein langer, dunkler Sandstrand und perfekt für ausgedehnte Abendspaziergänge bei Sonnenuntergang.
Unser Tipp: Pic`s Peanut Butter World – dort könnt ihr an einer kostenlose Fabrikführung teilnehmen und die durch Geburtsstätte von Neuseelands beliebtester Erdnussbutter live erleben. Die Führung ist sehr spannend, denn ihr erfährt alles über die Geschichte, den Röstprozess, die Nüsse und die Produktion. Zum Schluss dürft ihr sogar eure eigene Erdnussbutter herstellen und probieren. Am besten bucht ihr die Tour vorher online, denn die Plätze sind sehr begehrt. Der Souvenir-Shop hat übrigens total coole und witzige Mitbringesel für zu Hause 🙂
Außerdem lohnt sich ein Besuch im Nelson Classic Car Museum – für ca. 20 NZD pro Erwachsener bekommt ihr Nostalgie von der feinsten Sorte. Es gibt ungefähr 150 restaurierte Fahrzeuge, darunter ikonischen Modellen von Marken wie Jaguar, Ferrari, Cadillac und Triumph. Außerdem ist die gesamte Location ein einziger Vergnügungspark, mit alten Tankstellen, einem Drive‑in Kino und historischen Schaufensterfronten – auch für nicht Auto-Fans ein mega cooles Erlebnis.
Wer sich nach der Besichtigung gerne die Beine vertreten möchte, sollte sich den Miyazu Japanese Garden anschauen – ein kleiner echt süßer japanischer Garten etwas außerhalb der Stadt, mit einem kleinen Pavillon und einem Teich, in dem Aale und Zierkarpfen schwimmen. Dort könnt ihr übrigens auch kostenlos parken und in die Stadt laufen.
Interessante Restaurant:
Für alle Seafood-Liebhaber: Das Boat Shed Café hat eine super schöne Lage direkt am Meer, mit einer super schönen Aussicht auf den Hafen. Auf der Speisekarte findet ihr neben fangfrischen Fisch auch Austern und Meeresfrüchte – noch authentischer geht fast nicht, jedoch auch zu höheren Preisen.
Wer Bridgerton-Fan ist sollte sich das Melrose House Café genauer anschauen. Das historische Gebäude im viktorianischen Stil hat einen sehr gepflegten Garten mit original britischem Teeparty-Flair.
Ganz anders, aber auch sehr interessant ist das Smugglers Pub & Café – rustikale Holzbalken, maritime Deko und die leicht düstere Atmosphäre erinnern an einen Piratenfilm oder eine Taverne aus dieser Zeit. Ein muss für alle Themenlokal- Fans mit deftigem Essen und leckeren Eisbechern.
Aussichtspunkt Awaroa Bay (vor der Flussüberquerung)
1.2 Der Abel Tasman Nationalpark und der Abel Tasman Coast Track
Was ihr beachten müsst bevor es mit eurer Wanderung losgeht
- Kauf euere Lebensmittel in Motueka ein (New World, Woolworths etc.) - in Kaiteriteri und Marahau gibt es nämlich keine Einkaufsmöglichkeiten!
- Auf dem Weg auf Sandflies treffen (meistens bei Dämmerung) - am besten nimmt ihr langärmlige Kleidung mit, denn die Bisse sind wirklich sehr unangenehm und jucken gefühlt noch Wochen danach
- Euren Müll müsst ihr selber mitnehmen, daher packt ihr am besten gleich einen kleinen Müllsack mit ein
- Es gibt kaum Möglichkeiten Wasser aufzufüllen (Anchorage Bay, Bark Bay - Regenwasser erst wieder ab der Totaranui Bay Trinkwasser)
- Ihr müsst einen Fluss überqueren und die Gezeiten in eurer Wanderungen einplanen
Der Abel Tasman Coast Track ist einer der beliebtesten Wanderungen in Neuseeland – euch erwartet eine super abwechslungsreiche Wanderung direkt an der Küste mit vielen atemberaubenden Stränden, Regenwald und traumhaften Aussichtspunkten auf türkisblaue Buchten. Flussüberquerung und tierische Besucher in den Buchten vor dem Campingplatz nicht zu vergessen. Uns hat die Wanderung so gut gefallen, dass wir sie gleich zwei Mal gemacht haben, daher schnall euch an und lasst euch von einer der schönsten Wanderungen Neuseelands in Karibikstimmung bringen.
Die Wanderung startet in Marahau – wir haben in Marahau keinen Campingplatz gefunden und sind deshalb in Kaiteriteri geblieben, was gar nicht so schlecht war, denn somit hatten wir die Möglichkeit während der Wassertaxifahrt den Split Apple-Rock zu sehen. Ihr könnt euch entweder mit dem Wassertaxi an die jeweilige Stelle im Nationalpark fahren lassen und zurück wandern oder ihr startet die Wanderung direkt in Marahau und lässt euch am Endpunkt der Wanderung mit dem Wassertaxi abholen. Wir haben beides ausprobiert und würden euch empfehlen mit dem Wassertaxi hinzufahren und zurück zu laufen (es ist viel entspannter, da ihr nicht an die Abholzeiten gebunden seit – außerdem gibt es so gut wie keinen Empfang im Park d.h. ihr könnt nicht spontan umbuchen). Wir waren unterwegs mit Marahau Water Taxi, dass direkt gegenüber vom Marahau Beach Camp liegt – euer Auto könnt ihr auf einem iherer Parkplätze stehen lassen. Falls ihr Wertgegenstände im Auto haben solltet, dann könnt ihr euch in der Tourist Information über kostenpflichtige Schließfächer informieren. Totales Highlight für uns war, wie wir mit dem Wassertaxi ins Wasser gelassen wurden, unzwar mit einem Traktor. Das Boot wird direkt am Office von Marahau Water Taxi auf einen Traktor geladen inklusive aller Fahrgäste und an den Strand gefahren – echt ein verrücktes Erlebnis in einem Boot auf einem Traktor zu sitzen. Die Überfahrt nach Totaranui kostet übrigens ca. 60 NZD pro Erwachsener für eine Strecke. Weitere Infos zum Wassertaxi findet ihr auch hier.
Wer den Split Apple-Rock oder auch den Abel Tasman Nationalpark mit dem Kajak erkunden möchte, kann eine Tour mit Kaiteriteri Kajak (Kaiteriteri) oder Abel Tasman Kajaks (Marahau) buchen. Mit Glück könnt ihr sogar Pinguine, Seehunde, Delfine oder auch Orcas in den Buchten beobachten. Wer in Kaiteriteri auf einem Campingplatz übernachtet, sollte sich außerdem den super schönen, goldgelben Kaiteriteri Beach anschauen – perfekt für einen entspannten Abend vor der großen Wanderung.
Wir haben unsere Tour in Marahau gestartet und uns am Totaranui Beach abholen lassen – es waren ca. 40 km in eine Richtung, daher haben wir uns auch für zwei Übernachtungen im Nationalpark entschieden. Es gibt keine Verpflegung auf dem Weg d.h. ihr müsst wirklich alles selber mitnehmen – Lebensmittel, Kochutensilien, Wasser, Zelt und Wechselklamotten, da kommt man schnell auf einen schweren Rucksack. Überlegt daher gut was ihr braucht und was nicht. Viele haben sich auch einfach Fertigtüten mitgenommen und einen kleinen Kocher für heißes Wasser dabeigehabt, wodurch ihr euch viel Gewicht ersparen könnt. Eine der beliebteste aber zugleich auch teuersten Marken war Black Country – die beliebtesten Sorten waren Beef & Pasta und Chicken Tikka Masala. Wenn ihr eure Route plant, müsst ihr unbedingt vorher auf die Gezeiten achten, denn zwischen Onetahuti und Awaroa liegt ein Fluss den ihr überqueren müsst (ca. 1,5 Stunden vor und nach niedrigsten Stand der Ebbe begehbar). Wir standen bis zur Hüfte im Wasser und mussten sogar unsere Rucksäcke über den Kopf halten – der Fluss ist wirklich breit, daher plant die Überquerung gut ein. Außerdem ist davon auch abhängig, wann ihr den Hin-/ Rückweg mit dem Wassertaxi einplant.
Auf dem Weg erwarten euch neben der Flussüberquerung auch die Cleopatra Pool`s, der Torrent Bay View Point, die Falls River Swing Brücke und unzählige wunderschöne türkise Buchten – daher Badesachen nicht vergessen. Die schönsten Campingplätze liegen unserer Meinung nach in der Anchorage Bay (es gab eine outdoor Dusche mit kaltem Wasser sowie Feuerstellen perfekt für ein kleines Barbeque oder Stockbrot), der Bark Bay (traumhaft schöner Sandstrand und türkisblaues Wasser aber eher weniger Schattenplätze) und der Onetahuti Bay (dort haben wir sogar einen Rochen in der Bucht gesehen).
Den Totaranui Campingplatz könnt ihr übrigens auch mit dem Auto erreichen – dort findet ihr auch einen kleinen Laden mit den allernötigsten Lebensmitteln.
Nach der langen Wanderung wollten wir uns was gönnen und waren im The Park Cafe Marahau lecker Pizza essen – neben Pizza gibt es aber auch Meeresfrüchte, Tschechisches Gulasch & verschiedene Salate. Es ist also für jeden was dabei. Die Pizzen kosten ca. ab 25 NZD, was wir für die Lage echt in Ordnung fanden (direkt am Einstiegspunkt zur Wanderung). Außerdem ist der Außenbereich super schön gestaltet und das Esse hat sehr gut geschmeckt 🙂 Wer eher einen Imbiss sucht, kann sich im The Fat Tui einen Burger oder Fish & Chips holen.
1.3 Die Pupu Springs, der Wharariki Beach & das Cape Farewell
Nach der intensiven Wanderung im Abel Tasman Nationalpark ging es für uns in Richtung Cape Farewell – den nördlichsten Punkt der Südinsel. Auf dem Weg dorthin haben wir aber noch einen kurzen Halt bei den wunderschönen Te Waikoropupu Springs eingelegt – auch Pupu Springs genannt. Das Wasser ist mit ca. 63 Meter Sichttiefe eines der klarsten natürlichen Wasserquellen der Welt (vergleichbar mit dem Schmelzwasser in der Antarktis). Für Maori ist es ein heiliger Ort – früher wurden rituelle Waschungen durchgeführt, deshalb ist Schwimmen, Trinken oder Berühren des Wassers streng verboten (tapu). Das Wasser stammt außerdem aus der größten Süßwasserquellen Neuseelands – es fließen ca. 14.000 Liter pro Sekunde an die Oberfläche. In einigen Bereichen wird euch sofort der „Sprudeleffekt“ auffallen, der entsteht dadurch, dass das Wasser durch ein unterirdisches Höhlensystem geleitet wird und durch kleine Öffnungen im Gestein und mit hohem Druck in die Quelle geleitet wird. Das Wasser ist teils schon über 10 Jahre alt bevor es austritt – total verrückt.
Der Weg zu den Glasklaren Quellen ist mit 20 – 30 min. perfekt, um sich nach der Autofahrt kurz mal die Füße zu vertreten. Von der Aussichtsplattform könnt ihr das türkisblaue, glasklare Wasser und die pflanzenreiche Unterwasserwelt am besten bei Sonnenschein & Windstille entdecken. Achtung es fliegen auch tagsüber viele Sandflies herum, daher am besten mit Insektenschutz einsprühen oder lange Kleidung tragen (liegt in einer Buschlandschaft). Drohnen und Hunde sind nicht erlaubt.
Weiter geht es zum Wharariki Beach – für uns eine der schönsten Strände der Südinsel. Ganz in der Nähe des Strands könnt ihr auf dem Wharariki Holiday Park übernachten – es gibt sogar einen hauseigenen Pfau, der bei seinen abendlichen Runden gerne auf der Futtersuche vorbeischaut. Der Platz liegt übrigens sehr idyllisch zwischen grünen Hügeln, Farmland und exotischen neuseeländischen Pflanzen – es kann zwar sehr voll werden, trotzdem ist es ein super schöner Spot.
Vom Campingplatz aus braucht ihr ca. 20 Minuten zum weißen Sandstrand – ein kurzer, gut erreichbarer Wanderweg, der über Farmlandschaften, Buschlandschaften und Dünen führt. Der weiße, wellenförmige Sand war auf dem Weg so fein, dass er während des Laufens ständig gequietscht hat – der Auftakt für das, was noch kommt. Die riesige Dünenlanschaft in Verbindung mit dem wellenförmigen weißen Sand haben uns an eine Wustenlandschaft erinnert – überall lagen vertrocknete Treibhölzer herum, unter denen sich kleine Krabben versteckt haben. Die natürlichen Felsbögen Archways ragen wie Kathedralen aus dem Wasser und sind das Wahrzeichen des Wharariki Beach – besonders markant ist der Elephant Rock, der bei Sonnenuntergang und bei Ebbe besonders schön aussieht. Das Wahrzeichen hat es sogar als Hintergrundbild in die Fotokartei von Windows und Apple geschafft und ist dadurch weltbekannt geworden – das Bild wurde aus eine der Höhlen am Strand aufgenommen, dort findet ihr übrigens tagsüber auch Schattenplätze, falls ihr vorhabt einen Strandtag einzuplanen. Vergisst nicht eure Kühlbox, Snacks und Campingstühle 🙂 Der Strand ist übrigens durch die starken Wellen und Strömungen, eher weniger fürs Baden geeignet.
Unser absolutes Highlight waren aber mit Abstand die Seehunde in den natürlichen, türkisblauen Pools – nur bei Ebbe zu sehen. Orientiert euch auf der rechten Seite vom Wharariki Beach, dort findet ihr einige Felsen, wo sie entweder Sonnenbaden oder miteinander spielen (vor allem die Jungtiere). Es waren damals ca. 8 Jungtiere, die uns ihr akrobatisches Talent vorgeführt haben. Haltet aber bitte Abstand, die Tiere sind Menschen mittlerweile gewohnt und gleichzeitig auch sehr neugierig d.h. sie kommen einem sehr nahe. Alle die mehr Privatsphäre suchen und einen Spaziergang machen möchten, sollte sich links vom Strand orientieren – hier findet ihr viele interessante Felsen und Höhlen.
Das Cape Farewell liegt ganz in der Nähe des Wharariki Holiday Park – ihr könnt also das Cape gleich am nächsten Tag in den Morgenstunden erkunden. Die perfekte Aussicht habt ihr übrigens vom Cape Farewell Aussichtspunkt, zu dem ihr entweder fahren (Lookout parking) oder über den Cape Farewell Track laufen könnt. Oben auf den Klippen war es war total idyllisch aber auch super windig – die spielenden Seehunde im türkisblauen Wasser in Kombination mit den markanten Felsen im Wasser und einem heißen Getränk am morgen, waren ein echter Traum.
Wer sich noch die Dünen in Richtung Farewell Spit anschauen möchte, sollte den ca. 5 Kilometer langen Beach Walk machen. Das Farewell Spit ist für die Öffentlichkeit leider nicht zugänglich – 25 Kilometer des 34 Kilometer langen Sandhakens sind gesperrt, da Naturschutzgebiet. Außerdem würde es sehr lange dauern bis man die Spitze erreicht hat – wir haben den Frarewell Spit Beach Walk ab dem Puponga Farm Carpark gemacht und sind auf halbem Weg umgedreht bzw. einfach die Dünen hoch und haben uns die Sandlandschaft von oben angeschaut. Unserer Meinung hat es auch völlig ausgereicht einen Eindruck von der gigantischen Landzunge zu bekommen. Achtung es liegt teilweise sehr viel Seegrasam Stand, was das den Weg etwas schwieriger gestaltet. Wer sich aber gerne die gesamte Spitze inklusive Leuchtturm anschauen möchte, kann an einer Vogelbeobachtungstour mit einem Off-Road Bus teilnehmen.
2. Unberührte Küste trifft auf Regenwald - Neuseelands berühmte Westcoast
2.1 Seerobben am Cape Foulwind, gestapelten Pfannkuchen-Felsen bei den Pancake Rocks & ein eisblauer Fluss in der Hokitika Gorge
Nach dem Cape Farewell ging es für uns ein ganzes Stück weiter an die Westküste (mit Zwischenübernachtung, da der Weg sonst zu lange wäre). Unser Geheimtipp: Das Cape Foulwind Lighthouse und die Seerobbenkolonie an den Tauranga Bay Cliffs in der Nähe von Westport. Auf einem ca. 3,5 km Küstenwanderweg könnt ihr vorbei an der Robbenkolonie, bis zum Cape Foulwind Lighthouse laufen – ein wunderschöner weißer Leuchtturm aus dem 20er Jahren, der super idyllisch auf einer Klippe liegt. Von dort aus werdet ihr mit einer super schönen Aussicht auf die raue Klippenlandschaft rund um Westport belohnt – mit Glück könnt ihr sogar spielende Delfine im Meer oder auch brütende Seevögel an den Klippen beobachten. Wer sich den kleinen Küstenort Westport genauer anschauen möchte, kann sich auf eine idyllische und entspannte Stadt einstellen – vor allem der markante Glockenturm des im Art Déco Stil gebauten Clock Towers hat uns richtig gut gefallen. Das M.V. Kaitawa Memorial ist übrigens ein sehr guter Platz für alle die eine kurze Mittagspause einlegen möchten – auf dem asphaltierten Pier gibt es einige Parkplätze inklusive Meerblick.
Weiter geht die Reise zu den weltweit einzigartigen Pancake Rocks im Paparoa Nationalpark – plant auf dem Weg noch einen Stopp am Irimahuwhero Lookout ein. Die Aussicht auf die Bucht ist atemberaubend und bringt euch immer mehr in West Coast-Stimmung. Weiter auf dem Weg in Richtung Pancake Rocks könnt ihr noch eine kurze Wanderung auf dem Truman Track einplanen – ein kurzer und entspannter Weg zum Strand, der vorbei an Nikau Palmen und Regenwald führt. Kein muss, aber nice to see 🙂 Angekommen in Punakaiki kommt ihr über einen entspannten Rundwanderweg mit vielen Aussichtsplattformen (ca. 20 min.) zu den berühmten Pancake Rocks – der Eintritt ist kostenlos, lediglich das Parken kostet 5 NZD. Witzigerweise können sich Forscher bis heute nicht erklären, warum sich die Felsformationen genau dort entwickelt haben – eines ist aber klar, sie passen zur rauen Küstenlandschaft, wie die Faust aufs Auge. Ein besonderes Highlight auf dem Weg ist das Blowhole – ein Loch im Felsen, durch das bei starkem Wellengang Wasser wie aus einem Geysir in die Luft geschleudert wird. In der Umgebung gibt es außerdem einige abenteuerliche Höhlen und viele weitere coole Wanderwege – unter anderem die Punakaiki Cavern und der Pororari River Track.
Ausflugstipp: Wer sich eine restaurierte alte Goldgräberstadt anschauen möchte, kann einen Stopp im Shantytown Heritage Park einlegen (liegt in der Nähe von Greymouth) – dort findet ihr alte Dampfeisenbahnen und Goldwasch-Ausstellungen (eher touristisch)
Weiter entlang der Westküste ging es für uns zu unserem nächsten Ziel, unzwar nach Hokitika und der eisblaue Hokitika George. Übernachtet haben wir auf dem Shining Star Beachfront Campingplatz – der direkt am Strand liegt und super schöne Stellplätze sowie einige Lamas in einem Gehege direkt nebenan hat. Hokitika war aber noch für einen ganz anderen, sehr ungewöhnlichen Campingplatz bekannt, unzwar für die ehemalige psychiatrische Anstalt Seaside Asylum (wir haben nicht dort geschlafen weil es uns persönlich zu spooky war). Leider wurde der Campingplatz vor kurzem geschlossen – das Gelände scheint aber noch begehbar zu sein. Wer einen kurzen nächtlichen Spaziergang durch einen märchenhaften Glühwürmchen-Wald machen möchte sollte sich das Glowworm Dell anschauen – euch erwarten moosbedeckte Klippenwände mit leuchtenden Glühwürmchen-Ketten aber auch viele Menschen, kommt daher am besten nach 23 Uhr.
Die Hokitika Gorge liegt etwa 30 Minuten östlich von Hokitika und ist ein absoluter Traum für alle Eisbonbon-Fans – die intensive türkisblau schimmernde Farbe des Wassers entsteht übrigens durch sogenanntes ‚Rock Flour‘: winzige Gesteinspartikel, die von einem Gletscher stammen und das Sonnenlicht reflektieren. Über eine kleine Hängebrücke gelangt ihr zu einem ca. 2 km langen Rundwanderweg, der euch durch dichten Regenwald entlang des türkisblauen Flusses führt und für euch viele schöne Aussichtspunkt bereithält. Zieht für die Wanderung unbedingt langärmlige Sachen an, ansonsten werdet ihr von einer Horde Sandflies aufgefressen und das ist wirklich kein Spaß. Falls ihr euch nach der Wanderung überlegt baden zu gehen, überlegt es euch gut, denn das Gletscherwasser ist super kalt und die Strömung ist stärker als man denkt. Wir haben einige Leute im Wasser baden gesehen, wir haben nur unsere Füße reingehalten, dass hat uns schon ausgereicht um uns abzukühlen. Die besten Fotos könnt ihr übrigens früh morgens oder am späten Nachmittag machen, wenn die Sonne das Wasser in einem warmen Licht leuchten lässt. Abends kann es aber ganz schön voll werden – vor allem auch mit Sandflies,
2.2 Entlang der rauen Westküste in Richtung Franz Josef und Fox Glacier
Die Westküste Neuseelands gehört zu einer der spektakulärsten Panoramastraßen der Welt – die sogenannten „Great Coast Road“ führt vorbei an zerklüfteten Klippen, windschiefen Bäumen, atemberaubenden Regenwald-Gletschern und an von Treibholz übersäten schwarzen Stränden. Sie gehört zu den am wenigsten besiedelten Regionen Neuseelands und ist zugleich eine der ursprünglichsten. Oftmals fegen heftige Stürme über die Region, was auch der Grund dafür ist, dass kaum natürliche Häfen und auch Orte entstanden sind. Vor allem bei rauem Wetter wirkt die Küste wie aus einem alten Seefahrer-Film – stürmisch & mystisch. Die Straße wird von Reisenden auch „New Zealands wild bonsai Coast“ genannt – die ungewöhnlich schiefen Bäume (besonders in Richtung Haast) passen wie die Faust aufs Auge zu der stürmischen Landschaft. Wir waren sehr überrascht, dass es auf dieser Welt tatsächlich noch einen so wilden und natürlichen Ort gibt – nehmt daher so viele Fotospots wie möglich mit. Doch bevor es für uns in Richtung Haast und der mystischen Küstenlandschaft ging, haben wir uns erst Mal den Franz-Josef und den Fox Gletscher angeschaut.
Die beiden Städte Franz Josef und Fox Glacier sind absolute Touri-Hotspots und dementsprechend überlaufen – die Campingplätze waren uns persönlich zu voll, deshalb hatten wir uns entschieden etwas außerhalb auf dem Gillespies Beach Campground zu übernachten und wir waren mehr als froh darüber. Der Campingplatz ist eine absolute Empfehlung von uns, denn er liegt direkt am Meer und hat eine unfassbar schöne Aussicht auf die Südalpen – in Kombination mit dem Meer fanden wir war es einer der schönsten Campingplätze der Südinsel. Was ihn außerdem noch besonders macht ist die Tatsache das er in der Nähe einer alten Goldgräbersiedlung liegt – ihr findet überall historische Bergbau-Relikte aus der Zeit der Goldsuche auf dem Gelände. Wer es etwas spezieller möchte, kann eine kurze Wanderung zur Miners Cementery machen – ein alter verlassener Goldgräber-Friedhof. Wir haben den Tag mit Freunden und einem Feuer direkt am Strand ausklingen lassen – der Sonnenuntergang war ein absoluter Traum (checkt vorher unbedingt ob Feuer erlaubt sind!). Auch hier wimmelt es von Sandflies – packt euch also gut ein.
Ein ganz besonderes Highlight der Region ist der ca. 20 – 40 minütige Helikopter-Flug inkl. Ausstieg zu den Gletschern – Freunde von uns haben den spektakulären Flug zum Fox Glacier gemacht und waren absolut begeistert. Für die Tour zahlt ihr ca. 330 NZD pro Erwachsener – weitere Infos findet ihr auf der Webseite von Franz Josef Glacier Tours. Wir haben uns die Aussicht für eine ganz besondere Wanderung am Mt. Cook aufgehoben und so viel Vorweg: es hat sich sowas von gelohnt (dazu aber später mehr :)) Wir können euch den Fox Glacier Viewpoint/ Te Kopikopiko O Te Waka und den Lake Matheson Walk in Richtung Reflection Island empfehlen – von beiden Aussichtspunkten habt ihr eine wunderschöne Aussicht auf die Berge und die Gletscher.
Weiter geht es auf der State Highway 6 in Richtung Haast – eine ikonische teils sehr kurvige und schmale Strecke, vorbei an Regenwald, Flüssen, Wasserfällen und einer dramatischen Küstenlinie. Es war unserer Meinung nach einer der schönsten und beeindruckendsten Küstenabschnitte der Südinsel – durch den vielen Regen können Straßenabschnitte durch Erdrutsche teilweise gesperrt werden, checkt daher am besten schon vorher die Straßenkonditionen ab. Die mystische Atmosphäre war allgegenwärtig – die Wolken hingen tief, der Wind war recht stürmisch und es war teilweise auch etwas nebelig. Ein Traum für alle Norwegen-Fans. Entlang der Straße gibt viele Haltemöglichkeiten, von denen aus ihr Fotos der markanten, schiefen Bäumen und der Küste machen könnt (siehe Bild oben). Das Tauparikaka Marine Reserve ist ein absolutes Natur-Juwel – hier trifft tropischer Küstenregenwald auf eine entspannte Dünenlandschaft. Der Swap Forest Walk und der Dune Lake Lookout am Ship Creek sind die zwei besten Wanderungen, um die wunderschöne Landschaft genauer zu erkunden – ihr wandert über einen Holzstegpfad und könnt mit Glück sogar Hector-Delfine direkt vom Strand aus beobachten. Achtet auch in den feuchten Wäldern auf die kleinen blauen Pilze – sie enthalten Psilocybin oder aber auch tödlichen Toxine und können Halluzinationen oder Panik verursachen. In Neuseeland werden sie als Class A Droge eingestuft d.h. der Konsum ist strengstens verboten und kann mit einer Gefängnisstrafe oder 1000 NZD Strafe geahndet werden. Total verrückt das sie einfach mitten in der Natur wachsen, aber schön anzusehen sind sie trotzdem.
Leider gibt es nicht allzu viele Campingplätze in dieser Gegend, wer also nach einer Übernachtungsmöglichkeit an der Westküste direkt am Meer bzw. an einer Flussmündung sucht, kann auf dem Haast River Holiday Park übernachten – die Aussicht auf die umliegenden Berge ist sicherlich super schön. Wir sind weiter in Richtung Haast Pass gefahren und haben auf der Cameron Flat Campsite geschlafen – es gibt hier leider nur Pit-Toilets dafür aber Tap Water, was aber vorher erst abgekocht werden muss. Die Aussicht auf die Flusslandschaft und die Berge entschädigt aber dafür – vor allem bei Sonnenaufgang 🙂
3. Die Regionen Otago, Southland & Canterbury
3.1 Der idyllische Haast Pass & von Bergen umgebene Lake Wanaka
Der Haast Pass ist neben dem Arthur`s und Lewis Pass einer der niedrigesten Pässe der Südalpen und verbindet die Westküste mit dem Inland – das Highlight auf dem Weg ist definitiv der türkisblaue Haast River, der einige Wasserfälle und natürliche Pools für euch bereit hält. Ab jetzt heißt es weg von der Küste und auf zu den Highlights im Inland der Südinsel.
Unser Ziel am Haast Pass: Die berühmten türkisblauen Blue Pools und der Cameron Flat Campground, der direkt nebenan liegt. Auf dem Weg werdet ihr einigen Wasserfällen begegnen, unsere Favoriten waren definitiv die Fantail Falls und der Thunder Creek – beide liegen direkt neben der Straße und sind in Kombination mit dem kristallklaren, eisblauen Wasser ein super schöner Ort, um sich die Beine zu vertreten und Neuseelands alpine Flusslandschaft genauer zu erkunden. Angekommen im Mount Aspring Nationalpark (UNSECO-Weltkulturerbe) könnt ihr direkt auf dem Campingplatz stehen bleiben und über den Blue Pools Track ca. 30 min. hinlaufen – zwei Fliegen mit einer Klappe, denn so müsst ihr euch schon nicht mehr um einen Stellplatz kümmern. Der Weg führt über einen Buchenwald und ende auf einer Stahlhängebrücke, von der aus ihr die beste Aussicht auf den eisblauen Fluss habt. Das Wasser ist so klar, dass ihr bis auf den Grund schauen könnt – teilweise sieht man sogar Forellen schwimmen. Außerdem ist das Gletscherwasser eiskalt (selten über 11 Grad) – wer also mutig genug ist kann also von der Hängebrücke runter springen. Behaltet aber im Hinterkopf das das Wasser wirklich super kalt ist und es somit auch echt gefährlich sein kann (wird offiziell nicht empfohlen) – wir sind vom Strand aus rein und nach gefühlt zwei Sekunden wieder raus weil es so kalt war, selbst im Sommer. Die beste Zeit für ein schönes Foto ist entweder am frühen morgen oder späten Nachmittag – Achtung vor den aggressiven Sandflies (vor allem in den warmen Monaten).
Nach einer eiskalten Abkühlung in den Blue Pools ging es für uns weiter in Richtung Lake Wanaka – einer der schönsten Bergseen der Südinsel. Auf dem Weg nach unten kommt ihr an vielen Haltestellen vorbei, die euch einen super schöne erste Eindruck der Region geben – einer davon ist der Lake Wanaka Lookout. Wir haben schon im Vorfeld viel über Neuseelands Bergseen gelesen aber waren absolut sprachlos von der natürlichen Schönheit des Lake Wanaka – obwohl doch auch sehr viel los war. Die Aussicht auf die Berge war nicht von dieser Welt – vor allem vom Roys Peak, der unsere erste Anlaufstelle in Wanaka war. Die Wanderung ist unserer Meinung nach ein absolutes „Muss“ für alle, die eine einzigartige Panoramaaussicht auf die Südalpen und den See haben möchten. Ihr solltet euch aber im Vorfeld gut vorbereiten, denn es gibt absolut keinen Schatten auf dem Weg plus kann wirklich super viel los sein. Wir sind um 4 Uhr morgens gestartet und haben uns den spektakulären Sonnenaufgang von oben aus angeschaut – so viel Vorweg: es war mit Abstand einer der schönsten Aussichtspunkte, die wir in Neuseeland gesehen haben.
Für die Roys Peak Wanderung solltet ihr ca. 6 Stunden für den Auf- und Abstieg einrechnen – es sind ca. 16 Kilometer und 1250 Höhenmeter. Der Weg ist recht steil aber gut machbar, vor allem in den frühen Morgenstunden, noch bevor die Hitze euch den Weg zusätzlich erschwert. Wir haben viele erst am Mittag hochlaufen sehen und das auch noch total unvorbereitet – nach dem Motto „do it for the gram“. Kein Sonnenschutz in Form von Hüten, nur eine kleine 0,33 Liter Flaschen und Sneaker – was soll man dazu noch sagen. Der Weg ist wirklich nicht zu unterschätzen, besonders weil es absolut keinen Schatten gibt. Nimmt am besten auch gleich Blasenpflaster mit – wir sprechen aus Erfahrung haha. Außerdem sind eine zusätzliche Hose und eine Jacke absolut empfehlenswert, denn ab einer bestimmten Grenze spürt man wie kalt es plötzlich wird. Wir haben Leute mit kurzen Sachen gesehen, die ungelogen halb erfroren sind.
Unser Tipp: Tee oder etwas warmes zu trinken hilft, um euch warm zu halten, auch im Sommer! 🙂 Sonnencreme und Sonnenbrille sind auch ein absolutes muss!
Früh morgens konnten wir schon einige Taschenlampen auf dem Weg nach oben erkennen – um diese Uhrzeit waren wir schon an die 30 Personen, was echt nicht wenig ist. Kleiner Tipp am Rande: Es ist verboten auf dem Roys Peak Parkplatz zu übernachten – es wird regelmäßig kontrolliert d.h. wenn man erwischt wird bekommt man eine Strafe von ca. 400 NZD. Wir haben auf dem Albert Town Campground für ca. 10 NZD pro Nacht und Person übernachtet, dass für Wanaka Verhältnisse echt günstig ist. Bezahlen könnt ihr direkt bei der Einfahrt am Automaten (auch mit Karte „EFTPOS“ möglich) – „first come first serve“ versteht sich. Außerdem gibt es Toiletten mit Spülung sowie ein Waschbecken zum Geschirr waschen aber leider keine Duschen. Relativ viele schlafen auf dem Campingplatz, um die Wanderung zu machen und stehen entsprechend früh auf – ein kostenloser Wecker quasi.
Unser Tipp: Einfach nachfragen ob ihr auf einem der Campingplätze duschen dürft oder checkt einfach das „The Wanaka Watersports Facility“ aus
Auf dem Wanaka Tree Carparking könnt ihr übrigens kostenlos parken und den Tag direkt am See verbringen, ohne aus dem Auto aussteigen zu müssen – zumindest wenn ihr ein Bett drinnen habt haha. Wir haben dort den Tag nach unserer Wanderung verbracht und einfach die Aussicht auf den See genossen. Um ehrlich zu sein waren wir auch zu nichts anderem mehr in der Lage haha. Auf dem Parkplatz trifft man übrigens auf sehr viele Backpacker – perfekt für einen kleinen Austausch unter gleichgesinnten. Außerdem ist es der perfekte Ausgangspunkt für einen kleinen Spaziergang zum berühmten Wanaka Tree. Der Weidenbaum wächst mitten im See und ist „die“ Fotokulisse schlechthin – vor allem früh morgens oder am späten Nachmittag/ Abend könnt ihr mit den Bergen im Hintergrund unfassbar schöne Bilder machen. Er ist sozusagen das Wahrzeichen der Stadt und sogar so bekannt, dass er eine eigene Instagram-Seite mit zahlreichen Fanbildern hat.
Wer zu relativ günstigen Preisen etwas essen möchte in Wanaka sollte sich den Food Truck Park Wanaka anschauen. Wir haben wirklich super leckere Fischtacos bei Burrito Craft aber auch eine sehr leckere Pad Thai Cashew Noddel Box und Dumplings gegessen. Es gibt aber auch Burger, Bagels, loaded Fries und noch vieles mehr – vor allem ist das Gelände super schön hergerichtet. Ihr könnt direkt an einem kleinen süßen Bach/Teich mitten im Grünen sitzen und euer leckeres Essen nach einer anstrengenden Wanderung genießen – wir hatten auch das Gefühl, dass dort viele Einheimische unterwegs waren 🙂 Außerdem können wir noch das Big Fig Wanaka empfehlen – es gibt eine super große Auswahl an verschiedenen Salaten, Fleischarten und Gemüse. Ihr zahlt je nach Tellergröße und könnt zwischen verschiedenen Gerichten wählen – Kantinenstyle nur mit wirklich super frischen und gesunden Gerichten. Die beste Pizza in der Stadt bekommt ihr bei Francesca Wanaka und die schönste Aussicht auf den See von der Water Bar Wanaka – wobei dort auch das Essen keinen schlechten Eindruck gemacht hat (aber eher touristisch).
Wer gerne einen kleinen Spaziergang direkt am See machen möchte, kann in Richtung Rotary Park zum Glendhu Bay Lookout. Uns wurde von Reisende die Wanderung zum Diamond Lake empfohlen – leider haben wir es zeitlich nicht mehr geschafft, die Aussicht auf die Gletscher und die Berge soll wohl aber super schön sein. Ganz in der Nähe findet ihr auch das Kletterparadies am Wasserfall „Wildwire Wanaka“ – in der Picknick Area gibt es eine Schaukel mit super schöner Aussicht auf den Wasserfall 🙂
Für alle Auto und Spielzeug-Fans – in Wanaka steht das National Transport & Toy Museum, dass ein paar echt coole Oldtimer aber auch Panzer beheimatet. Perfekt für ein Schlecht-Wetter-Ausflug. Der Eintritt kostet ca. 23 NZD pro Erwachsener – mehr Infos dazu findet ihr auf der Webseite.
Insidertipp: Wer ein ganz besonderes Übernachtungserlebnis in einer rustikalen Schlammhütte im Hinterland Neuseelands möchte, kann über Airbnb die Mut Hut auf dem Welcome Rock Trail buchen. ABER die Hütte ist nicht so einfach zu erreichen d.h. ihr müsst mit dem Auto erst einmal zur Garston Ski Hütte fahren bzw. euer Auto dort parken und noch ca. 10 km bis zur Hütte laufen. Essen & Strom gibt es nicht, aber dafür einen offenen Kamin, Gas, Utensilien zum Kochen sowie eine Outdoor Badewanne mitten in den Bergen – wow, das gibt es nicht alle Tage. Schlafsäcke könnt ihr entweder selber mitnehmen oder beim Gastgeber gegen eine Gebühr ausleihen. Außerdem ist der Handyempfang begrenzt (ca. 20 Meter über der Hütte soll der Empfang besser sein).
Queenstown Hill Viewpoint
3.2 Entlang der spektakulären Crown Range Road: Von Arrowtown ins hyppe Queenstown
Wer von Wanaka in Richtung Queenstown fährt, sollte unbedingt die Strecke über Cardrona und die Crown Range Road nehmen. Sie gehört zu den beliebtesten Routen Neuseelands und ist zeitgleich die höchste asphaltierte Passstraße der Südinsel – der höchste Punkt liegt bei 1.078 Metern d.h. ihr bekommt die volle Berg-Experience. Die abenteuerliche Straße führt euch aber nicht nur durch die einzigartiger alpine Landschaft der Remarkables, sondern auch durch das abgeschiedene Cardorna Valley, eine Region mit Goldgräberflair und rustikalem Charme. Wer das hautnah erleben möchte, sollte sich bei einem kurzen Stopp unbedingt das berühmte Cardrona Hotel von innen anschauen – es wurde 1863 gebaut und gehört zu einer der ältesten Hotels in Neuseeland. Während der Goldrauschzeit bommte und wimmelte es von Händlern und Glücksjägern, als der Spaß jedoch ein Ende hatte und die glorreiche Zeit sich dem Ende neigte, wurde Cardrona fast zu einer Geisterstadt, nur das Hotel überlebte – kulturell ein großer Gewinn für die heutige Zeit. Früher Trinkhalle für Händler und Reisende, heute ein schickes Boutique Hotel mit wunderschönem Biergarten und einem historischem Pub mit originaler Goldgräber-Atmosphäre. Es gibt sogar eine Falltür, die einen Bergarbeiter im Keller des Pubs zeigt – die knarrenden Dielen, der offene Kamin, die alte Einrichtung sowie die originale Bar runden das Goldgräber-Erlebnis ab. Wir haben uns ein kaltes Getränk im Biergarten genehmigt und waren absolut begeistert von der urigen und entspannten Atmosphäre – nimmt euch also etwas Zeit, um den historischen Ort zu genießen.
Die beste Aussicht auf das Wakatipu-Tal sowie Queenstown habt ihr vom Crown Range Summit Viewpoint und dem Crown Range Road Scenic Lookout. Aber ehrlicherweise ist die ganze Strecke ein einziger Aussichtspunkt – weiter unten gibt es noch den Arrow Junction Lookout, mit super schöner Aussicht auf Arrowtown und die Berge.
Good to know: Die Crown Range Road ist sehr kurvig und nicht ideal für große Campervans, aber in der warmen Jahreszeit gut machbar. Falls ihr in den kälteren Monaten unterwegs seit, checkt vorher unbedingt, ob die Straße befahrbar ist – ansonsten gilt Schneekettenpflicht.
Das historische Arrowtown liegt ca. 20 min. vor Queenstown und war früher das Epizentrum des Goldrauchs. Highlight sind die vielen restaurierten Gebäude aus der Goldgräberzeit im Kolonialstil – die Altstadt hat viele historische Läden, Cafès, Boutiquen, Galerien und Restaurants und wirkt fast wie aus einem alten Westernfilm. Super interessant war das Chinese Sattlement Gelände, mit vielen kleinen Hütten ehemaliger chinesischer Goldsucher, das die harten Lebensbedienungen der Einwanderer zeigt. Es gibt einen kleinen Pfad der euch über das Gelände inkl. Infotafeln führt – der Eintritt ist übrigens kostenlos. Arrowtown ist übrigens DER Herbstspot schlechthin – Neuseeland ist normalerweise ein Land immergrüner Nadelbäume und Farne, jedoch wurden dort für die Gegend eher exotische Laubbäume wie Ahorn, Eiche und Pappeln gepflanzt. Im Herbst leuchtet praktisch ganz Arrotown in bunten Herbstfarben, in Kombination mit der Goldgräber-Atmospäre ein echtes Erlebnis. Es gibt im April sogar das bekannte „Arrowtown Autum Festival“ mit Live-Musik, Kunsthandwerk und Wein aus der Region. Der Remarkable Sweet Shop ist übrigens ein absolutes muss, für alle die ausgefallene aber leicht überteuerte Süßigkeiten suchen – vor allem bekannt für ihr hausgemachtes Karamell auch „Fudge“ genannt in den verschiedenen Sorten Salted Caramel, Cookies & Cream, Peanut Butter Chocolate und Lemon Cheesecake. Der Laden hat unserer Meinung nach echte Harry Potter-Vibes – also sehr nostalgisch. Wer sich gerne Artefakte aus der Goldgräberzeit anschauen möchte, kann für ca. 14 NZD pro Erwachsener das Seen Distrikt Museum besuchen.
Außerdem gibt es einige sehr leckere Restaurants – Bendix Stables (super schöner Außenbereich), Little Aosta (Italiener), Provision Café und das Postmasters Kitchen + Bar (ein altes verwunschenes Postgebäude mit Zutaten aus dem eigenen Kräutergarten – beliebt ist dort vor allem das Seafood Cowder und Pilzrisotto).
Driftway Quuenstown Campingplatz
Weiter geht unsere Reise ins weltbekannte Queenstown am Lake Wakatipu – eine der pulsierendsten und abenteuerlichsten Städte der Südinsel und außerdem die Geburtsstadt des Bungee-Jumping. Die lebendige Metropole am Fuße der Remarkable-Bergkette ist nicht nur super beliebt bei Reisenden, sondern auch bei Backpackern, denn hier kann man so einiges erleben. An sich ist die vom internationalen Flair geprägte Stadt sehr überschaubar aber hat einen super coolen und entspannten Vibe, den ihr vor allem direkt an der Promenade aufsaugen könnt. Absolutes Pflichprogramm ist der super berühmte Fergburger – sogar Ed Sheeran hat ihn probiert haha. Vor Ort kann es gut sein, dass ihr einige Stunden anstehen müsst. Unser Tipp: Anrufen und vorbestellen, wir sind ca. 1,5 Stunden unter sengender Hitze angestanden und würden unser Glück das nächste Mal lieber per Telefon probieren (+64 3 441 1232).
Der Klassiker ist der Ferg Deluxe Burger mit Rinderfleisch, Speck und Aioli ist der beliebteste – es gibt aber auch eine verschiedenen Auswahl an Käse, vor allem der Blue Cheese soll super lecker sein. Wer es etwas exotischer mag kann den Sweet Bambi Burger mit Fjordland Hirsch, Brie und Boysenbeer‑Zwiebel‑Chutney probieren. Es gibt außerdem noch Burger mit Lamm, Hähnchen, Fisch, Schwein, Tofu und Falafel – also eine große Auswahl. Direkt nebenan gibt es noch den nicht weniger beliebten gleichnamigen Fergbaker, der vor allem für seine herzhaften Pies (Steak & Cheese, Mushroom & Chicken oder Lamb & Kumara) und seine handgemachten Sauerteigbrote, Croissants sowie gigantischen Brezeln bekannt ist. Richtig gehört eine gigantische Brezel in Neuseeland, die auch noch wirklich gut schmeckt – für uns ein echtes Erlebnis nach ungefähr einem Jahr Enthaltsamkeit. Und direkt hinter der Bäckerei findet ihr noch die beliebte Mrs Ferg Gelateria, die mir ihrem Gelato-Eis ebenso zur Ferg-Kette gehört – dort gibt es natürlich super viele verschiedene Sorten, von den Klassiker Haselnuss und Pistazie, bis hin zum neuseeländischen Klassikern wie Hokey Pokey (Vanilleweis mit Karamellstückchen und Honig) oder Dulce de Leche (Milchkaramelleis, besonders beliebt in Südamerika). Eine weitere sehr gute Eisdiele ist das Patagonia Chocolates – Ice Creamery & Chocolaterie mit über 20 hausgemachten Eissorten. Wer Lust auf eine ganz besondere Abkühlung hat sollte sich die Minus 5° Ice Bar anschauen – die gesamte Bar besteht aus Eis: von Skulpturen bis hin zu Möbeln und Gläser. Der Eintritt kostet ca. 45 NZS (inkl. zwei Cocktails). Uns persönlich war es zu teuer und zu touristisch – für alle die aber mal etwas anderes ausprobieren möchten ist es aber bestimmt ganz witzig. Weitere Infos findet ihr hier.
Die Queenstown Gardens liegen auf einer kleiner Halbinsel, ganz in der Nähe der Stadt und sind perfekt für einen kleinen Spaziergang nach einem fettigen Burger – ihr könnt eine große Runde bis zum Peninsula Vista Point laufen und von dort aus die Aussicht auf den See genießen. Im Park selber findet ihr einen kleinen Teich mit Steinbrücke, einen hübschen weißen Pavillion und viele wunderschöne Pflanzen und urige Bäume. Für alle die gerne bei einer atemberaubenden Aussicht entspannen möchten ist der Onsen Hot Pools & Spa ein muss – uns haben damals leider die Preise etwas abgeschreckt, denn für ca. 60 min. zahlt man ca. 175 NZD für zwei Personen. Die Location ist aber auch unfassbar schön, im Nachhinein würden wir es uns vielleicht nochmal überlegen. Direkt nebenan liegt die super gemütliche Gantley`s Tavern mit super lecker aussehendem Essen, einem Steinkamin und gemütlichem Outdoor-Bereich.
Wer eine super einmalige Aussicht auf Queenstown von einem Restaurants aus möchte ist im Stratosfare Restaurant & Bar richtig – das Restaurant ist eher hochpreisig und hat eine Art Buffet, die Aussicht aber ist absolut verrückt. Über Silvester gibt es sogar ein Silvester-Menü
Campingplatzempfehlung: Driftway Queenstown (ein sehr schöner, neuer und schnell ausgebuchter Campground)
Aussichtspunkte: Lake Wakatipu Viewpoint, Gillys‘ s Point
Good to know: Queenstown ist im Vergleich 10 – 20 % teurer, als anderen Städte in Neuseeland – vom Sprit über Lebensmittel (kauft daher am besten schon vorher in Wanaka ein)
Es gibt einige coole Wanderungen mit Aussicht auf Queenstown, dem Lake Wakatipu und die Remarkables. Eine davon ist der Queenstown Hill Track (ca. 2 – 3 Stunden hin- und zurück), der durch einen verwunschenen Feen- und Pinienwald „Fairies Meeting Place“ führt. Der Einstiegt liegt an der Belfast Terrace – es gibt nur einen sehr kleinen aber kostenlosen Parkplatz (ca. 5 – 8 Autos) direkt am Queenstown Hill Walkaway Track Schild. Früh da sein lohnt sich also. Ansonsten könnt ihr einfach weiter unten in der Belfast Street oder am Hallens Place parken (steiler Aufstieg). Außerdem haben wir einigen Wanderbegeisterten mitbekommen, dass die Wanderung zu den Remarkables eine der schönsten in Neuseeland sein soll. Der Lake Alta Track ist eine leichte ca. 1 – 1,5 Stunden lange (hin- und zurück) Wanderung zu einem kleinen aber super schönen Gletschersee. Wer eine etwas anspruchsvollere Route sucht kann den 3 – 6 Stunden langen (hin- und zurück) Wye Creek Track machen – Highlights sind neben Wasserfällen und steilen Felsen, die Aussicht auf den Lake Wakatipu.
Ausflugstipp in der Nähe von Queenstown:
Gibbston ist ein kleines idyllisches Tal direkt am wilden Kawarau River (ca. 30 min. von Queenstown) – ein perfekte Ort für Weinverkostungen, Sternenbeobachtung und Bungee Jumping. Die Strecke hat uns mit ihrer Vielseitigkeit wirklich überrascht, vor allem die Kombination zwischen engen Schluchten, Weinbergen und türkisblauer Flusslandschaft, die sogar als Kulisse für einige Szenen aus „Der Herr der Ringe“ diente.
Angebaut wird vor allem der für die Region berühmte Gibbston Pinot Noir aber auch Chardonnay und Riesling – die Gibbston Valley Winery und die Kinross Winery sind zwei sehr gute Weingüter, um den beliebten neuseeländischen Wein zu probieren. Falls ihr es nicht nur bei einem Glas belassen möchtet, könnt ihr dort übrigens auch übernachten. Mittagessen mit wunderschöner Aussicht auf die umliegenden Berge und einem gemütlichen Außenbereich inklusive offenes Feuer könnt ihr übrigens in der heimeligen Gibbston Tavern. Und wer sich gerne etwas mehr Luxus gönnen möchte, kann einen Spa Aufenthalt im Gibbston Valley Lodge & Spa buchen – Zugang zu den Hot Pools, der Sauna und dem Fitnessraum haben aber ausschließlich nur Übernachtungsgäste. Spa-Behandlungen bekommt man aber auch schon als Day-Guest. Außerdem wurde das Gibbston-Tal als einer der besten Orte für Sternenbeobachtungen ausgezeichnet. Schnappt euch also euer Auto und sucht euch einen ruhigen und dunklen Platz – die besten Spots liegen in der Gibbston Back Road (Blick auf das Valley und die Remarkables) und der Kinross Winery (weiter Blick über das Tal). Es gilt die Devise: je weiter weg von der Straße und großen Lichtquellen, desto besser.
Wer eher auf der Suche nach Adrenalin ist und Bungee Jumping schon lange auf seiner To-Do Liste hat, kann sich für einen Sprung von der Kawarau Gorge Suspension Bridge im AJ Hackett Bungee Centrum anmelden – die Geburtsstätte des Bungee Jumping und damit ein historischer und ikonischer Ort. Ihr zahlt ca. 320 NZD pro Erwachsener – die Location ist allerdings auch super beliebt, was sich natürlich auch auf die Preise auswirkt. Immerhin bekomm ihr dafür auch ein super besonderes Erlebnis – unten angekommen könnt ihr mit euren Händen sogar das Wasser berühren. Die Brücke ist mit ca. 43 Metern nicht allzu Hoch, wer ein extremeres Erlebnis sucht, sollte sich den Nevys Bunge mit 134 Metern anschauen.
Ein weiteres besonderes Erlebnis am Kawarau River ist eine Tour im Goldfields Mining Centre – ein historisches ehemaliges Bergwerk, das die Geschichte der legendären Goldgräberzeit erzählt. Eine Guided Tour kostet ca. 35 NZD pro Erwachsener und ihr bekommt die Möglichkeit neben den originalen Minen, Stollen und historischen Bergbaugeräten, die alten Minen-Hütten der chinesischen Arbeiter „Chinese Village“ zu sehen und sogar selber Gold zu schürfen – wenn das mal nicht ein schönes Souvenir ist. Entlang der Kawarau Gorge gibt es super viele Aussichtsplattformen mit Blick auf den wilden, türkisblauen Fluss – zusammen mit dem Goldgräberzentrum und dem idyllischen Gibbston Valley fühlt man sich fast wie im Wilden Westen. Handgemachte Pie’s gibt es übrigens bei Sanga’S Pies in Cromwell.
Bennetts Bluff Viewpoint - Devi's Staircase
3.3 Entlang der Devil's Staircase - Glenorchy & der Routeburn Track
Der Weg nach Glenorchy führt über eine super kurvige und schmale Straße direkt am See namens „The Devil’s Staircase“ – die kleine Stadt ist der Ausgangspunkt für den weltbekannten Routeburn Track und Drehort für Filme wie „Der Herr der Ringe“ und „Narnia“. Entlang des Sees erwarten euch einige traumhafte Aussichtspunkte mit Blick auf den See und die Südalpen – Bob’s Cove Viewpoint ist die erste auf dem Weg. Die Wanderung (ca. 30 min.) führt euch durch ursprünglichen neuseeländischen Wald zu einer türkisblauen Wasserstelle, die perfekt für einen Badestopp oder Picknick ist – oben drauf werdet ihr mit einer Aussicht auf gleich zwei Buchten und die Remarkables belohnt. Falls ihr in der Nähe eine Nacht direkt am See verbringen möchtet, könnt ihr auf dem 12 Mile Delta Campground übernachten – es kann ziemlich voll werden, es lohnt sich also vor Dämmerung dort zu sein, um noch einen Platz zu bekommen. Außerdem gibt es nur Pit-Toilets und kein fließendes Wasser. Weitere Aussichtspunkte sind der Bennetts Bluff Viewpoint (eine der beliebtesten), der Lookout Point und der Little Stony Creek – obwohl ihr an gefühlt hundert verschiedenen Stellen anhalten könnt, um wunderschöne Bilder zu machen.
Glenorchy liegt super idyllisch zwischen alpinen Tälern, dramatischen Bergen, Sümpfen und Flussdeltas – kein Wunder wurden dort schon einige Naturdokus und Filme wie „Der Herr der Ring“ gedreht. Unser erster Stopp in der gemütlichen Kleinstadt war im Mrs Woolly’s General Store – die Pies (vor allem der Mushroom Pie) und die liebevoll dekorierten Törtchen waren der absolute Hammer. Wir würden sogar behaupten das es einer der besten in Neuseeland war – er hat handgemacht und nicht zu fettig geschmeckt. Der kleine Laden ist eine Mischung aus Deko- und Souvenirshop mit allermöglichen Leckereien aus der Gegend (auch Manuka Honig) und einem gewissen ländlichen Farmstyle-Charme. Ihr könnt euch dort auch für die Wanderung zum Routeburn Track eindecken, ansonsten gibt es leider nicht viele andere Möglichkeit, um an Lebensmittel zu kommen. Glenorchy hat außerdem nur eine Tankstelle, die nicht immer geöffnet hat – tankt also am besten vorher in Queenstown, auch wenn es etwas teurer ist. Unseren Pie haben wir genüsslich an der Waterfront gegessen – es gibt einen urigen Steg auf Wasser raus und ein kleines rotes Bootshaus mit dem Schriftzug „Glenorchy“, das meistfotografierte Motiv der idyllischen Kleinstadt. Wer anschließend Lust auf eine kleine Wanderung hat, kann den Glenorchy Lagoon Scenic Walk machen – er führt euch über einen Holzsteg durch die Sumpf- und Seenlandschaft der Region inkl. Aussicht auf die Berge. Perfekt für alle, die nicht den Routeburn Track machen möchten aber trotzdem in die Natur möchten.
Übernachtungsmöglichkeit: Mrs Wolly’s Campingplatz direkt neben dem General Store (eher eniger Stellplätze)
Der Weg zum Routeburn Track (ca. 30 min.) führt euch über die idyllische Paradise Road und gehört zu einer der schönsten Strecken auf der Südinsel. Wir sind schon sehr früh morgens aufgebrochen und wurden von einem mystischen Nebel im Tal sowie einem unfassbar schönen Sonnenaufgang über den Bergen begrüßt – teilweise könnt ihr Rehe auf der Wiese weiden sehen also Achtung vor den Wildtieren auf der Straße, besonders in den frühen Morgenstunden. Auf dem Weg fährt in an einigen Drehorten aus „Der Herr der Ringe“ vorbei – vom Isengard Lookout und Rees River Bridge Viewpoint habt ihr eine unfassbar schöne Aussicht auf türkisblaue Flusstäler, Gletscherberge und idyllische Graslandschaften. In der Gegend wurden viele Szenen aus Isengard, Lothlórien und Auenland gedreht – eine wirklich magische Gegend.
Weiter auf dem Weg zum Routeburn Track Trailhead Parkplatz wird euch gleich auffallen, dass es absolut keinen Handyempfang gibt. Falls ihr euch bei Google Maps offline Karten herunterladen möchtet, dann macht es am besten schon vorher in Glenorchy. Der Parkplatz ist zwar relativ groß, jedoch füllen sich die freien Plätze relativ schnell. Vor was ich euch besonders in acht nehmen müsst sind die frechen Keas, die teilweise Gummidichtungen, Dachzelte, Scheibenwischer und alle möglichen losen Teile am Auto an sich reißen und auch kaputt machen. Es ist wirklich ganz witzig anzusehen wie kreativ die super schönen Bergpapageie sein können aber natürlich ist es auch ärgerlich, wenn man nach einer langen Wanderung zurück kommt und feststellt, dass Teile am Auto fehlen oder kaputt sind. Prüft daher am besten schon vorher, ob alles gut verstaut und sicher ist – aber zu 100% weiß man es natürlich nie. Bitte nicht versuchen die Tiere zu füttern – außerdem können sie auch beißen also geht nicht allzu nah an sie heran.
Hinweis zum Routeburn Track:
Great Walk Saison: Oktober – April (Buchungspflicht d.h. Hütten oder Shuttle unbedingt im voraus buchen)
Nebensaison: Mai – Oktober (Hütten müssen nicht vorgebucht werden “ first come first serve“, höhere Gefahr durch Lawinen sowie weniger Shuttledienste)
Der Routeburn Track ist keine Rundwanderung, daher ist Valentin die Strecke nur bis zum Lake Mackenzie gelaufen – alleine die Strecke war schon stolze 42 km lang (hin-und Rückweg (ca. 1200 Höhenmeter Aufstieg). Er hat ca. 12 Stunden dafür gebraucht, war aber auch relativ zügig unterwegs. Auf dem Weg erwartet euch ein märchenhafter von Moos überwucherter Wald, die Routeburn Falls, der Harris Saddle (höchster Punkt mit atemberaubender Aussicht), der Harris Lake (mit Übernachtungsmöglichkeit im Harris Shelter) und der Lake McKenzie (auch mit Übernachtungsmöglichkeit auf der Campsite oder Hütte). Wer den Weg in mehreren Etappen laufen möchte, sollte sich schon vorher um eine Schlafmöglichkeit kümmern, denn die Wanderung ist sehr beliebt und die Plätze begrenzt.
Wer den kompletten Track wandern möchte (32 km eine Strecke) kommt am „The Divide Shelter“ in der Nähe von Te Anau wieder raus und muss einen Rücktransport in Richtung Routeburn Track Trailhead Parkplatz organisieren – Start und Endpunkt liegen 325 km auseinander, überlegt es euch daher gut, wie ihr es am besten machen wollt. Eine Option wäre auch am The Divide Shelter zu übernachten und den Weg wieder zurück zu laufen, so spart ihr euch den Rücktrasport und erlebt die Strecke nochmal von der Millford Sound Seite.
Wer einen Rücktransport möchte, kann sich vorher über die verschiedenen Anbieter informieren: Tracknet (sehr zuverlässig), Ultimate Hikes Transport, Trips and Tramps oder Easy Hike und Trackhopper (auch mit Auto Relocation) anschauen – der normale Rücktransport kostet ca. 70 – 120 NZD pro Erwachsener und dauert ca. 4 – 5 Stunden. Fahrzeug Relocations sind in der Regel teurer und kosten ca. 300 – 400 NZD – das Auto wird am Startpunkt abgegeben und zum Zielort gefahren (würden wir eher nicht empfehlen). Eher zu empfehlen ist der Rücktransport von Glenorchy/Queenstown in Richtung Te Anau (besser frequentiert) d.h. ihr könnt die Wanderung auch von der Milford Sound Seite aus machen.
Falls Creek Wasserfall
3.4 Atemberaubende Fjordlandschaften am Milford Sound & Doubftful Sound
Um zum weltbekannten und abgelegenen Milford Sound zu gelangen, müsst ihr wieder zurück nach Queenstown und einmal komplett um den Lake Wakatipu in Richtung Te Anau. Die Autofahrt dauert ca. 4 – 5 Stunden und gehört mit seinen magischen und vermoosten Wäldern, kristallklaren Wasserfällen & Bergseen sowie einzigartigen Aussichtspunkten zu einer der schönsten Strecken der Welt. Wir würden sie daher nicht an einem Tag abfahren, sondern ein bis zwei Übernachtung einplanen, um die wunderschöne Landschaft ohne Zeitdruck zu entdecken.
Good to know: Die MIiford Sounds gehören zu den regenreichsten Gebieten der Südinsel (ca. 200 Tage im Jahr) und das Wetter kann sehr schnell umschlage d.h. Regen gehört zur Tagesordnung – denkt daher an Regenjacken. Früh morgens oder am späten Nachmittag hat man übrigens das schönste Licht für Bilder
Die kleine Stadt Te Anau ist das Tor zum Fjordland Nationalpark (UNSECO Weltnaturerbe) und liegt am gleichnamigen Te Anau Lake – falls ihr weitere Infos über den Nationalpark benötigt, könnt ihr euch im Fjordland Visitor Centre ein paar Broschüren mitnehmen oder euch verschiedenen Touren von Mitarbeitern zeigen lassen. Wir haben in Te Anau auf dem Andy’s Place Campground übernachtet und uns mit Lebensmitteln im FreshChoice Supermarket (eher teuer) eingedeckt. Am Abend könnt ihr dann ganz entspannt an der Waterfront, am Stephen Nairn Memorial & Coin BBQ(kostenlos) direkt am See ein kleines Barbeque machen und die Aussicht auf die Berge genießen, bevor es dann am nächsten Tag weiter geht.
Hinweis: Prüft unbedingt vorher, ob die Straße geöffnet bzw. der Homer Tunnel nicht gesperrt ist. Außerdem ist die Wahrscheinlichkeit einen Kea in dieser Region zu sehen ist sehr groß – es sind wilde Tiere, bitte beachtet daher unbedingt die „don’t feed Keas“ Schilder
Unser erster Stopp auf dem Weg in Richtung Fjordland war der Hollyford Valley Lookout – ein Gletschertal, das seinem Namen alle Ehre macht. Umgeben von hohen Bergen der Südalpen und dichten, einheimischen Wäldern im Tal bekommt ihr einen super ersten Eindruck der Region. Außerdem könnt ihr von dort aus eine kleine Wanderung zu den Marian Falls und weiter zum wunderschönen Bergsee Lake Marian machen (ca. 3 Stunden hin- und Rückweg). Der relativ gut ausgebaute Weg führt über ein Holzsteg direkt am Fluss entlang, vorbei märchenhaften, moosbedeckten Bäumen. Der Weg zum See wird aber im Verlauf etwas abenteuerlicher – achtet besonders auf die Wurzel auf dem Weg, wir sind einige Male hängengeblieben und hätten uns fast das Bein verdreht. Der Weg an sich ist aber relativ gut machbar. Nimmt auf jeden Fall eure Badesachen mit, denn ein Sprung ins eiskalte Gletscherwasser mit Blick auf den Mount Talbot ist nach einer langen Wanderung nicht die schlechteste Idee.
Weiter ging es zu einem unseren absoluten Highlights auf dem Weg – dem türkisblauen Falls Creek Wasserfall, der mit seinem einladenden kleinen Pool direkt einem Märchenbuch entsprungen sein könnte. Viele fahren einfach daran vorbei, da es keine direkte Haltemöglichkeit gibt. Wir haben unsere Badesachen geschnappt und sind von den höherliegenden Steinen ins eiskalte aber super erfrischende Wasser gesprungen – es hat einfach sooo viel Spaß gemacht, besonders wenn man mit Freunden unterwegs ist. Passt aber auf das ihr nicht auf den Steinen ausrutscht und auch in den tieferen Bereich springt.
Ein weiterer absolut genialer Aussichtspunkt war der Monkey Creek Viewpoint, von dem aus ihr eine wunderschöne Aussicht auf die gigantischen Berge genießen könnt. Direkt am Aussichtspunkt verläuft ein kleiner idyllischer Gletscherbach (viele füllen ihre Trinkflaschen auf) und mit Glück könnt ihr sogar einen Kea in seiner natürlichen Umgebung beobachten. Kurz danach kommt ihr auch schon zum Cleddau Valley Vista Point, der kurz vor dem berühmten Homer Tunnel liegt und besonders bei starkem Regen für die vielen Wasserfälle an den Felswänden bekannt ist. Die Fahrt durch den Homer Tunnel in Richtung Milford Sounds fanden wir zwar super schön, aber aus unserer Sicht waren die Passstraßen ein Stück abwechslungsreicher. Wahrscheinlich spielt aber auch das Wetter eine große Rolle, denn bei Regen wirkt das Tal mit seinen gefühlt hundert Wasserfällen bestimmt viel dramatischer, als bei gutem Wetter. Kaum zu glauben das Regen an bestimmten Orten etwas Magisches haben kann. Der Tunnel ist übrigens einspurig und es kann zu längeren Wartezeiten kommen. Bei starkem Schneefall oder Lawinengefahr kann die Straße sogar gesperrt werden – im Sommer solltet ihr aber normalerweise keine Probleme haben. Direkt nach dem Tunnel gibt es übrigens einige Aussichtspunkt, von denen aus ihr auf das Cleddau Valley und die vielen Wasserfälle blicken könnt – einer davon ist der Hundered Falls Viewpoint.
Milford Sound Swing
Der Milford Sound ist einer der am häufigsten besuchten Orte Neuseelands und ein absolut sehenswertes Naturschauspiel. Wir haben unsere Bootstour auf bookme.com gebucht und waren für ca. 2 Stunden mit Milford Sound Cruise – Mitre Peak Cruise unterwegs. Es gibt übrigens einen großen Parkplatz direkt am Visitor Terminal der bis 15 Uhr stolze 10 NZD pro Stunde kostet. Ab 15 Uhr reduziert sich der Preis dann auf 5 NZD pro Stunde, jedoch sind auch die Bootstouren am Nachmittag meist teurer. Der Parkplatz soll wohl bekannt sein für räuberische Kea’s, wir haben leider keine gesehen. Kostenlos parken könnt ihr am Deepwater Basin, das ca. 1 km von der Bootsanlegestelle entfernt ist und auch Ausgangspunkt zum Milford Sound Lookout und der Milford Sound Swing ist – eine mega coole Schaukel mit genialer Aussicht auf den Fjord (siehe Bild oben). Gegen Mittag sind aber schon die meisten Plätze belegt, daher solltet ihr schon relativ früh dort sein.
Unser Tag hat sehr früh morgens und mit strahlend blauen Himmel begonnen, worüber wir mehr als glücklich waren. Zwar soll die Bootstour bei Regen ein absolut magisches Naturschauspiel sein, wenn die Wasserfälle in strömen von den hohen Felswände stürzen – aber selbst bei gutem Wetter bekommt ihr eine erlebnisreiche Begegnung mit den Bowen und Stirling Falls. Teilweise kommt man den Wasserfällen sogar so nah, dass selbst eine Regenjacken nicht mehr hilft – eine erfrischende Abkühlung, die man so schnell nicht mehr vergisst. Der Fjord ist übrigens auch Heimat von Seebären, Delfinen und gelegentlich auch Wale – besonders am Seal Rock könnt ihr einige Seebären sehen, die entspannt in der Sonne liegen.
Wer den Fjord von der entspannten Seite entdecken möchte, kann mit Roco’s Milford Kayaks eine ganz besondere Tour buchen – unter anderem habt ihr die Wahl zwischen einer Day Safari, einer Sunriser Classic oder Morning Glory Tour. Weitere Infos findet ihr auf Roco’s Webseite.
Da es für uns ein ganzes Stück weiter in Richtung Bluff ging, hatten wir noch einen Übernachtung am Cascade Creek Campground (DOC) eingeplant. Der Campingplatz liegt direkt neben dem Lake Gunn – abends könnt ihr in einer der Feuerschalen ein kleines Lagerfeuer machen oder im Gunn Lake ein Fisch zum Abendessen angeln.
Tour-Alternative zum Milford Sound:
Der Doubtful Sound ist einer der abgelegensten Fjorde Neuseelands und fast drei Mal so groß wie der Milford Sound. Wer abseits der Touristenmassen eine Tour mit RealNZ buchen möchte, muss mit ca. 400 NZD pro Erwachsener rechnen, bekommt dafür aber ein unvergessliches Neuseelanderlebnis – Nebel, Wasserfälle, Delfine und weit und breit kein anderes Boot in Sicht. Ein mystischer Ort, der – wie es scheint – von der Zeit vergessen wurde. Im Vergleich zum Milford Sound ist der Doubtful Sound gar nicht so einfach zu erreichen, dafür aber auch viel ursprünglicher und unberührter. Die Tour beginnt mit einer Bootsfahrt über den Lake Manapouri. Anschließend geht es mit einem Bus über den Wilmot Pass – mit atemberaubender Aussicht auf den Fjord – bis zur Endstation in Deep Cove, von wo aus die eigentliche Tour dann startet. Was den Doubtful Sound aber vor allem unterscheidet: Er ist viel weiter verzweigt und hat viel mehr Seitenarme als der Milford Sound – was die Durchfahrt nochmal viel abwechslungsreicher macht. Außerdem ist die Chance Delfine zu sehen super hoch – der abgeschiedene Fjord ist Heimat einer großen Gruppe von Bottlenose Dolphins. Es gibt auch die Möglichkeit eine Tour mit Übernachtung und Verpflegung zu buchen – kostet ca. 720 NZD pro Erwachsener. Eine Übernachtung unter Sternenhimmel inmitten eines unberührten Fjords – und morgens könnt ihr die Nebelschwaden durch die Berge ziehen sehen. Der Preis ist zwar ganz schön knackig, aber dafür bekommt ihr ein einzigartiges Erlebnis – gibt definitiv schlimmeres.
Great Walks im Fjordland Nationalpark: Milford Sound Track (ca. 53 km lang, eine Richtung) und der Kepler Track (ca. 60 km, Rundwanderung) – Optional der Monument Peak Viewpoint am Lake Manapouri. Auf dem Milford Track kommt ihr übrigens an den Sutherland Falls vorbei, mit 580 Metern der spektakulärste und höchste Wasserfall Neuseelands.
3.5 Austern in Bluff & Automuseen in Invercargill
Nach unserer aufregenden Tour im Fjordland Nationalpark ging unsere Reise in den wildesten und am wenigsten überlaufenen Teil des Landes – nach Southland und der wilden Küstenregion der Catlins. Unser erster Stopp auf der Southern Scenic Route war das verschlafene Invercargill, dass kurz vor Bluff liegt und neben einer super schönen viktorianischen Architektur, überraschend viele coole Museen beheimatet. Vor allem ist könnt ihr dort das größte Automuseum Neuseelands besuchen – das Bill Richardson Transport World Museum. Der Eintritt kostet ca. 30 NZD und lohnt sich sogar für Nicht-Autofans – es gibt über 300 Fahrzeuge, darunter Oldtimer, Traktoren und seltene Sammlerstücke. Wer eher an Motorrädern interessiert ist, sollte sich das Classic Motorcycle Mecca mit über 300 Maschinen aus aller Welt anschauen – oder den E. Hayes & Sons Shop, in dem die originale „The World’s Fastest Indian“ sowie weitere Motorräder und Werkzeuge von Burt Munro ausgestellt sind (Eintritt kostenlos). Gleich neben dem Classic Motorcycle Museum liegt mitten im Kreisverkehr das Wahrzeichen der Stadt -das Boer War Memorial, mit der imposanten und im viktorianischen Stil gebauten XO Church im Hintergrund. Vom Gehweg aus, könnt ihr beide Bauwerke in einem einzigartigen Bild festhalten – ein Zusammenspiel aus Glaube und Gedenken.
Good to know: Invercargill ist übrigens im Vergleich zu anderen Städten auf der Südinsel viel günstiger (Lebensunterhaltskosten sind ca. 11 % günstiger als der neuseeländische Durchschnitt) – deckt euch also bevor es weiter geht mit Lebensmittel und Sprit ein
Außerdem Sehenswert: Der Queens Park inkl. botanischem Wintergarten und einem kleinen Tierpark, dem Ostrich Enclosure
Campingmöglichkeit: Der Invercargill Holiday Park – wird mit viel Liebe geführt, ist super sauber und hat eine ruhige Lage
Der verschlafene kleine Ort Bluff liegt mit seinen gerade mal zweitausend Einwohnern direkt an einem Naturhafen auf einer kleiner Halbinsel und ist besonders für seine Austern-Fischerei und die weltweit exklusiven Bluff-Oysters bekannt (März-August) – frische Austern inkl. Weißwein und Fries bekommt ihr in der Zeit bei Fowler’s Wild Bluff Oysters. Sie zählt zu den edelsten Austern der Welt – vor allem dank des kalten, sauberen und nährstoffreichen Meerwassers direkt vor Bluff, wachsen die Muscheln besonders groß heran und entwickeln einen unvergleichlichen und intensiven Geschmack. Im Gegensatz zu vielen anderen Austern wird die Delikatesse nicht gezüchtet, sondern zwischen März und August mit nur wenigen Booten rund um Bluff geerntet – ein kulturelles Erbe, das in der heutigen Zeit immer seltener wird. Wer gerne eine ganz besondere Austern-Experience haben möchte, sollte sich das jährliche, im Mai stattfindende Bluff Oyster Festival nicht entgehen lassen- neben Live Musik, Souvenir- und Handwerkständen gibt es auch ein ulkiges Austern-Wettessen sowie leckere regionale Küche wie Whitebait, Crayfish oder auch Lamm und Wild. Das Ticket kostet ca. 50 NZD pro Erwachsener (übrigens schnell ausverkauft), was zwar nicht ganz so günstig ist, aber dafür supportet ihr die kleine Gemeinde und die Kultur.
Wir haben die Saison leider verpasst aber trotzdem super leckeren, fangfrischen Fisch sowie Meeresfrüchte aus der Region im Hayz @ Anchorange probieren dürfen. Auf dem Bild könnt ihr übrigens die wunderschönen, in regenbogenfarben leuchtenden Paua Meeresschnecken sehen – bis zu 10 Schalen dürft ihr für den privaten Gebrauch als Souvenir nach Deutschland mitnehmen. Die Schnecken-Schalen gelten als Meeres-Souvenir und müssen nicht beim Zoll angemeldet werden – solange ihr nicht mehr als die vorgeschriebene Menge einführt und es sich um keine lebendigen Tiere handelt (Kassenzettel aufbewahren). Das sammeln von Paua-Schalen auf eigene Fast ist übrigens nicht erlaubt. Am besten kauft ihr einfach welche im Bluff Visitor Centre oder bei Fowler’s Wild Bluff Oysters – damit unterstützt ihr auch die lokale Wirtschaft. Achtet aber bitte auch darauf, ob Sie nachhaltig gefangen wurden.
Ein beliebtes Fotomotiv ist der gelben Wegweiser am Stirling Point, der das südliche Ende der neuseeländischen State Highway 1 markiert und symbolisch für das Ende einer Neuseelandreise steht – ähnlich wie der Nordkap in England. Wer gerne auf geschichtliche Entdeckungstour gehen möchte, kann gegen eine kleine Gebühr von 5 NZD pro Erwachsener ins Bluff Maritime Museum. Eine wunderschöne 360° Aussicht auf Bluff und das ca. 30 km entfernte Stewart Island bekommt ihr vom Bluff Hill Lookout – entweder könnt ihr direkt mit dem Auto oder ca. 1,5 Stunden zu Fuß hoch.
3.6 Die Catlins, die Cannibal Bay & das Nugget Point Lighthouse
Nach unserem leckeren Essen in Bluff sind wir weiter in Richtung Catlins und den südlichsten Punkt der Südinsel – dem Slope Point – gefahren. Auf dem Weg solltet ihr aber noch unbedingt einen Stopp am historischen Waipapa Point Lighthouse einplanen – ein kleiner süßer Leuchtturm, der an einer der abgeschiedensten & windigsten Küstengegenden Neuseelands liegt. Rund um den Leuchtturm könnt ihr sogar Seelöwen beobachten, aber haltet auf jeden Fall genügend Abstand, denn die Kolosse können – wenn sie gestört werden – sehr schnell aggressiv werden. Der Leuchtturm hat außerdem eine extrem düstere Geschichte: Im Jahr 1874 sank dort die SS Tararua und riss gleich 131 Menschen in den Tod – das war übrigens auch der Grund für den Bau des Leuchtturms.
Weiter entlang der Catlins erwartet euch mit dem Slope Point ein abgelegener „kleiner Geheimtipp“ – vor allem bekannt für das gelbe Schild, dass die Entfernung zum Äquator (5100 km) und der Antarktis (4800 km) zeigt. Als wir dort waren, war das Wetter unterirdisch schlecht, es hat in Strömen geregnet und der Wind hat uns fast von den Beinen gefegt – ein wirklich authentischer Moment, der direkt aus einem klassischen Seemannsfilm stammen könnte. Die raue & wilde See sowie die Tatsache, dass wir der Antarktis noch nie so nah waren – genau so haben wir uns auch ehrlich gesagt den südlichen Zipfel der Südinsel vorgestellt. Um zum bekannten gelben Schild zu kommen, müsst ihr erst Mal 20 min. über eine offene Schafsweide laufen – das Gelände ist zwischen September und November gesperrt (Lammzeit), da es privates Gelände ist. Auf dem Weg werdet ihr windgepeitschten Bäumen – was das Wahrzeichen dieser Region ist – und kaum Menschen begegnen.
Unser nächster Halt war an der berühmten Curio Bay, wo wir übrigens auch gleich auf dem Holiday Park übernachtet haben. Was die Bucht so besonders macht: Bei Ebbe könnt ihr entlang der Felsen spazieren und einen versteinerten Wald aus der Zeit der Dinosaurier direkt am Ufer erkunden. Der Grund: Vor über 180 Millionen Jahren wurde durch einen Vulkanausbruch der einstige Wald mit Asche bedeckt und auf diese Weise auch gleich konserviert – wir haben sogar ganze Baumstämme inklusive Jahresringe sehen können. Unserer Meinung ein echt besonderes und geschichtsträchtiger Ort – und das ohne die ganzen Touristenmassen. Außerdem ist die Curio Bay ein Hotspot für Tierbeobachtungen – falls wir ganz viel Glückt habt, könnt ihr sogar die seltenen Gelbaugenpinguine am späten Nachmittag oder Abend an Land kommen sehen. An der benachbarten Porpoise Bay schwimmen immer Mal wieder die kleinen, vom aussterben bedrohten Hector-Delfine ganz nah am Strand.
Ausflugstipp entlang der Catlins:
Die Cathedral Caves sind zwei riesige Meereshöhlen, die so hoch wie eine gotische Kathedrale sind und nur bei Ebbe besucht werden können. Ihr zahlt am Eingang ca. 15 NZD pro Erwachsener und müsst ungefähr 30 min. zu den Höhlen laufen. Leider konnten wir uns beide nicht anschauen, da sie zu diesem Zeitpunkt geschlossen waren (schlechtes Wetter) – fragt am besten vorher auf dem Campingplatz nach.
Optional könnt ihr euch auch ganz in der Nähe der Cathedral Caves zwei Wasserfälle anschauen: Die McLean Falls & Purakaunui Falls – beide ganz nett aber kein muss 🙂
Neuseeländische Seelöwen an der Cannibal Bay
Nach einer ziemlich kalten und regnerischen Nacht ging es für uns am nächsten Morgen in Richtung Cannibal Bay – ein Hotspot für neuseeländische Seelöwen & ein Geheimtipp für alle, die Neuseelands Seelöwen abseits der Touristenmassen sehen möchten. Um an den Strand zu kommen, müsst ihr übrigens von der Hauptstraße aus etwa 30 min. über eine Schotterpiste in Richtung Küste fahren – aber keine Sorge, es lohnt sich. Am Strand angekommen, war weit und breit nur ein einziger Mensch mit seinem Hund unterwegs, der uns netterweise auch verraten hat, wo genau wir die gigantischen Tiere finden können – haltet euch hierzu einfach rechts vom Strand. Wir waren früh am Morgen dort, hatten also den ganzen Strand für uns alleine und konnte entspannt an den Tieren vorbei spazieren. Wichtig: Haltet unbedingt genügend Abstand zu den Tieren! Sie lassen sich leicht erschrecken und können einen im schlimmsten Fall auch angreifen, wenn sie sich bedroht fühlen. Aus der Ferne haben wir zwei besonders große Männchen miteinander kämpfen sehen und waren in diesem Moment echt froh nicht in der Nähe gewesen zu sein.
Unser letzter Halt vor der Weiterreise nach Dunedin – der charmanten Stadt mit schottischem Flair – war das strahlend weiße Nugget Point Lighthouse, dass schon seit über 150 Jahre Seemännern den richtigen Weg weist. Der Leuchtturm liegt mitten auf einer steilen Klippe, umgeben von Felsen, die bei Sonnenlicht wie goldene Nuggets aussehen – eine Kulisse wie aus einem klassischen Seemannsfilm. Kein Wunder, war einer unserer ersten Gedanken: „Moby Dick, wo versteckst du dich?“ Der Weg zum Leuchtturm streckt sich über die gesamte Klippe und hat unterwegs mehrere Aussichtspunkte, von denen ihr eine super schöner Aussicht auf die raue und wunderschöne Küstenlandschaft inkl. Leuchtrum habt. Besonders bei Sonnenaufgang könnt ihr super schöne Aufnahmen von der goldgelb leuchtenden Küstenlandschaft machen – eine magische Tageszeit mit atemberaubender Kulisse.
Dunedin Railway Station
3.7 Dunedin - die schottische Stadt Neuseelands
Dunedin gehört zu einer unseren liebsten Großstädte auf der Südinsel und hat uns sehr an Europa erinnert – gefühlt an jeder Ecke stehen wunderschöne viktorianische Gebäude im schottischen Stil. Grund dafür waren schottische Siedler, die die junge Universitätsstadt 1848 gegründet und viele öffentliche Gebäude, Kirchen, Schulen und Banken nach schottischem Vorbild – also dunkel, solide, mit Türmchen und Spitzbögen – gebaut haben. Teilweise haben sie sich sogar an den Stadtplan von Edinburgh gehalten – daher auch der Spitzname „Edinburgh of the South“.
Die schönsten viktorianischen Gebäude liegen mitten in der Stadt: Die Dunedin Railway Station, die First Church of Otago, die St. Pauls Cathedral und die University of Otage (Neuseelands älteste Uni) solltet ihr euch auf jeden Fall anschauen. Das wunderschöne Lanarch Castle liegt etwas außerhalb, auf einer Halbinsel und ist Neuseelands einziges Schloss – ein luxuriöser Privatwohnsitz eines früheren reichen Bankiers. Der Eintritt kostet ungefähr 48 NZD pro Erwachsener, was unserer Meinung recht teuer ist – ab 170 NZD pro Zimmer könnt ihr dort auch übernachten (inkl. Eintritt). Wir haben das Schloss ausgelassen – wer nach einer kostengünstigeren Alternative sucht kann sich das englische countrystyle Stadthaus Olveston Historic Home mit originaler Einrichtung und Kunstwerken aus den 1910er Jahren für 26 NZD pro Erwachsener anschauen. Ihr könnt übrigens eine kostenlose self-guided Tour über das Gelände der University of Otago machen – von außen könnte man glatt meinen in Hogwards zu sein. Holt euch hierzu einfach ein Booklet an der Rezeption unter dem Clocktower. In der Nähe der Univeristät gibt es das super süße kleine The Good Earth Café, das besonders viel Wert Nachhaltigkeit und Organic legt – der Kaffee ist Faitrade und es gibt viele Vegane/ Vegetarische Gerichte (typisch für junge Studenten) aber es soll im vergleich zu anderen Cafés etwas teurer sein.
Die Baldwin Street gehört definitiv auf jede must-do Liste in Dunedin und das aus einem besonderen Grund: Mit 35% Steigung ist sie die steilste Wohnstraße der Welt – hochfahren ist also nichts für schwache Nerven (tut es nicht haha). Die Straße ist einfach so steil, dass sie extra mit Beton gebaut werden musste, um den hochfahrenden Autos bei schlechtem Wetter genügend Grip geben zu können. „Wohnen würden wir dort also nicht wollen – mal abgesehen davon, dass ständig Touristen auf der Straße liegen und so tun, als würden sie herunterfallen und sich dabei festhalten müssen. räusper“. Die Aussicht von oben auf die steil abfallende Straße ist aber wirklich besonders und teilweise denkt man sich auch einfach nur: Wie zu Teufel laufen die armen Schüler jeden Tag dort hoch?
Wer nach der kleinen Gipfelbesteigung erst Mal einen Abstecher ins Grüne machen möchte, kann einen entspannten Spaziergang durch die Dunedin Botanical Gardens machen – euch erwartet ein tropisches Gewächshaus mit kleinem indoor Kakteengarten, ein exotisches Vogelgehege mit bunten Papageienvögel und ein Ententeich inklusive kleiner Steinbrücke. Direkt nebenan liegt übrigens auch der Parkplatz zum Signal Hill Lookout, von dem aus ihr eine super schöne Aussicht auf Dunedin habt.
Ein absolutes Natur-Highlight und ein echtes must-do für alle Vogelliebhaber ist das Royal Albatross Centre auf der Otago Peninsula Halbinsel. Für 60 NZD pro Erwachsener könnt ihr während einer einstündigen Tour die weltweit einzige Festland-Brutkolonie des Northern Royal Albatross von einer kleinen Observationshütte aus beobachten. Die eleganten Tiere haben mit 3,5 Metern die größte Flügelspannbreite aller lebenden Vögel und verbringen 85 % ihres Lebens auf offener See und kommen alle 2 Jahre an Land, um für ca. 80 Tage ein einziges Ei auszubrüten. Dieses einzigartige Schauspiel könnt ihr zwischen November und September beobachten – wir waren nach der Brutzeit dort und konnten einige kleine Albatrosskücken in der Ferne beobachten. Auf der Halbinsel liegt darüber hinaus noch die alte Militäranlage Fort Taiaroa, die eine weltweit einzigartige, im Boden versinkende Kanone beheimatet. Für 70 NZD pro Erwachsener könnt ihr beides besuchen (das Ticket für die Militäranlage kostet einzeln 30 NZD, es lohnt sich also ein Kombiticket zu kaufen). Direkt neben dem Albatross Centre findet ihr übrigens den Pilot Beach, der für die kleinsten Pinguine der Welt die sogenannten Blue Pinguines bekannt ist. Für stolze ca. 55 NZD pro Erwachsener könnt ihr bei einer Sonnenuntergangs-Tour die niedlichen Tiere vom Meer aus in ihre Höhlen/Brutnester watscheln sehen. Es gibt eine Aussichtsplattform, die aber sehr überlaufen sein soll – wir haben uns daher gegen die Tour entschieden und wurden in Oamaru mit einer ganz besonderen und super einzigartigen Begegnung belohnt (dazu aber später mehr). Wer die Tour trotzdem machen möchte findet weitere Infos auf der Webseite.
Wer gerne chinesische Architektur und einen kunstvoll gestalteten Garten inkl. kultureller Symbole sehen möchte, kann sich den kleinen Lay Yuan Chinese Garden für ca. 13 NZD pro Erwachsener anschauen. Auf dem Gelände gibt es sogar ein kleine Teehaus, dass neben Tee auch Dumplings serviert – es soll aber nicht allzu groß sein, daher eher ein kurzer Stopp.
Restaurant/ Breweryempfehlungen: Emeron`s Brewery (sehr beliebt und kann sehr voll werden)
Etwas südlicher von Dunedin liegt der gemütliche kleine Küstenstadtteil St. Kilda, mit einer süßen kleinen Promenade und einigen Surferspots, die besonders in den Sommermonaten beliebt sind – wenn ihr entlang des John Wilson Ocean Drive in Richtung Sir Leonard Wright Lookout fahrt, bekommt ihr übrigens eine wunderschöne Aussicht auf die türkisblaue Bucht und die Dünenlandschaft des St. Kilda Beach. Die Gegend ist auch sehr bekannt für neuseeländische Seebären – am ruhigen Middle Beach könnt ihr sie vor allem bei ruhigen Seegang an Land kommen sehen. Wir waren bei Sonnenuntergang dort und sind im Esplanade Restaurant bei super gemütlicher Atmosphäre Pizza essen gewesen – die Schlage war wirklich sehr lange und wir wurden auf die Warteliste genommen aber es hat sich gelohnt: Die Wände waren mit Backstein verkleidet, überall haben Kerzen gebrannt und Aussicht auf die Küste war unfassbar schön – genau so stellt man sich auch Küstenrestaurant vor. Wer etwas früher dort ist und vorher noch eine Runde in einem Außenpool direkt am Meer schwimmen möchte, kann für nicht gerade günstige 10 NZD pro Erwachsener im beheizten St. Clair Hot Salt Water Pool ein paar Bahnen drehen – der letzte von mehreren Außenpoolbecken in Dunedin. Es gibt 6 Bahnen, eine großzügige Umkleidekabine und Salzwasser, das angenehme 28 Grad hat – manchmal können die Wellen sogar so stürmisch sein, dass sie über den Beckenrand hinaus schlagen. Eine Erfahrung, die man nicht alle Tage macht – vor allem bei einer so traumhaften Kulisse.
Einer unserer letzten Stopps bevor es für uns nach vor Omamaru ging, war der berühmte Tunnel Beach, an den ihr nur – wie der Name schon verrät – über einen in Stein gehauenen, mystischen Tunnel aus dem Jahr 1870 gelangt. Am Strand könnt neben super steilen Klippen und skurrilen Felsformen, einige natürliche Steinbögen und sogar versteinerte Fossilien entdecken. Für die Strecke solltet ihr ca. 1 Stunde (hin und zurück) einplanen – die recht steile Treppe im Tunnel ist übrigens ca. 72 Stufen lang, sehr nass und rutschig (packt gute Schuhe ein). Außerdem solltet ihr auf die Gezeiten achten, denn einige Teile des Strandes sind nur bei Low-Tide zugänglich. Schwimmen wird übrigens durch die starke Strömung nicht empfohlen.
Eines unserer letzten Highlights in Dunedin war das Red Hot Chili Peppers/Post Malone Konzer im Forsyth Barr Stadium, dass erlebnistechnisch eine 10 von 10 war – alle waren gut drauf und es war nicht zu überlaufen. Wir haben relativ wenig für die Karten gezahlt (unter 100 NZD pro Person) und hatten echt gute Plätze – leider war die Akustik nicht allzu gut und wir haben recht schnell entschieden weiter runter, direkt in den Golden-Circle Bereich zu gehen (es wurde auch nicht kontrolliert). Dort war die Laune natürlich besonders gut, was den Abend für uns unvergessliche gemacht hat.
3.8 Kugelfelsen am Koekohe Beach & die kleinsten Pinguine der Welt in Oamaru
Entlang der Ostküste auf dem Weg in Richtung Oamaru werdet ihr am Koekohe Beach an den kugelrunden Moeraki Boulders vorbeikommen – die bis zu 3 Meter großen Felsen sind über den ganzen Strand verteilt und durch ihre ungewöhnlich perfekte runde Form weltweit einzigartig. Ihr könnt kostenlos am Strandcafe parken und von dort aus in Richtung Norden laufen – je nördlicher desto ruhiger wird es. Kommt am besten schon vor 9 Uhr morgens, noch vor den ganzen Touristenmassen – wir hatten sogar einige Schulklassen da, was uns ehrlicherweise den Zauber des besonderen Ortes genommen hat. Achtet aber unbedingt auf die Gezeiten, denn die Felsen liegen teilweise im Wasser. Vor allem bei Sonnenaufgang sollen die runden Steine im warmen Licht super besonders aussehen – frühes aufstehen lohnt sich also.
Next Stopp: Oamaru – Neuseelands Steampunk-Hauptstadt und Heimathafen der kleinsten Pinguine der Welt. Die kleine Küstenstadt an der Ostküste ist so ziemlich einer der verrücktesten Städte die wir jemals gesehen haben, denn dort trifft viktorianischer Charme auf dampfbetriebene Fantasiewelt – zwischen antiken Steinhäusern aus hellem Kalk und mechanischen Skulpturen – halb Maschine halb Drache – fühlt man sich direkt ins 19 Jahrhundert zurückversetzt. Klingt verrückt und zugleich total interessant? – ist es auch. Gefühlt die halbe Stadt besteht aus Kupfer, Zahnrädern und ein Haufen Kreativität und hat seinen Mittelpunkt im Steampunk HQ Museum – euch erwarten für ca. 15 NZD pro Erwachsener eine dampfende Lokomotiven, viktorianische Kostüme und ein wunderschöner Kristallraum, die abwechselnd zur Musik leuchten (definitiv ein Highlight im Museum). Außerdem gibt es auf dem Gelände die verrücktesten Fortbewegungsmittel und Erfindungen, die Mad Max alle ehre machen würden.
Direkt nebenan liegt der historische Stadtkern „Oamaru`s Heritage Precinct“ – die viktorianische Häuserallee aus dem 19 Jahrhundert ist „der“ Fotospot in Oamaru und Heimat von vielen kleinen kreativen Werkstätten, versteckten Vintage-Shops sowie Lagerhäuser, alte Banken oder Postämter, die zu viktorianischen Boutiquen oder traditionellen Bäckereien umfunktioniert wurden. Schaut unbedingt in der Buggyrobot Gallery vorbei – der Besitzer sammelt viele kleine Schrottteile und baut daraus super coole und individuelle Roboter (preislich etwas teurer aber ein absolut einzigartiges Souvenir). Wir würden ihn als super netten Künstler, mit einem Hauch von verrücktem Wissenschaftler bezeichnen – wir haben eine ganze Weile über seine Lebensgeschichte gesprochen, was alleine schon ein echt cooles Erlebnis war. Wann trifft man auch schon auf einen Künstler, der kleine Roboter aus Schrott baut? Für uns – neben dem Steampunk-Museum – ein Highlight in Oamaru.
Wer gerne ein besonderes Bier-Tasting in einer alten Lagerhalle machen möchte, sollte zur Craftwork Brewery – Neuseelands kleinste, kommerzielle Brauerei, die belgisch inspirierte und handwerklich gebraute Biere anbietet. Die Besitzer bezeichnen sich selbst als Künstler, was man alleine schon an den Ettiketten der Falsche merkt – jedes ist nämlich individuell gestaltet. Außerdem gibt es nur eine kleine Mengen der Biere und sie werden auch nur in ausgewählten Bars und Restaurants angeboten – wenn das mal kein authentisches Erlebnis und Grund für ein Tasting ist! Einheimischen Whiskey kann man bei der „The New Zealland Whisky Colletion“ für ca. 22 NZD pro Erwachsener während eines Whisky-Tastings probieren. Ein richtig coole Boutique mit individuellen Teilen findet ihr übrigens im Housekeepers Function (etwas teurer).
Wir haben die Nacht auf dem Oamaru Harbour Tourist Park verbracht – rückblickend die beste Entscheidung für die Wahl unseres Nachlagers, denn wir wurden Zeugen einer ganz besonderen tierischen Begegnung: Nach einem Spaziergang entlang der Esplanade haben wir plötzlich mitten auf der kleinen Mauer zwischen Meer und Gehweg einen Blue-Pinguin entdeckt, der direkt vor uns herunter gehüft und seelenruhig in Richtung Campingplatz marschiert ist. Für uns ein total unerwarteter und unvergesslicher Augenblick, der in unseren Top 10 Neuseeland-Momenten landet. Es verstecken sich wohl immer mal wieder Pinguine unter den Autos (checkt unbedingt bevor ihr losfährt, ob einer unter dem Auto ist ): Grund dafür ist unter anderem eine Kolonie ganz in der Nähe. Am Oamaru Blue Pinguine Visitor Centre könnt ihr für stolze 45 NZD pro Erwachsener von einer Plattform aus beobachten, wie die kleinen Pinguine an Land kommen – gemeinsam mit gefühlt hundert von Menschen. Wir haben uns natürlich dagegen entschieden, da unsere Begegnung viel authentischer und ungezwungener war, als es jede Tour sein könnte – entscheidet daher für euch, ob eine Tour unbedingt notwendig ist. Ganz in der Nähe der Blue Pinguine Kolonie gibt es auch noch einen Spot, an dem ihr die seltenen und sehr scheuen Yellow eyed Pinguins beobachten könnt – wir würden euch empfehlen einen Fernglas mitzunehmen, da die Aussichtsplattform auf einer Klippe liegt und der Strand recht weit weg ist. Außerdem haben wir nach ca. 2 Stunden warten entschieden (es war schon recht dunkel), wieder zurück zum Campingplatz zu fahren, da wir keinen einzigen Pinguin sehen konnten. Wahrscheinlich braucht es viel Glück, denn die Tiere reagieren sehr sensibel auf Lärm, Licht oder direkte Nähe und können dann entsprechend im Wasser umkehren. Der Strand wir übrigens ab 15 Uhr gesperrt, um die Tiere nicht zu stören.
Weitere Sehenswürdigkeiten: Die Oamaru Public Gardens
Mueller Hut Wanderung im Mt Cook Nationalpark
3.9 Extra Route: Gletscherwanderung am Mt. Cook Nationalpark
Natürlich wollten wir uns den berühmten Bergsee Lake Tekapo und den abenteuerlichen Mt Cook Nationalpark auf unserem Roadtrip nicht entgehen lassen – also haben wir uns kurzerhand wieder in Richtung Landesinnere gemacht und wurden mit unvergesslichen Erinnerungen sowie atemberaubenden Wanderungen, mit Blick auf Neuseelands letzten Gletscher belohnt. Auf dem Weg solltet ihr vorher aber noch unbedingt einen kurzen Stopp an den termitenhügelartigen Clay Cliffs einlegen, die uns tatsächlich ein wenig an den Bryce Canyon in Utah erinnert haben, aber wesentlich kleiner und weniger farbenfroh sind. Trotzdem war es den kurzen Fußmarsch wert. Die gezackten Felstürme sind bis zu 40 Meter hoch und bestehen aus Sandstein – ihr könnt für ca. 5 NZD pro Auto auf einem naheliegenden Parkplatz parken und auf eigene Faust das private Gelände erkunden. Falls ihr noch etwas Zeit übrig haben solltet, könnt ihr euch auch für ca. 130 NZD (zwei Erwachsene) einen unvergesslichen Wellnessaufenthalt in den in den Omarama Hot Tubs genehmigen und die Region von der entspannten und idyllischen Seite kennenlernen – inklusive atemberaubender Aussicht auf einen kleinen See und die dahinterliegenden Berge. Es gibt auch die Möglichkeit für ca. 180 NZD (zwei Erwachsene) eine kleine Sauna dazu zu buchen, die übrigens direkt neben der Hot Tub liegt.
Weiter auf dem Weg werdet ihr kurz vor Twitzel an einer sehr beliebten Salmon Farm vorbei kommen, dem High Country Salmon. Die Lachs-Farm hat ein kleines Restaurant/Cafè in dem ihr Lachs in allen erdenklichen Varianten bekommt – super beliebt sind natürlich die Sushi und Sharing-Platten. Es gibt aber auch Hauptgerichte wie Steak, Lamm oder auch Cheeseburger. Wir hatten den Lachs-Süßkartoffel Pie, die Trüffelpommes und eine kleine Sushi-Platte, die wirklich super lecker und sehr frisch war. Das kleine Lokal ist aber leider kein Geheimtipp und wirklich sehr überlaufen – kommt daher am besten schon etwas früher am Morgen. Was uns außerdem vor Ort sofort aufgefallen ist: Das Café wird von sehr vielen asiatischen Reisenden besucht, was unserer Meinung nach aber ein guter Hinweis darauf ist, dass das Lokal wohl einen guten Ruf für guten und frischen Lachs hat. Übernachten könnt ihr übrigens auf dem etwas weiter entfernten und nur über eine Schotterpiste zu erreichenden Lake Middleton Campground am Lake Ohau – ein eher abgelegener, von Bergen umgebener, wunderschöner Campingplatz – oder auf der wunderschönen, ebenfalls an einem kleinen See liegenden Lake Poaka Campsite, die wirklich sehr gut zu erreichen, aber entsprechend überlaufen ist.
Weiter geht es zum türkisblauen Bergsee Lake Pukaki und auf die SH80 – einer der schönsten und malerischsten Panoramastraßen Neuseelands. Entlang des Sees erwarten euch filmreife Aussichtspunkte auf den glasklaren Gletschersee sowie den 3724 Meter hohen und schneebedeckten Mount Cook, der übrigens auch der höchste Berg des Landes ist. Nimmt euch unbedingt genügend Zeit für die Strecke und plant vorher noch einen Stopp für ein Lavendel-Eis bei der NZ Alpine Lavender Farm ein – der Eintritt kostet während der Blütezeit im Sommer ca. 8 NZD pro Person. Eine der bekanntesten Aussichtspunkte ist der Tapataia Mahaka Peter´s Lookout, wobei es wirklich an jeder Ecke wunderschöne Fotospots gibt.
Angekommen im Nationalpark könnt ihr euch in Aoraki am Mount Cook Visitor Centre weitere Infos zu den verschiedenen Wanderungen oder auch Ausflügen holen – außerdem ist es wirklich super schön aufgebaut und erzählt auf spielerische Art und Weise die Geschichte der Region. Gegen einen kleinen Aufpreis könnt ihr nach einer langen Wanderung am Mt Cook Public Shelter warm duschen – ein Gamechanger wenn ihr auf dem White Horse Hill Campground übernachtet, denn dort gibt es keine Duschen, aber immerhin fließend Wasser und Toiletten mit Spülung. Für einen DOC-Campingplatz ein echter Luxus – die Preise sind aber mit ca. 20 NZD pro Erwachsener auch echt nicht günstig. Der Campingplatz ist auch der Ausgangspunkt zum berühmten Hooker Valley Track und den einzigartigen Mueller Hut Track – wir haben beide Wanderungen gemacht und waren absolut überwältig von der Aussicht, die bei beiden doch sehr unterschiedlich war. Der Hooker Valley Track ist ein wirklich super einfacher Weg und führt euch zum gleichnamigen Hooker Lake, in dem selbst im Sommer immer mal wieder Eisberge herumtreiben. Der Weg ist ungefähr 10 km lang (hin und zurück), wofür ihr mindestens 3 Stunden (hin und zurück) einrechnen solltet – euch erwarten drei Stahlhängebrücken, die euch über den reißenden und schon fast milchig weißen Gletscherfluss führen und ein Blick auf das idyllische Hooker Tal, dass von hohen Bergen und Gletschern der Südalpen umgeben wird. Auf dem Hooker Valley Track ist wirklich super viel los – überlegt euch daher am besten schon vorher, ob ihr früh morgens oder eher zu Sonnenuntergang inklusive Stirnlampen aufbrechen wollt. Wir haben die Wanderung sowohl morgens, als auch abends gemacht und fanden es erstaunlicherweise Abends etwas entspannter. Auf dem Rückweg wurden wir mit einem wunderschönen, rosafarbenen Sonnenuntergang und einem wolkenfreien Himmel, mit perfekter Aussicht auf die Sterne belohnt – ein perfekter Abschluss des Tages. Es gibt übrigens keine Toiletten auf dem Weg, geht daher am besten noch auf dem Campingplatz auf die Toilette.
Die Wanderung zur leuchtend roten Mueller Hut war ein absolutes Highlight unserer Reise, aber hat uns im Vergleich zum Hooker Valley Track einiges mehr abverlangt – 10 km, 1000 Höhenmeter und ca. 2000! Stufen, nichts für schwache Nerven. Vor allem das letzte Stück, dass uns über ein großes Geröllfeld geführt und echte Trittsicherheit vorausgesetzt hat. Belohnt wurden wir aber mit einer Aussicht, die sich kaum in Worte fassen lässt – total überwältig und sprachlos standen wir da, inmitten einer einzigartigen Gletscher- und Bergseenlandschaft. Neben dem Hooker und Mueller Glacier haben ihr auch eine perfekte Aussicht auf den Mt Cook. Wir sind wirklich unbeschreiblich froh auf die Schweizer gehört zu haben, denn sie gehört mit Abstand zu einer der besten Wanderungen, die wir jemals gemacht haben. Falls ihr schon etwas früher mit der Planung dran sein solltet, könnt ihr mit etwas Glück einen Schlafplatz in der schon teilweise monatelang ausgebuchten Mueller Hut ergattern – leider war es bei uns sehr spontan und wir sind am selben Tag wieder runter gelaufen. Tatsächlich haben wir aber auch sehr viele Stellen gesehen, wo etwas abseits der Hütte Zelte aufgeschlagen wurden – wahrscheinlich nicht die beste Idee, denn oben kann es super kalt werden. Außerdem leben in der Nähe der Hütte die berühmtberüchtigten Kea-Bergpapageie, die euch schnell mal das Zelt auseinander nehmen können. Für die Wanderung solltet ihr übrigens ca. 6-8 Stunden (hin und zurück) einplanen.
Wir können außerdem noch die kurze Wanderung zum Tasman Glacier Viewpoint empfehlen – als wir dort waren ist wohl kurz vorher ein großes Stück des Gletschers abgegangen und hat den gesamte See mit Eisschollen sprichwörtlich überflutet. Es werden sogar Bootstouren mit Tasman Glacier View angeboten – wäre im Endeffekt bestimmt super cool gewesen, zwischen all den Eisscholen vorbeizufahren. Uns hat aber die Premiumaussicht vom Ufer aus gereicht – wir haben sogar einen riesigen Eisberg kentern sehen – ein absoluter „wow“ Moment.
Aussicht vom Astro Café am Lake Tekapo
4. Extra Route: Sternenbeobachtung am Lake Tekapo
Der türkisblaue Lake Tekapo war der dritte und letzte berühmte Gletschersee auf unserer Route – und für uns definitiv ein Südinsel-Highlight. Was ihn ihn so besonders macht: Jedes Jahr zwischen Frühling und Frühsommer verwandelt sich das Seeufer und die umliegenden Wiesen in ein buntes Blütenmeer aus rosa, lila, blau, gelb und weiß leuchtenden Lupinen – in Kombination mit dem türkisblauen Wasser und den schneebedeckten Südalpen ein atemberaubendes Foto- und Postkartenmotiv. Leider haben wir die Blütezeit um einige Wochen verpasst, die normalerweise von November bis Dezember geht (die beste Zeit ist zwischen Ende November und Anfang Dezember) – trotzdem hatten wir eine unvergessliche Zeit mit vielen Highlights. Falls ihr im zwischen November und Dezember dort sein solltet, gibt es einige coole Lupinen-Hotspots – das Lupines Flower-sea (privates Grundstück und wenig Parkmöglichkeiten), der Lake Tekapo Uferbereich (super überlaufen, daher am besten früh morgens kommen) und die Straße zum Lake Alexandria (landschaftlich schöne Straße mit teils dichten Feldern). Übrigens liegt in der Nähe des Lake Alexandria ein super schöner und ruhiger Campingplatz – die Lake Mc Gregor Campervan Site. Wir haben auch direkt am Lake Tekapo auf dem Lakes Edge Holiday Park übernachtet, der zwar eine echt super schöne Aussicht auf den See hatte, aber teilweise kaum Schatten hatte und echt überlaufen war – bei direkter Seelage preislich natürlich auch teurer.
Eines der größten Highlights am Lake Tekapo ist die berühmte kleine Steinkirche „Church of the Good Shephered„, die zu einer der meistfotografierten Orte der Region gehört. Sie liegt mitten im größten Lichtschutzgebiet der Welt, dem Mackenzie Dark Sky Reserve, dass euch mit besonderen Aufnahmen von der Milchstraße vom Hocker hauen wird (siehe Bild ganz oben).Tagsüber muss die kleine Kapelle aus Naturstein aber als Laufsteg für Brautpaare herhalten, was unterhaltungstechnisch eigentlich ganz witzig war 🙂 Es gibt auch verschiedene Touren, die euch in die Welt der Sternenbeobachtung mitnehmen – eine 90-minütige Tour mit Chameleon Stargazing kostet etwa 110 NZD pro Erwachsener inklusive Teleskopbeobachtung, Heißer Schokolade, Marshmallows und Decken. Es gibt aber keinen Transport dorthin d.h. ihr müsst selber mit dem Auto anreisen (ca. 4 Minuten von Tekapo) oder zu Fuß hin (ca. 25 Minuten). Eine weitere Option ist eine 90-minütige Tour mit Tekapo Springs & Stargazing für ab 139 NZD pro Erwachsener (ohne Stornomöglichkeit) – dort könnt ihr mit warmen Getränken in den warmen Becken die Sterne über den See beobachten. Es ist relativ schnell ausgebucht und entsprechend was los, also eher nichts für Menschen die eher auf der Suche nach einer privaten Atmosphäre sind. Neuseelands höchste Gipfel/-Sternenbeobachtungstour könnt ihr übrigens mit Dark Sky Project machen – für ca. 220 NZD pro Erwachsener werdet ihr mit einem Shuttle zum berühmten Mount John University Observatory gebracht und in knappen 2 Stunden über die Sternenbilder und Maori-Astronomie aufgeklärt. Highlight der Tour ist definitiv das Dom-Teleskop, aus dem ihr die Sterne in der Milchstraße oder auch ferne Galaxien beobachten könnt – warme Jacken werden während der Tour gestellt, aber leider keine warmen Getränke, die müsst vorher selber organisieren.
Direkt neben dem Observatorium liegt das berühmte Astro Café, dass unserer Meinung die schönste 360°-Aussicht auf den türkisblauen Lake Tekapo und die umliegenden Südalpen hat. Alleine die Strecke nach oben bzw. nach unten wird euch umhauen – vergisst daher nicht eure Kamera auszupacken, denn die Aussicht ist wirklich Next Level. Bis etwa 14 Uhr bekommt ihr im Café superleckeren Kuchen (teilweise auch vegan und glutenfrei) und warme Getränke. Die Zufahrtsstraße kostet euch 8 NZD pro Auto und wird ab 17 Uhr zum Schutz der Natur und zur Kontrolle vor zu vielen nächtlichen Sternenbeobachtern gesperrt. Theoretisch könnt ihr sie aber nach 17 Uhr trotzdem hochlaufen.
Wenn ihr Lust auf eine Wanderung mit einer wunderschönen Aussicht auf den See habt, ist der ca. 9 km lange Mount John Summit Circuit Track genau das Richtige. Startpunkt ist der kleine, kostenlose Mount John Summit Carpark (Platz für etwa 8 Autos), von dem aus ihr ca. 2-3 Stunden für die Rundwanderung einplanen solltet.
Was Lebensmittel und Restaurants in Tekapo angehen, müsst ihr etwas tiefer in die Tasche greifen – einziger großer Supermarkt ist der Four Square Supermarket. Eine gute und preisgünstigere Option zu Restaurants sind die Food-Trucks am Lakeside-Drive – unter anderem bekommt ihr im The Better Batter NZ gute Fish & Chips und in der Monster Kitchen leckere Burger.
Über den Highway 8 und durch die kleine Stadt Fairlie kommt ihr wieder zurück an die Ostküste – haltet unterwegs auf jeden Fall am Fairlie Bakehouse an, dort bekommt ihr unter anderem einer der besten Pie´s Neuseelands. Die kleine Bäckerei wurde 2010 von einem österreichischen Chefkoch eröffnet und hat sich neben herzhaften Pasteten auch auf süßes Gebäck wie Cream Donuts und selbstgemachtes Eis spezialisiert. Besonders abgefahren ist der Belly Pie mit Apfelmus. Knuspriger Schweinebauch mit Apfelmus – why not?
4.1 Christchurch, die Halbinsel Akaroa & der Arthur´s Pass (extra Route)
Christchurch gehört definitiv zu unserer Lieblings-Großstadt auf der Südinsel – und das aus mehreren Gründen. Die junge, kreative Studentenstadt hat viele kleine und gemütliche Cafés, außergewöhnliche Street-Art Viertel und immer wieder wechselnde Pop-up Märkte. Dazu kommen viele internationale Menschen und Backpacker sowie eine entspannte und total offene Atmosphäre – genau die Mischung, die eine coole Großstadt für uns ausmacht. Neben ihrer besonderen Atmosphäre gibt es außerdem einige coole Highlights die ihr euch unbedingt anschauen solltet: Die bunte Regent Street, die historische Retro-Straßenbahn und den internationalen Riverside Market – aber auch noch vieles mehr, was wir euch natürlich nicht vorenthalten möchten.
So weltoffen und lebendig Christchurch heute auch wirkt – die Stadt hat eine dunkle Vergangenheit. Im Jahr 2011 haben mehreren schwere Erdbeben große Teile der Stadt zerstört und viele Menschenopfer gefordert – darunter auch einige internationale Besucher und Studenten. Das Quake City Museum erzählt genau diese Geschichte – für 20 NZD pro Erwachsener könnt ihr den originalen Kirchturm der Christchurch Cathedral anschauen und an an mehreren interaktiven Stationen auf spielerische Art und Weise lernen, wie Erdbeben entstehen. In der Stadt findet ihr außerdem mehrere Erinnerungsorte – darunter die 111 Meter lange Memorial Wall, auf der alle Namen der verunglückten Menschen stehen. Der Platz liegt idyllisch neben dem Avon River und hat einen kleinen Steg mit mehreren Sitzmöglichkeiten – ein ruhiger Ort, um einen langen Stadt-Tag ausklingen zu lassen. Die Bridge of Remebmerance ist ein weiteres Erbeben-Memorial und liegt mitten im lebendigen Stadtzentrum, an der beliebten Oxford Terrace Street. Dort findet ihr vor allem super schicke Restaurants und Bars – zuerst hatten wir einen leckeren Tiki-Cocktail im Amazonita und anschließend auf den Riverside Market, bei Dimitris Greek Food einen der besten Souvlakis der Stadt. Die große Food- Halle hat etwa 100 internationale Food-Stände aber auch Bäckereien, Metzgereien und andere Delikatessläden – ihr könnt euch dort also durch alle möglichen Leckereien probieren. Bei Little Fish gibt es frische Pacific Austern und bei Kathmandu MO:MO nepalesische Dumpings mit einer Art Erdnuss- Sesamsoße – kurz gesagt: Wir waren im Foodie-Himmel. Bringt also genügend Hunger mit.
Falls ihr eine besondere Bar in der Oxford Terrace Street sucht: Kong hat super kreative und ausgefallene Cocktails und die Mr. Brightside Rooftop Bar eine super schöne Aussicht auf die Stadt.
Wer einen Abstecher nach Südamerika bzw. Spanien mach möchte, sollte sich die wunderschöne New Regent Street nicht entgehen lassen – pastellfarbenen Häuschen im spanischen Missionsstil, die einen einzigartigen Retro-Charme versprühen. Wir fanden die Straße zwar nicht besonders lang, es gab aber überraschend viele coole Bars, internationale Restaurants und individuelle Boutiquen – unter anderem könnt ihr im gemütlichen „The Last Word“ über 600 verschiedenen Whiskey-Sorten und im stylischen „gin gin“ über 100 verschiedenen Gin-Sorten aus aller Welt probieren. Unser Tipp für ein besonderes Foto: Wartet bis die Christchurch Tram gemütlich durch die New Regent Street rattert oder kommt nach Sonnenuntergang, denn dann wird die komplette Straße bunt beleuchtet. Das beste Eis der Stadt gibt es übrigens im Rollickin Gelato – neben den typisch neuseeländischen Eissorten gibt es auch ausgefallene Kreationen wie Mojito, Black Forest und Key Lime Pie. Gute italienische Küche gibt es bei Francescas Italian Kitchen – die übrigens den selben Eigentümer wie das „Francesca Wanka“ hat. Und Abends könnt ihr entlang des Avon River in Richtung Gazebo spazieren – ein wunderschöner weißer Pavillon.
Good to know: Neuseeländische Kühe weiden ganzjährig auf Wiesen, was die Mich sehr viel fettiger/reichhaltiger macht. Ist nicht jedermanns Geschmack, weshalb uns die Milch bzw. auch das Eis nicht so geschmeckt hat – bei Rollickin Gelato schmeckt das Eis aber wie in Europa 🙂
Die Christchurch Tram kostet übrigens stolze 40 NZD pro Erwachsener/Tag – ihr könnt eine Art Hop-on/ Hop-off Tour durch die Stadt machen, was uns persönlich aber einen ticken zu teuer war. Sie fährt an an vielen wichtigen Highlights und Sehenswürdigkeiten vorbei, die man aber ehrlicherweise auch sehr gut zu Fuß erreichen kann. Ausnahme sind die etwas weiter entfernten Botanical Gardens, mit ihren tropischen Gewächshäuser und das Canterbury Museum – Neuseelands ältestem Naturkundemuseum, dass unter anderem einer der bedeutendsten Antarktis-Sammlungen, Maori-Artefakte und Naturgeschichte-Ausstellungen der Südinsel beheimatet. Dort könnt ihr übrigens auch das Fred und Myrtle’s Paua Shell House sehen – ein originalgetreues Wohnzimmer, dass mit regenbogenfarbenen Paua Muscheln dekoriert wurde (siehe Beitrag Bluff). Im Moment wird das Museum leider umgebaut, soll aber wieder Ende 2028 wiedereröffnet werden. Wer sich trotzdem ein paar Ausstellungsstücken aus dem Bereich Antarktis, frühe Siedler und Maori anschauen möchte, kann zur kostenlosen Pop Up Ausstellung im Centre of Contemporary Art Toi Moroki.
Cardboard Cathedral war eines der letzten großen Highlights in Christchurch für uns – sie wurde während des großen Erdbebens fast komplett zerstört aber mithilfe eines japanischen Architekten wieder aufgebaut. Was sie im Vergleich zu anderen Kathedralen so Besonders macht: Die riesigen tragenden Karton-Röhren im inneren der Kirch, die auch Grund für den Namen „Kathedrale aus Pappe“ sind. Sie war ursprünglich nur als Notlösung gedacht, heute ist sie aber zu eine der wichtigsten spirituellen Orte in Christchurch geworden. Ganz in der Nähe findet ihr übrigens das „The Church Pub“ – eine historische Kirche aus dem Jahr 1875, die mittlerweile ein gemütliches Pub mit Steinofen-Pizza, originalen Kirchenfenstern und Live-Musik ist. Und auch eine weiter „Food-Halle“ – die Little High Eatery.
Campingmöglichkeiten: Übernachtet haben wir übrigens auf dem Tasman Holiday Park, der nicht allzu weit vom Stadtzentrum liegt. Es gibt aber viele andere Campingplätze in der Umgebung. Wir fanden die Lage aber auch die Anlage mit ihren vielen Palmen und dem großen Pool am schönsten.
Ausflugstipp: Akaroa auf der Banks Peninsula Halbinsel.
Akaroa ist ein kleines charmantes Hafenstädtchen, das in einer kleinen geschützten Bucht liegt und Teil eines alten Vulkankraters ist. Die Stadt war früher mal eine französische Siedlung und hat bis heute viele wunderschönen bunten Häusern im Kolonialstil – spaziert einfach entlang der Promenade in Richtung Akaroa Lighhouse und ihr werdet alle coolen Spots gesehen haben. Vor allem aber könnt ihr dort mit Akaroa Dolphins für ca. 130 NZD pro Erwachsener wilde Hector-Delphine beobachten – eine der seltensten Delphine der Welt, die nur in den Küsten von Neuseeland vorkommen. Witzigerweise erinnern sie mit ihren schwarzen Augen an einen süßen kleinen Waschbär – sie sind übrigens sehr neugierig und schwimmen oft direkt am Boot. Eine weitere ganz besondere Tour könnt ihr mit dem familiengeführten Eco-Tourismus Anbieter Pōhatu penguins/Plunge NZ Ltd machen – eine Auffangstation für die vom Aussterben bedrohten „Little Pinguins“. Die mehrfach ausgezeichnete Tour kostet ca. 115 NZD pro Erwachsener und wird seit über 30 Jahren von Familie Helps geleitet. Naturschutz und Nachhaltigkeit stehen dabei an erster Stelle – die Tour ist also keine reine Show, sondern eine sehr wichtige Unterstützung für die Region. Mit einem Allrad-Fahrzeug werdet ihr über super schöne und idyllische Straßen inklusive Meerblick zur Brutstätte der Kolonie gebracht – währenddessen wird euch viel über die Schutzmaßnahmen und das Verhallten der Tiere erzählt. Wer die ultimative Experience möchte, kann zusätzlich eine Nacht in der Nähe der Kolonie dazu buchen. Wir haben die Tour leider nicht gemacht – einfach, weil wir damals nichts davon wussten. Weitere Infos zur Tour findet ihr übrigens hier.
Sehr beliebt ist außerdem das Giants House – für 35 NZD pro Person könnt ihr euch verrückte Skulpturen, Mosaiken, farbenfrohen Kunstwerken aus Porzellan, Glas und zerbrochenen Spiegeln in einem Künstlergarten anschauen. Mit Sicherheit sehr schön, aber uns damals zu touristisch. Lecker Frühstücken bzw. Mittagessen in einem schönem Garten/Außenbereich könnt ihr im „The Common Café“ mit anschließender Übernachtung im wunderschönen viktorianischen Akaroa Bed & Breakfast.
Nach unserem Besuch in Christchurch haben wir uns für einen Umweg über den Arthur’s Pass entschieden – die wunderschönen Alpenlandschaft der Southern-Alps ist den Umweg definitiv wert. Auf dem Weg erwartet euch der wilde Devil`s Punchbowl Wasserfall, der unterirdische Cave Stream sowie die einzigartigen Felsformationen in der Kura Tawhiti Conservation Area – auch bekannt als Caste Hill. Eine super schöne Aussicht auf die geschwungene Brücke in der Otira Schlucht habt ihr übrigens vom Otira Viaduct Lookout – einer der besten Plätze um dem neugierigen aber sehr frechen Bergpapagei „Kea“ zu begegnen.
Castle Hill war definitiv ein Neuseeland-Highlight für uns – eine weitläufige Graslandschaft mit gigantischen und zerklüfteten Kalksteinblöcken, die an Reste einer alten Burgruinen-Stadt erinnern. Die Landschaft hatte fast etwas „Außerirdisches“ – als würde man mitten in einer Filmkulisse eines anderen Planeten stehen. Kein Wunder wurde dort auch Narnia gedreht. Witzigerweise sieht man auch immer wieder Menschen mit großen Matten auf dem Rücken herumlaufen – Bouldern ist definitiv die beliebteste Sportart in der Region, aber auch Kletterer kommen voll auf ihre kosten. Vor Ort spürt man sofort die mystische aber auch friedliche Atmosphäre – lasst euch daher genügend Zeit für einen entspannten Spaziergang entlang der gekennzeichneten Pfade. Ganz in der Nähe (ca. 5 vom Parkplatz) findet ihr das Cave Stream Scenic Reserve – eine fast 600 Meter lange Kalksteinhöhle, durch die ein eiskalter und klarer Bach fließt und durch die ihr auf eigene Faust sogar durchwaten könnt. Prüft aber vorher unbedingt die Bedingungen, denn das Wasser ist eiskalt und kann je nach Jahreszeit bis zur Brust reichen – vergisst nicht eure Stirnlampe, feste Schuhe (kann rutschig sein) und ein Handtuch mitzunehmen. Eingang und Ausgang sind getrennt voneinander d.h. ihr steigt am unteren Höhleneingang ein und kommt am oberen Höhlenausgang wieder raus. Für die Durchquerung solltet ihr ca. 30-45 Minuten einplanen.
Wichtig: Die Cave Stream Höhle solltet ihr bei Hochwasser auf keinen Fall betreten, da Lebensgefahr besteht!
Tipp: Plant einen Stopp im World Famous Sheffield Pies Store ein, um euch mit leckeren Pies für den Weg einzudecken – auch beliebt bei Einheimischen
Falls ihr von Castel Hill wieder zurück an die Küste fahren möchtet, würden wir empfehlen den Devil`s Punchbowl Wasserfall und den Otira Viaduct Lookout auszulassen und wieder knappe 100 Kilometer zurück in Richtung Christchurch zu fahren – ansonsten wäre der Umweg deutlich größer. Die meisten Highlights liegen unserer Meinung sowieso zwischen Castle Hill und Christchurch – somit werdet ihr nicht allzu viel verpassen.
4.2 Kaikoura - Walfisch- & Crayfish-Hauptstadt
Wieder zurück an der Ostküste ging es für uns ca. 3 Stunden in Richtung Kaikoura – Neuseelands Hotspot für Pottwale und unser letzter Stopp auf der Südinsel. Neben Stränden voller Seehunde erwarten euch stillvolle Weingüter, fangfrische Lobster und French Fries sowie abenteuerliche Walbeobachtungs-Touren. Unsere erste Haltestelle auf dem Weg war Waipara – bekannt für seine Weinberge, sowie seinen fruchtig frischen Riesling und würzigen Pinot Noir. Es gibt einige schöne Weingüter, die perfekt für ein Wein-Tasting sind – das Pegasus Bay (großes Anwesen mit herrschaftlichen Gebäuden), die sehr beliebte Waipara Springs Winery (gemütlicher Außenbereich und gute regionale Küche) und das kleine und idyllische Georges Road Wines.
Alle abenteuerlustigen unter euch können auch ganz in der Nähe eine alte Limestone–Höhle auf eigene Faust erkunden – der Höhleneingang liegt neben den Weka Pass Limestone Cliffs, nicht weit vom Maori Rock entfernt. Vorher kommt ihr aber noch am Frog Rock vorbei, der von weitem tatsächlich wie ein Frosch aussieht – ihr könnt euer Auto abstellen und die Gegend um den Felsen herum erkunden. Die Limestone-Höhle ist nicht ganz so einfach zu finden, orientiert euch daher am besten an der Infotafel am Parkplatz bzw. in Richtung Maori Rock – nimmt auf jeden Fall eine Stirnlampe mit und zieht euch Sachen an die schmutzig werden können. Die Höhle ist relativ klein und man braucht ca. 15-20 Minuten für die Durchquerung.
Die Küstenstraße in Richtung Kakoura ist wirklich super schön und verläuft direkt am Meer entlang – auf dem Weg könnt ihr am Pinnacle Rock und Seals Point die ersten Seehunde des Küstenabschnitts beobachten und eine Weile die frische Meeresbrise genießen, bevor es dann nach Kaikoura geht. Die kleine Küstenstadt ist recht klein und gemütlich aber durch die vielen Wale-Watching Tour-Anbieter auch ziemlich gut besucht – wir waren in der Nebensaison dort und es war nicht allzu überlaufen. Bucht also eure Tickets für eine Whale-Watching Tour eher in der Nebensaison, denn Pottwale kann man das ganze Jahr über sehen. Im Winter zwischen Juli und August habt ihr übrigens gute Chancen Buckelwale zu sehen und im Sommer zwischen Dezember und März Orcas.
Good to know: Wenn das Wetter zu stürmisch ist (trotz Sonnenschein) wird die Tour abgesagt. Unsere Tour wurde ganze 3 Mal gecancelt, was echt schade war – falls ihr kurzfristig buchen sollten (was wir empfehlen) schaut euch vorher schon die Wettervorhersagen an. Das Geld haben wir natürlich zurück bekommen.
Ein weiteres Highlight war der Kaikoura Peninsula Walk zu einer der größten Seerobben Kolonien der Südinsel – parken könnt ihr auf einem Parkplatz, der am Ende der Fyffe Quay Straße liegt. Auf dem Weg erwarten euch geniale Aussichtspunkte auf das türkisblaue Meer und weiße Kalksteinstrände – wir hatten kurz mal das Gefühl an einer mediterranen Küste in Südeuropa zu sein. Teilweise sieht man sogar alte Fossilien in den weißen Kalksteinen. Es gibt zwei „Seerobben-Aussichtspunkte“ – einer direkt bei der Seal Colony und der andere ein Stück weiter am Seal Beach. Ihr könnt die lauten und nach fisch riechenden Tiere aus nächster Nähe, direkt auf den Felsen liegen sehen – oder sie spielen im Wasser. Die Wanderung ist kein Rundwanderweg – Ihr könnt also die ganze Küste ablaufen und über die Stadt, wieder zurück auf den Parkplatz.
Das Fyffe House liegt übrigens ganz in der Nähe des Parkplatz und ist ein ein historisches und ganz besonderes Gebäude – früher Walfangstation heute ein Museum. Für ca. 12 NZD pro Erwachsener könnt ihr euch das gut erhaltene Gebäude von innen anschauen – teilweise wurde es aus Wirbel und Kieferknochen großer Pottwale gebaut, die heute noch sichtbar sind. Für unseren Geschmack etwas makaber aber trotzdem ein wichtiger Teil der Gesichte Kaikouras – die Konstruktion und das Haus ist in ihrer Art übrigens weltweit einzigartig!
Restaurantempfehlungen: The Pier Hotel für frisches Seafood | VEight Cafe/ Restaurant ein Retro-Diner mit deftige Burger | Emporium Brewing mit frisch gezapftem Bier und Pulled-Pork Burger
Beliebte Ausflüge: Encounter Kaikoura (Dolphin Encounter) schwimmen mit Delphinen ab 245 NZD pro Erwachsener | Seal Kayak Kaikoura ab 135 NZD pro Erwachsener | Whale Watch Kaikoura ab 175 NZD pro Erwachsener | Kaikoura Museum mit Ausstellungen zur Naturgeschichte (Fossilien), Maori Kultur (handwerkliche Gegenstände aus Knochen/Holz), Wahling & Fischerei und Earthquakegeschichte für 12 NZD pro Erwachsener
Camping: Paketa Campingground direkt am Meer (noch vor Kaikoura) | Alpine Pacific Holiday Park mit Bergblick und Hot Tubs (eher teuer) | Kiwi Camp (günstigere Option mit Duschen, Toiletten und Outdoor-Dusche) – ihr benötigt aber die Registierung auf kiwi icash | Viele Freedom Campingplätze direkt in der Stadt und am Meer – Self-Contained
Nach Kaikoura dem Weg in Richtung Picton könnt ihr am am Harveys Head und Ohau Point Lookout nochmal Seeroben beobachten. Direkt dazwischen liegt übrigens direkt am Meer der kleine blau-weiße Food Truck Nin`s Bin an der Half Moon Bay – bekannt für seinen frischen und regionalen Lobster/Crayfish (auf deutsch Hummer), der direkt vor Ort für euch zubereitet wird. Unter Reisenden ist Nin`s Bin mittlerweile eine Ikone und entsprechend beliebt, vor allem auch wegen der authentischen Lage am Meer und der wirklich guten Qualität. Die Größe könnt ihr euch übrigens selber aussuchen – davon ist natürlich auch der Preis abhängig. Wir haben für eine mittlere Größe ca. 100 NZD gezahlt und jeder von uns hatte eine Hälfte. Geschmacktechnisch kann man es mit einer Mischung aus Garnelen und Krabben vergleichen, nur etwas milder. Für uns aber das Geld wert, denn wann hat man denn schon die Möglichkeit frischen Lobster zu probieren! Nicht weit entfernt von Nin`s Bin liegt das hübsche kleine Eco-Café Karaka Lobster mit einem überdimensionalen Lobster auf dem Dach – auch dort bekommt ihr fangfrischen Lobster in allen Größen, aber auch frische Backwaren und Seafood Chowder (Meeresfrüchte-Eintopf). Bevor es wieder auf die Fähre in Richtung Nordinsel ging, haben wir auf unserem letzten Stopp an der Ostküste direkt am Meer auf dem Marfells Beach Campside übernachtet.