Neuseelands Nordinsel – Unsere persönlichen Tipps: Von Auckland und dem Northern Territory bis nach Wellington

Unser Tipp gegen Jetlag:

Besorgt euch schon im Vorfeld Melatonin aus der Apotheke. Es ist ein körpereigenes Hormon, das vom Gehirn ausgeschüttet wird, sobald es dunkel wird. Am besten nimmt ihr es 30 – 60 Minuten vor dem schlafen gehen ein – uns hat es auf dem Weg von Kanada nach Paris richtig gut geholfen.

Wie viel Tage du für alle Sehenswürdigkeiten in Auckland einplanen solltest:

Was du bei der Ankunft beachten musst?

  • Arrival Card – Noch im Flugzeug müsst ihr eine Arrival Card ausfüllen und angeben, ob ihr Obst, Nüsse, Trockenfrüchte oder auch Wanderschuhe oder eine Campingausrüstung dabei habt – falls ja, geht es im Normalfall in die Biosecurity Kontrolle
  • Biosecurity Kontrolle – Nachdem ihr euer Gepäck abgeholt habt, geht es für euch durch die Biosecurity Kontrolle, bei der euer Gepäck genauer geprüft wird – Neuseeland ist wirklich streng was das angeht, plant euch also etwas Zeit ein.
  • Wanderschuhe und Lebensmittel – Falls ihr Wanderschuhe oder eine Camping-Ausrüstung dabei haben solltet, dann macht sie vorher richtig sauber d.h. es sollte keine Erde oder Pflanzenreste an den Schuhen kleben – wir mussten tatsächlich unsere Wanderschuhe auspacken
  • Grund für die Maßnahme – Neuseeland hat eine sehr empfindliche Flora und Fauna, dass werdet ihr besonders am Eingang der Wanderwege erkennen, denn davor steht immer eine Cleaning Station – vor allem zum Schutz der Kauri Bäume vor eingeschleppten Pilzen
Wie ihr am besten in die Stadt kommt: Bus oder Bahnverbindungen?
Übernachtungsmöglichkeiten in Auckland:
Ein privates Doppelzimmer kostet um die NZD 120/ Nacht ( Neuseeländischer Sommer) – auf der Webseite bekommt ihr aber ab 3 Nächten nochmal einen 10% Nachlass.

Aucklands Highlights auf einen Blick

  • Sky Tower
  • Devonport – Vicoria Lookout
  • Auckland Domain Park | Botanical Gardens – Domain Wintergardens
  • Stadtfriedhof Symonds Street
  • War Memorial Museum
  • Bowen Avenue Albert Park
  • Viaduct Harbor
  • Night Market Wynyard Quarter
  • Harbour Eats – günstiges und gutes Essen „to go“
  • Britomart – Lichterketten und Backsteinhäuser
  • All Black Rugby Game im Eden Park
  • Auckland Art Gallery
  • Auckland University
  • Aotea Square
  • Silo Park
  • Auckland Fish Market
  • Ferry Building

1. Auckland – Der Sky Tower & die funkelnde Skyline

Wer die Stadt und den Sky Tower von einer anderen Perspektive aus sehen möchte, kann die Fähre nach Devonport zum Mount Victoria nehmen – vor allem bei Sonnenuntergang oder bei Nacht ein absolut traumhafter Spot, um das Lichtermeer auf der anderen Seite der Bucht zu beobachten und übrigens auch super beliebt bei Einheimischen. Für den Aufstieg braucht ihr nur 10 – 20 Minuten (super leicht). Unser Tipp: nimmt etwas warmes zum trinken mit, gerne auch mit einem kleinen Schuss 🙂 Devonport selbst, liegt in einer kleinen Bucht, direkt gegenüber von Auckland und hat eine total entspannte und gemütliche Atmosphäre – auf dem Weg zum Mount Victoria kommt ihr an vielen kleinen Cafés, Boutiquen und Restaurants vorbei. Um nach Devonport zu kommen nimmt ihr am besten die Fähre von der Princess Wharft – sie fährt jede halbe Stunde und ihr braucht euch nicht um Parkplatzmöglichkeiten kümmern. Es gibt außerdem einige Wanderwege und süße kleine Strände mit Blick auf Rangitoto Island.

Die Fähre nach Devonport kostet NZD 14 pro Erwachsener hin- und zurück – dafür einfach mir eurer Hop-Karte „tappen“

1.2 Botanischer Garten, Mumien & Dinosaurier

Am nächsten Tag sind wir gleich früh morgens in Richtung Auckland Domain Park – er liegt nicht allzu weit von der Stadt, auf der anderen Seite der Autobahn d.h. ihr kommt ganz gut zu Fuß hin. Schaut euch auf dem Weg unbedingt den gruseligen alten Stadtfriedhof aus dem Jahr 1842 an der Ecke Symonds Street an – dort steht unter anderem das Grab von Hobson, der erste Gouverneur Neuseelands und Mitunterzeichner des Waitangi Vertrags zwischen den Māori und den ersten Siedlern. Außerdem stehen dort auch Gräber von früheren Autoren, Missionaren und Aktivisten – mit der Stadtkulisse im Hintergrund ein echtes Highlight.

Geheimtipp: Mit dem Working Holiday Visum bekommt ihr freien Eintritt, wenn ihr gleichzeitig auch in Auckland wohnt bzw. arbeitet. Wir haben angegeben ein halbes Jahr in Auckland zu wohnen bzw. zu arbeiten und durften kostenlos rein. Haltet aber euer Visum und ggf. eine Adresse bereit. Ansonsten kostet der Eintritt ins Museum NZD 16 pro Erwachsener.

Schönster Aussichtspunkt auf den Sky Tower: Bowen Avenue am Albert Park

Der Albert Park hat – wie schon erwähnt – eine der schönsten Aussichten auf den Sky Tower liegt direkt an der absolut Sehenswerten Auckland University – der Glockenturm erinnert ein wenig an die Sagrada Familia Kathedrale in Barcelona. Wenn ihr von der Universität in Richtung Auckland Art Gallery lauft – der Eintritt ist übrigens kostenlos – werdet ihr an vielen historischen Häusern im viktorianischen Stil vorbei kommen. Eine super schöne Gegend, um mal kurz dem Trubel der Stadt zu entkommen.

Die besten Frühstücksmöglichkeiten am Albert Park: Scarecrow & Chuffed sind zwei super schöne und gemütliche Cafés, die viel Wert auf hausgemachte und schön angerichtete Gerichte legen. Scarecrow ist darüber hinaus auch noch ein Blumenhändler/ Feinkostladen mit lokale Lebensmittel & Geschenkartikeln – was ihn zu einem beliebten Ziel auch für Einheimische macht. Das Cafè Chuffed ist vom Stil her etwas moderner und liegt versteckt in einer Seitengasse. Neben Veganen Optionen gibt es auch das beliebte Egg Benedict auf einem Hash Brown (Ei mit Sauce Hollondais auf eine Art Kartoffelpuffer) – unser Favorit.

1.3 Das Hafenviertel -Brotmart & der hippe Viaduct Harbour

Der Viaduct Harbour war früher mal ein industrieller Fischereihafen und glänzt heute mit vielen coolen Bars und Restaurants – vom Pier am Maritime Museum bzw. der Hobson Wharf habt ihr übrigens eine super schöne Aussicht auf den Sky Tower und die Stadt. An der Hafenpromenade wimmelt es von unfassbar guten und teuren Restaurants wie das White + Wong’s, das Bivacco (super leckere Pizza und Pasta) und das Hello Beasty (Asia Fusionküche) – Dr Rudi’s Dachterasse Brauerei Co. ist der „place to be“ für alle die eine einzigartige Aussicht auf den Hafen bei einem Frozen Espresso Martini oder einem hauseigenen Bier möchten.

Wir mussten aber unseren Geldbeutel schonen und sind über eine kleine Brücke in das gegenüberliegende Wynyard Quarter, dass neben dem Auckland Fish Market – Fisch & Austern Gerichte – und dem Auckland Night Market – asiatisches Streetfood – einige echt coole Restaurants und Bars hat – und das zu günstigeren Preisen. Bei Gelegenheit könnt ihr im Good Look Coconut fancy Tiki Cocktails trinken oder im Feriza’s leckere türkische Fleischspießen und Baklava Desserts essen. An der Wynyard Promenade findet ihr übrigens auch unübersehbaren Betonsilos, die früher mal für die Lagerung von Getreide und Öl genutzt wurden und heute ein Ort für Kultur-Veranstaltungen oder das „Silo Cinema“ ist.

Good to know: Der Nightmarket in Auckland ist übrigens jeden Tag in einem anderen Stadtviertel. Der erste Nightmarket auf dem wir waren, war etwas außerhalb in einer Tiefgarage unter einem Woolworths. Wir wussten erst nicht ob wir richtig sind und sind dann einfach der Menschenmasse gefolgt. Für wenig Geld bekommt ihr die besten asiatischen Gerichte – von Dumplings und gefüllten Bao Buns über gebratene Nudeln und gebratene Fleischspieße. Es gab aber auch mexikanisches Essen und Burger – überwiegend war es aber asiatische Küche. Die Preise waren super günstig und das Essen sehr lecker.

Wieder in Richtung Stadtzentrum kommt ihr an der Promenade an einem weiteren Wahrzeichen der Stadt vorbei – dem rot-goldenen Ferry Building. Besonders bei Sonnenuntergang sieht das alte Gebäude super schön aus – anschließend könnt ihr euch noch weiter oben am Pier das „The Lighthouse“ anschauen – im inneren eines Wohnhauses wurde ein Kunstobjekt ausgestellt, dass mit bunten Neonlichter super cool beleuchtet wird.

Anschließend ging es für uns zum Britomart – ein ehemaliges Hafen-Lagerhausviertel mit vielen Backstein-Häusern aus dem späten 19 Jahrhundert. Dort findet ihr wie wie auch schon im Viaduct Harbour einige richtig coole Bars, Nachtclubs und super viele feinschmecker Restaurants wie das Amano (italienischer Küche) und das Cafè Hanoi (viatnameische Küche), aber auch viele luxuriöse Shopping Möglichkeiten – was eher weiniger unser Ding war. Alles in allem hat uns aber der Britomart mit seinen Backsteinfassaden und den Lichterketten ganz gut gefallen – vor allem Abends könnt ihr super schöne Bilder von den beleuchteten Backstein-Häusern machen. Eine Straße weiter findet ihr das berühmte Giapo, dass sich durch seine ausgefallenen Waffelkreationen in Auckland einen Namen gemacht hat – die Preise sind mit ca. NZD 10 für ein normales Eis und mit NZD 39 für die Colossal Squid Waffel nicht ganz so günstig aber dafür bekommt ihr ein einmaliges Eis-Erlebnis. Die Colossal Squid ist übrigens ein überdimensionaler Tintenfisch Schoko Eisbecher – alle Zutaten sind Bio und es gibt sogar Vegane und Glutenfreie Optionen.

Unser Tipp für individuelle Cocktails am Britomart: Das Caretaker hat eine einzigartige und authentische Retro-Atmosphäre mit Live Musik, Ledersesseln, dunklem Holz und traditionelle Cocktails aus der Golden-Era der Bartending-Kultur – ihr bekommt übrigens kein klassiches Cocktail-Menü, sondern werdet nach euren Geschmacksvorlieben gefragt und der Keller mixt euch euren individuellen Cocktail zusammen. Preislich ist die Bar etwas teurer – Bier gibt es aber schon ab NZD 10 und Cockails ab NZD 19.

Neuseeländischer Nationalsport im Eden Park: Falls ihr die Möglichkeit habt, ein All Black Rugby Spiel in der Eden Arena anzuschauen, dann macht es! Als wir dort waren haben die Australian Wallabies gegen das neuseeländische Nationalteam gespielt und was sollen wir sagen: Es war ein unvergessliches Erlebnis. Angefangen von der Nationalfarbe der Wallabies – die übrigens gelb ist – hatte Valentin eine gelbe Regenjacke an und ist unter den schwarz gekleideten Fans natürlich aufgefallen. Was der Stimmung keinen Abbruch getan hat, denn die neuseeländische Mannschaft hat gewonnen – trotzdem würden wir sagen, dass die Neuseeländer super freundlich sind, denn sie dachten wir wären für die Australier gewesen und haben uns versucht aufzumuntern. Was super witzig war aber uns auch gleich gezeigt hat, was für eine Kultur des Miteinanders in Neuseeland herrscht.

Wir haben die Tickets für ca. NZD 100 pro Erwachsener relativ günstig bekommen – sucht einfach direkt auf der Homepage nach Angeboten. Warum das Spiel außerdem noch besonders war: Der „Haka“ Kriegstanz mit exorzimusartigem Augenrollen und Zunge rausstrecken sowie kriegerischen Tanzeinlagen. Für uns war es ein absolutes Auckland-Highlight.

Zentrale Food Spots für einen etwas kleineren Geldbeutel:

  • Harbour Eats – ein Paradies für alle Food-Liebhaber, denn hier bekommt ihr von griechischen Souvlaki, vietnamesischen & chinesische Spezialitäten wie Phó Soup und Dumplings – könnten wir täglich inhalieren – bis zu Enpanadas, Burgern und Poke Bowls. Also so ziemlich alles, was das Herz begehrt. Wir waren hier fast täglich, denn es liegt sehr zentral und es war relativ günstig im Vergleich zu anderen Restaurants. Wir hatte das Gefühl, dass halb Auckland sich dort trifft
  • Tanpopo Ramen – eine der besten und günstigsten Ramensuppe der Stadt. Das Restaurant ist super authentisch und hat eine kleine Küche, die hinter Vorhängen liegt – wie man es eben aus asiatischen Ländern kennt
  • Fat Puku`s Smashed Burgers in der Queens Street – dort bekommt ihr super leckere Pulled Pork Burger mit Käse,Loaded Fries mit Jalapenios und leckere Milkshakes

Food-Spots Mount Eden & Onehunga Region:

  • Taco Loco Cantina – unfassbar leckere Tacos und Quesedillas | Specialdrink: Michelada – Tomatensaft mit scharfer Tabasco Soße, Chilirand, Limette und einem umgedrehten Corona
  • Belly-Worship Dominion Road – Dumpling-Himmel & einzigartige Chinesische Burritos
  • Circus Circus – ikonisches Café aus den 90er Jahren mit nostalgischer Stimmung und großem Frühstücksbuffet aber auch Abendessen
  • Saltwater Burger Bar – Gourmet Burger mit ausgefallenen Zutaten wie der Peach BBQ Sauce
  • Ollies Ice Cream & Eating House – American Style Retro-Eisdiele

Food-Spots Ponsoby & Grey Lynn:

  • El Sizzling Chorizo – argentinisches Steakhouse mit Steakburgern & Empanadas
  • The Blue Breeze Inn – legendären Bao Buns (knuspriges Schweinefleisch mit eigelegten Gurken) & Wontons
  • Ben & Jerry’s – große Auswahl an Geschmacksrichtungen & Waffeln
  • Queenies Cafe & Vino – super schönes Efeu-Haus mit super schön angerichteten Gerichten
  • The Greek House Restaurant – original griechische Fleischspieße und & Feta-Salate
Bay of Islands ähnlich zu Wiheke & Rangitoto Island

1.4 Highlights in der Auckland-Region: Rangitoto & Waiheke Island – die Urlaubsinseln der Einheimischen

Highlights in der Umgebung von Auckland auf einen Blick

  • Waiheke Island – Stoneridge Vineyrad | Mudbrick Vineyrad | Casita Miro | Poderi Crisci (siehe Google Maps Karte)
  • Rangitoto Island – Summit Track | Lava Cave
  • Waitakere Ranges Nationalpark Strecke Whatipu Beach & Piha Beach
  • Whatipu Beach | Gibbons Track
  • Piha Beach | Piha Beach Surf School
  • The Keyhole Natural Tunnel
  • Blue Pools
  • Tasman Lookout
  • Kitekite Flals
  • Mercer Bay Loop Walk

Rangitoto & Waiheke Island sind zwei super unterschiedliche und sehr beliebte Ausflugziele in der Umgebung von Auckland – viele Einheimische verbringe dort auch ihren Urlaub, was die Preise natürlich in die Höhe treibt (besonders auf Waiheke Island). Was beide Inseln unterscheidet und so besonders macht? Waiheke Island hat über 30 Weingüter und gilt als einer der schönsten, mediterranen Weininseln Neuseelands – die Insel ist sehr gut erschlossen was Busverbindungen angeht und es gibt viele Restaurants und Übernachtungsmöglichkeiten. Ragnitoto Island dagegend ist eine wilde Vulkaninsel und Heimat einer der größten Pohutukawa-Wälder Neuseelands – ihre leuchtend roten „pompom Blüten“ blühen immer zur Weihnachtszeit, daher wird er auch „Neuseeländischer Weihnachtsbaum“ genannt. Wir haben einige von ihnen direkt an der Küste gesehen – unserer Meinung nach einer der schönsten Bäume Neuseelands. Was euch auf beiden Inseln sonst noch erwartet: Atemberaubende Aussichten aufs Meer, einzigartige Wanderungen, erstklassige Restaurants der Vinyards und jede Menge Natur. Wir waren leider auf keiner der beiden Inseln, aber haben schon für unsere nächste Neuseelands-Reise eine „Must-do-Liste“ und eine Google Maps-Karte mit unseren Favorite-Spots zusammen gestellt, die ihr weiter unten findet. Starten wir mit einer kleinen Recherche zu den schönsten Weingütern auf Waiheke Island:

  • Stonyridge Vineyard – Für NZD 10 könnt ihr eine Führung über die mediterrane Anlage inklusive Olivenplantage und 2 leckeren Bordeouxe Weinen machen (der Larose wurde übrigens international ausgezeichnet)
  • Mudbrick Vineyard – Das rustikale Weingutshaus wurde aus handgefertigten Lehmziegeln gebaut und hat eine einmalige 360° Aussicht auf den Hauraki Gold bis nach Auckland. Sie legen super viel Wert auf Nachhaltigkeit und bauen in ihren Gärten saisonales Gemüse für das Flagship Restaurant an. Es gibt aber auch ein etwas peiswerteres Bistro mit entspannter Gartenatmosphäre. Ab NZD 30 könnt ihr ein Waiheke Wine-Tasting mit 4 verschiedenen Weinen machen (klassisch französische Sorten)
  • Casita Miro – Ein außergewöhnliches Weingut im spanische, mediterranem Flair, Fiesta-Menü und einem einzigartigen, „gewächshaus-ähnlichen“ Cellar-Room. Für NZD 25 könnt ihr eine Weineverkostung mit 5 verschiedenen Weinen machen. Besonderheit: Sie importieren originalen Sherry aus Spanien und bietet hierzu auch Verkostungen an. Sherry ist übrigens Wein, der mit Brandy ausgespritet wird (Brandy ist Weinbrand). Es gibt außerdem einen Garten mit Mosaik Skulpturen und Blick auf die Onetang Bay.
  • Poderi Crisci – Ein italienisches, familiengeführtes Weingut mit mediterraner Küche und einem rustikalen, Efeu bewachsenen kleinen „Häuschen“ – der Fokus liegt auf slow food/slow lunch. Die Besitzer kommen aus Neapel und legen viel Wert auf Qualität, Nachhaltigkeit und Handarbeit d.h. es wird auf viel kleineren Flächen angebaut und weniger produziert. Wine-Tasting Touren werden nach Vereinbarung angeboten.
  • Falls ihr noch mehr Infos zu den Vineyrads möchtet, schaut einfach auf der Seite von Tourismus Waiheke rein

Weiter geht es mit Rangitoto Island – im Vergleich zu Waiheke eineunbewohnt Insel, die für ihre Natur und Wanderwege bekannt ist. Es gibt also keine Einkaufsmöglichkeiten, Shops und Cafés – nimmt also genügend Essen und Wasser mit, besonders wenn ihr eine Wanderung machen möchtet. Highlight auf der Insel ist die Wanderung zum berühmten Rangitoto Summit, die euch 1 Stunde lang hoch zum grün bewachsenen Vulkna-Kraterrand führt und euch mit einer 360° Aussicht auf Auckland und den Hauraki Golf belohnt. Vom Gipfel aus könnt ihr anschließend zu den Lava Caves laufen und die 600 Jahre alten Lavakanäle mit einer Taschenlampe und auf eigene Faust erkunden. Es gibt auch eine Küstenwanderung in Richtung McKenzie Bay Beach und dem weiß-roten Rangitoto Lightlouse – eine der beliebtesten Strecken.

Fähre Rangitoto Island: Die Fähre Fullers360 nach Rangitoto Island kostet euch hin- und zurück NZD 60 pro Erwachsener und bringt euch in ca. 25 Minuten auf die Insel. Es gibt keinen öffentlichen Verkehr und keine Shops, daher müsst ihr alles selber mitbringen.

1.5 Highlights in der Auckland-Region: Whatipu Beach – feuchter Regenwald trifft auf schwarzen Vulkansand

Bevor es für uns von Auckland in Richtung Northland ging, haben wir noch einen Zwischenstopp am Whatipu Beach eingelegt – ein abgelegener Strand, der noch als Geheimtipp gilt und vor allem bei Einheimischer und Wanderern super beliebt ist. Er liegt etwa eine Stunde südwestlich von Auckland und ist touristisch noch nicht so überlaufen wie der berühmte schwarze Surferstrand am „Piha Beach“. Unserer Meinung nach war der schwarze Vulkansand am Whatipu Beach sogar wesentlich dunkler als der am benachbarten Piha Beach. Außerdem erwartet euch eine der spektakulärsten und abwechslungsreichsten Straßen von Auckland in Richtung Waitākere Ranges – die kurvige, enge Straße führt euch vorbei an gigantischen Baumfarnen, steilen Felswänden und üppigen Regenwäldern mitten im Naturschutzgebiet. Angekommen am Whatipu Beach ist uns gleich die breite Dünen- und Flusslandschaft aufgefallen – und natürlich der teilweise pechschwarze, glitzernde Vulkansand. Es gibt außerdem viele coole Wanderwege durch den Regenwald inklusive Aussicht auf die Manukau Harbour und einen historischen Campingplatz direkt am Meer – auf dem wir gleich mal für 2 Nächte geblieben sind.

Übrigens wurde genau zu der Zeit, als wir dort waren, der neuseeländische Kinofilm The Convert gedreht – auf Prime verfügbar. Schaut ihn euch unbedingt an, falls ihr euch für die Geschichte der Māori zur Zeit der ersten europäischen Siedler interessiert – inklusive brutaler Konflikte zweier verfeindeter Māori-Stämme. Direkt am Strand war eine Filmkulisse aus kleinen traditionellen Strohhäuschen aufgebaut worden – mit den Dünen, den Felsen im Wasser, dem Schilfgras und dem schwarzen Vulkansand die perfekte Kulisse für eine Zeitreise in die Geschichte der Māori.

Auf dem Whatipu Beach Campground wurden wir von der Besitzerin Ursel, die übrigens aus Deutschland kommt super freundlich begrüßt. Für eine Nacht zahlt ihr NZD 10 pro Erwachsener bzw. NZD 15 für Gruppen. Es gibt kalte Outdoor-Duschen (wenigstens gab es welche haha), kleine Kochnischen für schlecht Wettertage,  Plumpsklos und jede Menge grüner exotischer Pflanzen. Um zum Campingplatz zu kommen, müsst ihr ca. 5 Kilometer über eine kleine Schotterpiste fahren, die auch gut ohne 4×4 machbar ist. Leider gibt keinen, bis sehr schlechten Internetempfang vor Ort (mit Glück auf dem kleinen Berg), was aber für 2 Nächte total in Ordnung ist. Nachdem wir am Abend vorher fast von Sandflies aufgefressen wurden – kein Scherz, zieht also lange Sachen an – haben wir am nächsten Tag eine 11 Kilometer lange Rundwanderung gemacht und wurden von der Schönheit Neuseelands umgehauen.

Der Einstieg zum Gibbons Track liegt direkt am Campingplatz und führt hinauf zum Pararaha Valley Track. Die Wanderung ist nicht sehr steil aber dafür recht lange – vor allem der letzte Abschnitt am Strand. Vom höchsten Punkt der Wanderung habt ihr eine atemberaubende Aussicht auf die Dünen- und Flusslandschaft am Whatipu Beach und kommt auf dem Weg nach unten an exotischen Pflanzen, glasklaren Bachläufen und riesigen Silberfarnen vorbei, die bis zu 10 Meter hoch werden können.

Unser erste Pause haben wir an einem relativ breiten Fluss, direkt nach dem Abstieg gemacht – das Wasser war so klar, dass man eine Münze mit bloßem Auge hättte erkennen können. Um an den Fluss zu kommen, mussten wir uns erst mal einen Weg durch die Palmen und exotischen Pflanzen bahnen – eine der schönsten Spots für eine Mittagspause auf der Wanderung. Auf dem Rückweg in Richtung Campingplatz mussten wir – um über das Feuchtgebiet zu kommen – über eine geschwungene kleine Holzbrücke laufen, die auf Stelzen stand. Von dort habt ihr übrigens auch die schönste Aussicht auf den grünen Küstenwald. Anschließend führt euch ein Holzsteg durch die Dünenlandschaft bis hin zum schwarzen Sandstrand – stellt euch auf einen langen Weg vom Strand zurück zum Campingplatz ein, uns kam er zumindest wie eine Ewigkeit vor.

Hinweis zur Wanderung: nehmt am besten für den Rückweg leichte Schuhe mit, denn es ist nicht so einfach mit Wanderschuhen einige Kilometer lang über den Sandstrand zurück zu laufen

1.6 Highlights in der Auckland-Region: Surfen am Piha Beach

Vom Whaitipu Beach ging es dann wieder 40 Minuten zurück in Richtung Titirangi zum Piha Beach – es gibt keine direkte Straße nach Piha, daher muss man leider den kleinen Umweg in kauf nehmen. Angekommen am Piha Beach fallen einem sofort die kleinen Surfer-Buden auf – Piha ist nämlich ein asboluter Surfer-Hotspot und außerdem auch bekannt für seinen schwarze Vulkansand. Wir fanden den Strand zwar echt sehr schöner aber nicht so spektakulär wie den Whatipu Beach. Wir haben 2 Nächte auf dem Piha Camp Campingplatz in der Nähe vom Strand verbracht, der in der Hauptsaison übrigens komplett ausgebucht ist – wir empfehlen euch in der Zeit auf jeden Fall einige Wochen vorher online einen Platz zu buchen. Wir hatten Glück, denn wir waren in der Nebensaison dort – auch der Grund warum wir so spontan einen Campingplatz bekommen haben.

Am Strand selber gibt es einige Höhlen und Felsen, die ihr bei einem Spaziergang anschauen könnt – der „The Keyhole Natural Tunnel“ und der Blue Pool waren neben dem Lion Rock unsere Highlight am Strand. Dort kommt ihr übrigens nur hin, wenn Ebbe ist also „low tide“ – infomiert euch dazu einfach vorher online oder an der Info am Campingplatz. Piha selbst fanden wir jetzt nicht super spektakulär, vor allem in den Sommermonaten soll es super überlaufen sein. Außerdem gibt es keinen großen Supermarket nur einen winzigen Piha Store mit den wichtigsten Lebensmittel wie Milch und Eier – kauft daher am besten schon vorher ein, falls ihr dort einige Tage verbringen solltet.

Falls ihr surfen gehen möchtet, ist die Piha Surf School genau die richtige Adresse für euch – Pihas älteste Surfschule mit international ausgezeichneten Surflehrern. Für einen Kurs zahlt ihr NZD 80 Pro Erwachsener (ca. 1,5 Stunden) – das Angebot reicht von Grundlagenkurse bis hin zu anspruchsvollen Surf-Einheiten für Fortgeschrittene.

Restaurantempfehlungen: Piha Memorial RSA – einmalige Aussicht von der Außenterrasse auf den Strand (liegt weiter oben auf einem Berghang)

Ausflugs-Empfehlungen: Mercer Bay Loop Walk – ca. 4 km vom Phia Beach entfernt und perfekt für einen kleinen Abendspaziergang mit Blick aufs Meer | Kitekite Falls – Baden in den natürlichen Becken eines Wasserfalls | Tasman Lookout – super schöne Aussicht auf den Piha Beach und den Lion Rock

Übersicht aller Orte in Auckland und der Umgebung

2. Northland – Neuseelands kulturelles Juwel

2.3 Kauri-Giganten, Glühwürmchen & Ale

Vom Piha Beach ging es für uns ein ganzes Stück weiter in Richtung Northland – dort treffen uralte Regenwälder und Kauri-Giganten auf spirituelle Māori-Kultur und endlose Strände mit türkisblauen Buchten. Unser erster Stopp war ein ganz besonderer Ort – der uralte Waipoua Kauri Forest mit den teils über 2000 Jahre alten Kauri-Giganten. Wir waren im Oktober dort und sagen wir es mal so: Es hat aus gigantischen Eimern geschüttet. Wir haben es uns trotzdem nicht nehmen lassen – ausgerüstet mit nicht wasserdichten Regenjacken, was wir nach einer halben Stunde feststellen mussten – die größten Kauri-Bäume der Welt mit eigenen Augen zu sehen. Leider haben nur sehr wenige, wirklich alte und sehr große Bäume überlebt, was die Baumart umso wertvoller macht. Grund sind vor allem die Kauri-Dieback-Krankheit und die jahrzehntelange intensive Abholzung. Gleich am Eingang der Wanderung findet ihr eine „Reinigungsstation für eure Wanderschuhe„- bitte nutzt sie auch, um die empfindlichen Wälder vor eingeschleppten Krankheiten zu schützen.

Te Matua Ngahere und Tāne Mahuta sind zwei der letzten Giganten und „das Highlight“ im Waipoua Kauri Forest – sie zählen zu den ältesten und größten Kauri-Bäume der Welt und stehen unter besonderen Schutz. Da sie in unterschiedlichen Teilen des Waldes stehen, müsst ihr mit dem Auto zum jeweiligen Startpunkt der Wanderung fahren. Von dort kommt ihr über einen gut ausgebauten Holzweg zu den Bäumen – bitte immer auf dem Weg bleiben! Wir wussten zwar schon von Erzählungen, dass sie groß sind, aber direkt vor Ort hat uns ihre Größe fast umgehauen. „Te Matua Ngahere“ bedeutet übrigens in der Maori-Sprache „Vater des Waldes“ – sein Stamm hat eine Breite von stolzen 16,5 Metern, was ihn zum breitesten Baum Neuseelands macht. „Tāne Mahuta“ wiederum steht in der Māori-Mythologie für den Gott der Vögel und Wälder. „Mahuta“ kann man als „groß“ oder „erhaben“ übersetzen – der Baum ist mit 51 Metern der höchsten Kauri-Baum der Welt, was sehr gut zu der Māori-Übersetzung passt.

Campingplatz-Empfehlung: Falls ihr noch vor dem Kauri-Wald nach einem Schlafplatz sucht, ist der Taharoa Domain Kai Iwi Lakes Camping Ground am Lake Taharoa eine echte Empfehlung von uns – der See ist super klar, türkisblau am Ufer und hat einen weißen Sandstrand

Wir haben direkt im Waipoua Kauri Forest auf dem Waipoua Campground – Te Rorora übernachtet. Sobald es dunkel wird könnt ihr unter den Pflanzen, an einer Felswand Glühwürmchen und direkt nebenan im Fluss gefühlt hundert Ale beobachten. Wer es etwas abgeschiedener mag, kann alternativ auf dem Wairere Boulders Nature Reserve Campground übernachten – liegt super schön mitten in der Natur.

Te Paki Coastal Track – Cape Maria Van Diemen

2.4 Neuseelands nördlichster Punkt: Cape Reinga – Sandsurfing, Muschelstrände & Kiwi Wanderungen

Vom den Kauri-Riesen ging es für uns erst Mal auf den Aphipara Top Ten Campingplatz – er liegt nicht weit vom Meer, ist super sauber und gut ausgestattet. Es gab sogar ein riesigen offenen Kamin im Aufenthaltsraum, eine Tischtennisplatte und einige Barbecue-Stellen für einen gemütlichen Grillabend.Direkt am Ahipara Beach beginnt auch „Strandstraßezum 90 Mile Beach – ein echt verrücktes Erlebnis für alle, die schon immer mal auf eigene Faust am Strand Auto fahren wollten. Dazu braucht ihr am besten ein geländetaugliches Auto – wird empfohlen, da man ohne Allrad leicht stecken bleiben kann – und einen kleinen Kompressor, um die Reifen danach wieder aufzupumpen. Falls ihr davor noch etwas Zeit habt, könnt ihr einen kleinen Spaziergang auf den Aphipara Sand Dunes machen – liegen ca. 5 km vom Campingplatz.

Hinweis für die Strecke zum 90 Mile Beach: Achtet unbedingt auf die Gezeiten! Das Wasser kann sehr schnell wieder zurück kommen und euch den Weg abschneiden – sehr gefährlich. Klärt außerdem am besten schon vorher – falls ihr einen Mietwagen habt – ob das Fahren am Strand durch eure Versicherung abgedeckt wird, ansonsten bleibt ihr bei Schäden auf den Kosten sitzen. Außerdem solltet ihr nur auf festem Sand fahren, da ihr sonst stecken bleiben könnt – wir haben die Erfahrung in Australien gemacht und uns glücklicherweise durch das hin und herschieben wieder raus bekommen. Es war aber auch eine mehrtägige Tour mit erfahrenen Guides – mehr dazu im Australien Beitrag. Bevor es dann richtig los geht, solltet ihr auf jeden Fall schon vorher die Luft aus euren Reifen raus lassen, damit euer Auto weniger im Sand einsinkt und das Gewicht besser im Auto verteilt wird. Vergisst nicht Holzplanken, Ersatzkanister mit Benzin & Schaufel für den Notfall mitzunehmen. Der Handyempfang kann außerdem sehr schlecht sein, je nachdem we weit draußen ihr seit – am besten voher jemanden Bescheid geben, für den Fall der Fälle.

Angekommen am Kahokawa Beach – dem Ende des 90 Mile Beach – könnt ihr auf den 150 Meter hohen und 10 Kilometer langen Te Paki Sanddünen Sandboarding ausprobieren. Eine super Möglichkeit um den Strand von der sportlichen Seite zu entdecken, wenn natürlich das Wetter mitspielt (was es bei uns nicht hat). Die Sandboards können direkt an den Dünen ausgeliehen werden und kosten ca. NZD 15 pro Board und Tag – Öffnungszeiten sind von 09:30 bis 18:00 im Sommer. Außerdem müsst ihr euren Reisepass oder Führerschein als Sicherheit abgeben. Weitere Infos zum Sandboarding findet ihr auf der OutThere.Kiwi Webseite.

Wer sich darüber hinaus für die Māori-Kultur interessiert ist, sollte sich Cape Reinga – den nördlichsten Punk Neuseelands – nicht entgehen lassen, vor allem nicht den weißen Leuchtturm mitten auf dem Felsvorsprung. Er ist immer noch in Betrieb kann aber leider nur von außen besichtigt werden – nichtsdestotrotz habt ihr vor allem bei Sonnenuntergang – wenn die Laterne anfängt zu leuchten – eine unfassbare Aussicht auf die wilde Tasmansee. Der hochheilige Ort wird einer Māori-Legende nach, als Teil des Weges gesehen, den ein Verstorbener ins Jenseits geht. Am Küstenvorsprung verlässt die Seele dann am „Spirits Tree“ unsere Welt. Der 800 Jahre alte Baum ist dünn, eher unscheinbar und wächst einsam an einem Felsen – wir mussten ehrlich gesagt zweimalr hinschauen, um ihn zu erkennen. Es gibt eine Aussichtsplattform „Te Aroha“, von der aus ihr den Bau aus der Ferne anschauen könnt – er liegt auf einem Felsvorsprung unterhalb des Leuchtturms d.h ihr kommt nicht direkt zum Baum hin. Genau an diesem Punkt treffen zwei Meere aufeinander, die Tasmansee und der Pazifische Ozean und verursachen extreme Strudel – dieser besondere Platz wird auch Te Ara Wairua genannt Straße der Seelen„. Das Naturschauspiel hat uns ganz schön in seinen Bann gezogen – wir standen gefühlt eine Stunde dort und haben uns die Info Tafel durchgelesen.

Falls ihr eine einmalige Aussicht auf das Cape Maria Van Diemen haben möchtet, dann macht den Te Paki Coastal Track (insgesamt 48 km lang)Wir sind bis zum Strand runter gelaufen (ca. 45 min.) und wurden mit einer super schönen Aussicht belohnt. Es gibt so einige Stufen aber es lohnt sich diese wieder hoch zu laufen. Das Cape an sich ist aber noch ein Stückchen weiter (ca. 2 – 3 Stunden one way). Wir haben einige getroffenen, die mit großen Rucksäcken eine mehrtages-Wanderung gemacht und direkt am Cape übernachtet haben. Abends konnte man ihre Feuer direkt am Strand sehen, eine Mischung aus Abenteuer und totaler Entspannung. Wir sind mittlerweile totale Fans von mehrtages-Touren was in Neuseeland an der Tagesordnung steht und würden die Wanderung vom Cape Reinga bis zum Kahokawa Beach auf jeden Fall auch machen. Am besten parkt man das Auto hierfür am Tapotupotu DOC Campingplatz oder nimmt von Awanui/ Kaitaia einem Shuttlebus zum Cape Reinga. Dune Rider, Cape Reinga Tours, Far North Tours sind offizielle Anbieter und bieten Parkplatz sowie Transport in einem an.

Camping am Cape Reinga Parkplatz ist absolut verboten (kann bis zu NZD 400 Strafe kosten und die Neuseeländer verstehen da wirklich keinen spaß), trotzdem haben wir einige Campervans gesehen die wohl über Nacht stehen geblieben sind. Für uns total unverständlich da nur 5 km östlich der Tapotupotu DOC Campingplatz für ca. $15 pro Erwachsener direkt am Meer liegt. Man kommt über eine kurze unbefestigte Straße runter, unsere Nachbarin hatte einen platten Reifen, daher passt ein bisschen auf 🙂 Es gibt 45 Stellplätze alle „First come, first serve“, kalte Duschen, Pit-Toilets und Wasser zum kochen (am besten vorher abkochen). Zur Hochsaison können die Stellplätze sehr schnell besetzt sein, daher seid am besten so früh wie möglich dort, um einen Platz für die Nacht zu bekommen.

Alternativ könnt ihr auch auf dem Kapowairua Campingplatz (Spirits Bay) übernachten.  Er hat genau wie der Tapotupotu Campingplatz Duschen, Toiletten und kaltes fließendes Wasser. Das besondere an der Bucht ist der weiße Sandstrand, der aus vielen kleinen bunten Muscheln und Steinen besteht und aussieht wie ein schimmernder Muschelteppich. Direkt am Strand sieht man leuchtend grüne Hügel, die einem das Gefühl von einer Almregion gibt und die Landschaft sehr idyllisch wirken lässt. Wir sind ihn nur entlang spaziert aber würden in Zukunft definitiv für ein paar Tage bleiben. Leider zieht sich der Weg zur Bucht, wir haben ca. 45 min. von der befestigten Straße zum Strand gebraucht, vielleicht auch weil wiretwas vorsichtiger auf Schotterpistenunterwegs sindDer Rarawa Beach Campground liegt auf der Ostseite der Landzunge und wäre eine Alternative, wenn man auf dem Rückweg eine weitere Nacht direkt am Meer übernachten möchte.

Unser ultimativer Tipp wer Kiwis sehen möchte: Auf dem Aroha Island Campground & Eco Centre lebt eine kleine Gruppe wilder North Island brown Kiwis, die ihr bei einer Nachtwanderung mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit bei der Futtersuche beobachten könnt. Der Campingplatz liegt in der Nähe von Kerikeri, direkt am Meer und mitten in einem Schutzgebiet. Wichtig bei der Wanderung: Stirnlampen mit rotem Licht, denn der birnenförmige, nachaktive und flugunfähige Vogel kann es – im Gegensatz zu weißem Licht – nicht sehen. Außerdem ist er super scheu, daher solltet ihr euch ganz ruhig verhalten und am besten auf einer der vielen Bänke im Wald warten – teilweise erkennt ihr an den schrillen und krächzenden Rufen, ob welche in der Nähe sind (schaut euch am besten vorher ein YouTube Video an). Wir haben die Wanderung auf eigene Faust gemacht und hatten super großes Glück, denn wir haben gleich zwei von ihnen gesehen – ein süßes älteres Kiwi Pärchen.. Durch das rote Licht haben sie uns nicht erkannt und gefühlt eine halbe Stunde neben uns nach Futter gesucht – bei der Futtersuche grunzen sie wie kleine Wildschweinchen, was super süß ist. Es kann natürlich sein, dass ihr nicht gleich bei der ersten Nachtwanderung erfolgreich seid – unser Tipp: Geduld, denn die Wahrscheinlichkeit in dieser Gegend welche in freier Wildbahn beobachten zu können ist wirklich super hoch. Ein Mann vor uns saß über eine Stunde, ohne Erfolg – wir haben nach nur 20 Minuten gleich das ganz große Los gezogen. Für uns war es eines der schönsten Neuseeland-Momente und daher würden wir jedem empfehlen, der ein wilden Kiwi in freier Wildbahn sehen möchte, diese Wanderung zu machen. 

2.5 Hellhole in the Pacific, Inselparadies & Maori-Kultstätte

Etwa eine Stunde nördlich von Paihia, liegt der Mahinepua Peninsula Track, der nach einer erlebnisreichen Wanderung an der Küste aussieht. Die Umgebung erinnert an die Bay of Islands – mit dem unterschied, dass man keinen Tour-Anbieter braucht, sondern direkt drauf los wandern kann. Das Meer am Ufer ist türkisblau, und überall liegen kleine grünen Inseln im Meer – totales Urlaubsfeeling. Wir haben den Track leider nicht gemacht aber setzten ihn für die nächste Reise auf unsere Bucketlist 🙂 Weiter auf dem Weg nach Paihia könnt ihr einen kurzen Zwischenstopp in Kerikeri machen, um den Te Wairere Wasserfall anzuschauen. 

Paihia war aufgrund der zentralen Lage ein perfekte Ausgangspunkt für Ausflüge nach Russel, den Bay of Islands und zu den Waitangi Treaty Grounds.Übernachtet haben wir auf dem Bay of Islands Apartments and Caravan Park, der einen kleinen Teich und eine Menge Olivenbäume an den Stellplätzen hat. Ein Vorteil ist, dass man die Stadt gut zu Fuß erreichen kann – es gibt auf dem Campingplatz aber keine Küche.

Restauranttipps: Tipsy Oyster (Austern-Burger u.v.m. Vorausgesetzt man ist Fan von Austern :)), Zane Grey’s  Restaurant & Bar (Essen direkt auf einem Steg über dem Wasser)

Russell früherbekannt als „Hellhole in the Pacific“war im Jahr 1830 der größte Walfanghafen der Südhalbkugel und voll mit Walfängern, Kneipen, Missionaren und Bordellen. Von Pahia kommt man mit der Fähre in ca. 15 min. hin. Wir fanden Russell für einen Tagesausflug echt lohnenswert, es ist ein süßes kleines Örtchen mit viel Geschichte und interessanten viktorianischen Gebäuden, die meisten davon direkt an der Promenade. Die Christ Church (älteste Kirche Neuseelands, 1836), die Pompallier Mission (ehem. französische Missionarskirche/ Buchdruckerei, heute ein Museum), das Old Custom House (ehemalige Polizeistation, 1870) und das Duke of MarlborougHotel (ältestes Hotel Neuseelands, 1827) sind die bekanntesten historischen Gebäude. Leider konnten wir uns die alte französische Missionarskirche nicht anschauen, von außen sah sie aber echt sehr besonders aus, falls ihr die Möglichkeit habt schaut auf jeden Fall vorbei.

Wenn ihr mehr über den Flagstaff Krieg zwischen dem berühmten Maori Hone Heke und den Briten erfahren möchtet, dann macht den Flagstaff Hill walking Trail. Von Oben habt ihr eine schöne Aussicht auf die Bay of Islands und Russell. Es gibt auch eine Straße nach oben, aber der Weg ist ja oftmals das Ziel 🙂 Den Tapeka View Point am besten bei „Low Tide“ machen. 

Falls ihr euch eine der letzten Walstationen Neuseelands anschauenmöchtet, macht einen Abstecher zur  Whangamumu Whaling/ Sealing Station in Rawhiti. Sie liegt ca. 30 min. östlich von Russel und  ist 4,2 km lang. Der Whangamumu Track endet an einem Sandstrand (Gezeiten beachten), von dem man aus in ca. 10 min. zur Walstation kommt, dort kann man sich dann Überreste von Öltanks und Kessel anschauen.

Restauranttipps: Hones Garden, eine wirklich sehr leckere und preislich gute Pizzeria mit sehr schönem Außenbereich. Cáfe at Pompallier Mission, ein französisches Cáfe perfekt für eine kleine Stärkung nach dem Museumsbesuch (der Kuchen sah sehr gut aus, leider hatte es zu als wir hin wollten). Duke of Marlborough Hotel, das Essen soll wohl sehr gut aber eher hochpreisig sein. Wir hatten ein Biertasting, da wir es unbedingt von innen sehen wollten (schrullige rosa Wände und uralte Gemälde von früher an den Wänden). Seaside, fürFish & Chips (das neuseeländische Nationalgericht) oder Burger (Meerblick inklusive).

Zurück in Paihia haben wir uns für die 3,5-stündige halbtages-Tour mit Island Getaway Tours & Cruises zu den Bay of Islands entschieden. Der reguläre Preis liegt hier bei $135 pro Erwachsener, schaut aber am besten nach Angeboten bei bookme (wir haben damals unter $100 pro Erwachsener gezahlt). Ausschlaggebender Punkt für uns war die Anzahl der Tour-Teilnehmer, unsere Gruppe war mit 10 Personen sehr klein und somit war die Tour an sich sehr entspannt. 

Begonnen hat die Tour hat mit einer Aussichtsplattform und einem Rundumblick auf die Bay of Islands. Anschließend ging es mit dem Boot zu einem Strand an dem es ein kleines Picknick mit Tee und Gebäck gab. Dort hatten wir noch Zeit zum Schnorcheln, Paddelboarden oder für eine kurze Wanderung inkl. Aussicht auf die Bucht. Ausrüstung zum Schnorcheln gab es vom Skipper. Wer Glück hat kann vom Boot aus Delfine oder sogar Blue Pinguines beobachten, wir haben einen kleinen Pinguin im Wasser vorbei schwimmen sehen (schnell verwechselbar mit Vögeln weil sie so klein sind). Die Tour hat uns wirklich gut gefallen aber im Nachgang würden wir eher eine Segeltour oder auch eine Kajaktour buchen. Falls man eine Segeltour in der Abenddämmerung machen möchte empfiehlt sich die 2-stündige Sundowner Evening Cruise von Barefoot Sailing Adventures Tour (für $90 pro Erwachsener). Wer es etwas exklusiver mag, kann eine private Tour mit Sail Sunkiss Yach Charter Bay of Islands mit Burger Buffet oder 3-Gänge Menü buchen (ab $790 pro Erwachsener). 

Die Waitangi Treaty Grounds sind ein sehr wichtiger historischer Ort in Neuseeland, denn hier wurde am 6 Februar 1840 der Treaty of Waitangi Gründungsvertrag zwischen Vertretern der britischen Krone und den Maori-Häuptlingen unterschrieben. Im Vertrag wurde beschlossen die Rechte, das Land und die Kultur der Maoris zu schützen sowie die Maori gesellschaftlich gleichzustellen. Unserer Meinung nach ist es den Neuseeländern sehr gut gelungen, denn man merkt anders als in Australien, wie gleichwertig die Maoris angesehen werden. In den Schulen wird sogar ihre Sprache gelehrt und die Straßenschilder sind auch auf Reo Maori. Vor Ort könnt ihr ein originales Kriegskanu „Waka“, ein traditionelles Versammlungsgebäude und auch eine Live Tanzperformance der Maoris erleben (Zeiten dafür vorher checken). 

Wichtig: Wenn ihr ein Working Holiday Visum habt kostet euch der Eintritt zu den Waitangi Treaty Grounds nur $35 pro Erwachsener(Adult NZ Resident – Visum an der Kasse vorzeigen), dass wussten wir natürlich nicht und haben den vollen Eintrittspreis von N$70 pro Erwachsenen gezahlt – was echt nicht günstig ist. Mehr Infos findet ihr auf der offiziellen Webseite

2.6 Höhlenentdeckungstour in den Waipu Caves

Wenn man an der Ostküste entlang fährt, gibt es gefühlt tausend wunderschöner Strände und Campingplätze, die direkt am Meer liegen – zum Beispiel die Otamure Bay Campsite. Wir haben in Matapouri einen Zwischenstopp gemacht und sind über einen kleinen Weg zur Whale Bay. Die Aussicht auf die Bucht ist mega schön und auf dem Weg läuft man an vielen exotischen neuseeländischen Bäumen und Pflanzen vorbei.  Der kleine weiße Sandstrand hat eine kleine Baumschaukel und das Wasser schimmert türkisblau. Packt also eure Badesachen ein und lasst es euch nicht nehmen an einem heißen Tag ins Wasser zu springen. Der Matapouri Beach ist besser zugänglich und wäre eine weitere Option für einen Strandtag. Das baden in den naheliegenden Mermaid Pools ist  seid 2019 offiziell verboten. Das heilige Maori Land soll vor allem in Sachen Umwelt und Spiritualität geschützt werden, was total nachvollziehbar ist. Außerdem kann man dafür sogar eine Geldstrafe bis zu $500 bekommen!

Nach einem Badestopp in Mataouri ging es für uns dann weiter in Richtung Waipu und zu unserem nächsten Stopp – den Glühwürmchen-Höhlen. Diese magischen Höhlensind ein absolutes Naturwunder und etwas, das man in Neuseeland wirklich gesehen haben muss. Die Waitomo Caves waren uns persönlich zu überlaufen, daher viel unsere Wahl schnell auf die Waipu CavesDas beste ist, man kann sie auf eigene Faust besichtigen. Wer natürlich möchte kann natürlich auch an einer Tour mit Glowworm Cave Tours teilnehmen. Unsere eigenständige Höhlentour war eines unserer vielen Highlights in Neuseeland und wir hoffen sehr, dass sie noch nicht allzu überlaufen ist. 

Geparkt wird auf einer großen Wiese und nach einem kurzen Weg kommt man schon direkt zum Eingang der Höhle. Stirnlampen, warme Kleidung (da es in den Höhlen ziemlich kühl werden kann) und sagen wir mal Schuhe, die auch nass werden können, solltet ihr bei eurer Höhlentour unbedingt dabei haben. Die Höhle wird von einem unterirdischen Fluss durchzogen, was den Weg zu den Glühwürmchen nicht ganz einfach macht, denn man sieht sie erst weiter hinten in der Höhle leuchten. Wir hatten keine wasserdichten Wanderschuhe an und sind deshalb über die Steine auf der linken Seite der Höhle entlang geklettert. Teilweise muss man echt aufpassen weil die Steine sehr glitschig und feucht sind (ist aber definitiv machbar:)). Viele waten einfach durch den Fluss, eine gute Option, wenn man seine Schuhe ausziehen möchte 🙂 

Tipp beim Bilder machen: leuchtet die Person auf dem Bild indirekt an und fotografiert mit dem Nachtmodus (meine Stirnlampe selber war aus), so könnt ihr die Glühwürmchen einigermaßen gut einfangen.

Bevor es in Richtung Bay of Plenty für uns ging, haben wir einen Zwischenstopp in Whitford bei Auckland eingelegt. Unser kleines Cottage mit Sicht auf das grüne Tal war ein Traum und perfekt, um sich auf den nächsten Roadtrip vorzubereiten (der Dauerregen am Cape Reinga hat seine Spuren hinterlassen, auch bei uns haha). Den Link findet ihr hier

3. Bay of Plenty & die Waikato Region

3.1 Goldminen, heiße Vulkanstrände & die berühmte Cathedral Cove

Unser erstes Ziel in der Bay of Plenty war das Victoria Battery Tramway & Museum in Waikino. Die Anlage stammt aus der Goldrausch-Ära und war früher der größte Goldproduzent Neuseelands.Es gibt ein Museum mit unterirdischer Öfen-Tour inkl. Stirnlampe und Helm für ca. $ 10 pro Person, wir haben uns die Anlage einfach von außen angeschaut (ist kostenlos). Die Brennöfen sind das Highlight und ein mega Fotospot, vor allem wenn man eine Drohe hat (vorher natürlich abklären ob man fliegen darf).

Ganz in der Nähe der Victoria Battery findet ihr die Crown Mines – ein weiteres Highlight, denn man fühlt sich direkt zurückversetzt in die Goldgräberzeit. Die Bergwerkanlage ist recht groß, daher lohnt es sich den ca. 2,5 km langen Karangahake Windows Trail entlang der alten Schienen zu abzuwandern – so bekommt ihr einen guten gesamt Überblick. Der Weg führt über Hängebrücken, durch in den Fels gehauene Tunnel und vorbei an riesigen Farnen -auf den Schienen stehen teilweise sogar noch alte Kippwägen.

Entlang des Flusses könnt ihr noch den Karangahake Gorge Historic Trailzum historischen Karangahake Tunnel laufen. Der Bahntunnel ist stolze 1,2 km lang und wird zwar beleuchtet, kann aber trotzdem echt dunkel werden – teilweise kann man sogar kleine Glowworms an der Decke sehen. Nimmt am besten eine leichte Jacke mit, denn im Tunnel kann es echt ziehen und kalt werden. Am Fluss selber gibt es einige flache Badestellen, in denen man sich an heißen Tagen gut abkühlen kann. Die großen Steinen sind ein super Platz für eine entspannte Mittagspause oder für ein kühles Getränk nach einer Wanderung. Der Loop an sich ist ca. 2,5 km lang, relativ Flach und hat genug Schatten durch die ganzen Bäume. 

Der Bowetown Beach Holiday Park liegt ca. 30 min. in Richtung Meer und war unser Schlafplatz für die Nacht.

Weitere Ausflugsziele: Bullswool Heritage Farm (perfekt für Kinder), Oceana Gold Waihi (kurzer Stopp)

Nachdem wir die Goldminen hinter uns gelassen haben sind wir in Richtung Coromandel Peninsula weitergefahren – unser Ziel der außergewöhnliche Hot Water Beach und die aus Filmen bekannte Cathedral Cove. DerHot Water Beach, hält was er verspricht, denn durch unterirdische vulkanische Aktivitäten ist das Wasser am Strand angenehm heiß. Informiert euch unbedingt am Campingplatz über die Gezeiten, denn die heißen Quellen findet man nur bei Ebbe und eher weiter vorne am Strand – dort sieht man auch teilweise wie es an der Oberfläche blubbert. Wir empfehlen euch außerdem Morgens hinzugehen, denn Abends wird es rammelvoll und man muss sich eher auf große Community Pools statt Zweisamkeit einstellen. Wir waren bei Sonnenaufgang nur zu zweit dort – und sagen wir mal so, dass frühe Aufstehen und das Hineinschlüpfen in den Bikini bei Kälte haben sich sowas von gelohnt. Mit eurem Lieblingsgetränk in der Hand ein perfekten Platz, um in den Morgen zu starten. 

Um die richtige Stelle zu finden, könnt ihr auch einfach Abends am Strand vorbei gehen und schauen, wo schon andere ihre Löcher gebuddelt haben. Schaufeln könnt ihr übrigens für ein paar Dollar im direkt gegenüber liegenden Top Ten Campground holen, wo wir übrigens auch übernachtet haben.

Nicht weit vom Hot Water Beach entfernt, findet ihr den weltberühmten Cathedral Cove Beach. Durch Zyklon Gabriel wurde der Wanderweg 2023 leider zerstört und ist bis auf weiteres geschlossen. Den Strand könnt ihr aber trotzdem mit einer Bootstour erreichen. Die Cathedral Cove Kayak Tour sieht unserer Meinung nach für $165 pro Erwachsenen sehr interessant aus. Außerdem ist es eine super Möglichkeit, die Gegend vom Wasser aus genauer zu erkunden und den Eco-Tourismus vor Ort zu unterstützen. Mehr Infos findet ihrhier. Bei genügend Wasser findet ihr auf der rechten Seite des Cathedral Cove Beach einen kleinen Wasserfall – perfekt für eine salzfreie Abkühlung. Bei Ebbe kann man sogar durch die Cathedral Cove auf die andere Strandseite laufen und sich den Te Hoho Rock genauer anschauen. Eine schöne Panorama-Aussicht auf die Bucht habt ihr von der Cathedral Viewing Plattform

Zum Abschluss unserer Coromandel Tour haben wir noch den ca. 14 km langen Pinnacles Walk gemacht. Der Weg nach oben war super anstrengend – es gab so einige Treppen und Leitern die man hochklettern musste, aber die Aussicht auf die grüne Berglandschaft und die schroffen Pinnacles war es total wert. Von oben konnte man sogar die Küste und das blaue Meer in der Ferne sehen. Wenn ihr euch nach der anstrengenden Wanderung nicht direkt wieder auf den Rückweg machen wollt, könnt ihr oben in der Pinnacles Hut übernachten. Schlafplätze müsst ihr aber im voraus auf der offiziellen Government-Seite buchen. Infos dazu findet ihr hier. Oben ist uns außerdem aufgefallen, dass überall farbenfrohes Moss wächst. Der Boden scheint wohl durch vulkanische Aktivitäten sehr mineralstoffhaltig zu sein und sorgt für witzigste Farbspiele.

3.2 Willkommen auf Mittelerde

Nach unserer Tour durch Coromandel ging es für uns dann weiter in Richtung Hamilton – denn ein Besuch des berühmten Herr der Ringe & Hobbiton Filmsets darf auf keiner guten Neuseeland-Reise fehlen. Wir durften uns die süßen Hobbit-Holes, das The Green Dragon Inn und die kleine idyllische Landschaft bei einer 2,5 stündigen Hobbiton Movie Set Tour für $120 pro Erwachsener von außen anschauen. Wer die Tour heute macht, kann eines der Erdhäuschen samt Interior von innen anschauen – alleine aus diesem Grund würden wir sie nochmal machen. 

Zum Abschluss der Tour gab es im The Green Dragon Inn die Wahl zwischen verschiedenen Ale Biersorten, Cider und alkoholfreiem Ginger-Beer – zwei Getränke waren im Eintrittspreis inbegriffen. Die besondere Atmosphäre der Taverne konnte man mit seinem Getränk im Biergarten oder am offenen Kamin noch 30 min. lang genießen, bevor es dann zum Ausgang ging. Wir waren damals so begeistert, dass wir entschieden haben eine weitere Tour zu buchen, um noch mehr Zeit auf dem Gelände zu haben. 

Unsere Wahl fiel schnell auf die 4,5 stündige Evening Banquet Tour – das Festmahl im The Green Dragon Inn, die magische Laternenwanderung bei Abend und die Tatsache das wir nur eine kleine Gruppe waren und das Gelände Abends für uns alleine hatten, hat uns sofort überzeugt. Die Tour ist mit $230 pro Erwachsener nicht ganz günstig aber eine absolute Empfehlung! Das Festmahl war genauso wie wir es uns vorgestellt hatten, von goldbraun geröstetem Hähnen, Rinderfleisch Ale-Eintopf, langsam gegarter Lammhaxen, Süßkartoffelpüree und Knoblauchpilzen über Kiwi Pavlova mit Sahne und Erdbeersauce und gebackenen Apfel-Crumble mit Butterscotch Sauce. Vor allem, wie das Festmahl angerichtet wurde, hat uns total begeistert – überall standen kleine Requisiten auf dem Tisch, wodurch man hat sich wie in einem Hobbit-Film gefühlt hat. 

Während der Laternenwanderung durften wir die beleuchteten Erdhäuschen nochmal bei Dunkelheit anschauen – alles sah eine Spur magischer und verwunschener aus, der perfekte Abschluss eines besonderen Abends. Wenn ihr die Möglichkeit habt, macht es! Ihr werdet es nicht bereuen. Wir hatten sehr viel Glück mit den Tickets, denn die Tour ist nicht nur beliebt bei Touristen, sondern auch bei Einheimischen und monatelang im Voraus ausgebucht. Wir standen hinter zehn anderen auf der Warteliste und haben einfach immer wieder auf der Webseite reingeschaut und an einem Tag sehr viel Glück gehabt. Mehr zur Tour findet ihr hier.

Übernachtet haben wir für ca. $10 pro Person bei Brock’s Place in Matamata. Der Campingplatz ist nicht weit entfernt vom Movie Set und bieten für die Evening Banquet Tour sogar einen kostenlosen Shuttleservice an, einfach bei den Besitzern nachfragen. Die Aussicht ist auf die umliegende Countryside ist wirklich super schön und stimmt einen schon mal richtig auf die Hobbiton Tour ein. Die Anreise ist nur zwischen 15 und 19 Uhr möglich, da es vormittags als Farm genutzt wird. Heiß duschen könnt ihr für ca. $2 extra. Eine Küche gibt es leider nicht, dafür könnt ihr aber das Outdoor Waschbecken zum Abwaschen von Geschirr nutzen. 

Quelle: Instagram, HobbitonTours, Evening Banquet Hobbiton Movieset
Thermalquellen des Waikite Valley Hot Pools Campground

3.3 Rotorua: Vulkanlandschaften und natürlich heiße Thermalquellen

Nach dem unvergesslichen Erlebnis am Hobbiton Movie Set ging es für uns zum nächsten großen Highlight unserer Neuseeland-Reise – Rotorua. Eines vorab, Neuseelands Vulkanlandschaft ist einfach nicht von dieser Welt.

Angekommen in Rotorua waren wir erst mal echt baff woher denn die große Dampfwolke mitten in der Innenstadt kommt. Uns war vorher nicht ganz bewusst, dass Rotorua gleich sooo viele vulkanische Quellen mitten in der Stadt hat. Am besten läuft ihr einmal durch den Kuirau Park und schaut euch die vielen, nach Eiern riechenden Schlamm- und Hot-Pools an. Baden ist durch die zu hohe Wassertemperatur und zu hohe Schwefelkonzentration natürlich verboten. Nach dem Spaziergang haben wir unseren Füßen in den warmen, mineralhaltigen Thermalquellen des Kuirau Park eine natürliche Spa-Behandlung gegönnt. 

Der Redwood Forest liegt am Rande Rotoruas und ist ein wunderschöner, aus kalifornischen Küstenmammutbäumen bestehender Wald. Wer möchte kann den Treewalk machen, bei Nacht soll er besonders schön aussehen, da die Bäume mit bunten Lichtern beleuchtet werden. Uns hat ein Spaziergang durch den urigen Wald gereicht – die Mammutbäume sehen auch von unten monströs und total beeindruckend aus. Mehr Infos zu den Preisen und Touren findet ihr hier

Wenn ihr einen 7 Meter hohen Wasserfall hinunterstürzen wollt, dann macht eineWildwasser-Rafting-Tour mit Kaituna Rafting oder den River Rats. Der Tutea Wasserfall sind eine der am höchsten befahrbaren Wasserfälle der Welt und hat einen  Schwierigkeitsgrad von 5 – also nichts für schwache Nerven. Statt der Rafting Tour könnt ihr auch den Okere Falls Scenic Reserve Walk entlang des Flusses machen. Auf dem Weg liegen einige historische Höhlen der Maori und kleinere aber sehenswerte Wasserfälle.  Es gibt auch ein Aussichtspunkt auf die Tutea Falls, von dem aus ihr geniale Videos von den hinabstürzenden Booten machen könnt.

Was wir nicht geschafft haben: Secret Hot Tubs Rotorua, Whakarewarewa The Living Maori Village, New Zealand Arts and Crafts Institute, Waimangu Volcanic Valley (bei Waiotapu)

Von Rotorua aus ging es für uns dann ein Stückchen weiter runter zum Wai-O-Tapu Thermal Wonderland. Grund dafür waren vor allem die bunten Champagne Pools, der giftgrüne Devil’s Bath Pool und der Lady-Knox-Geysir. Letzteres findet nur zu einer bestimmten Uhrzeit statt, natürlich haben wir es verpasst haha. Macht einfach den Waiotapu Thermal Track, um alle wichtigen Sehenswürdigkeiten des vulkanischen Geländes anschauen zu können. 

Die Farbe der Champagne Pools ist einfach verrück –  das azurblaue Wasser wird umgeben von einem roten, verkrusteten Rand und macht ihn dadurch unverwechselbar. Der Weg dorthin führt über einen Holzsteg, dabei überquert man dampfendes und blubberndes Gelände und bekommt eine gute Vorstellung von der gewaltigen Kraft vulkanischer Landschaften. Der Devil’s Bath Pool ist der meist fotografierte Pool im Wai-O–Tapu Wonderland und mit seiner Alien-grünen Farbe ein echter Exot – als hätte jemand flüssiges Atommüll hinein gekippt.  Die knallige Farbe entsteht aus einer Mischung aus Schwefel und mineralischen Salzen und kann je nach Licht, Wetter und mineralischer Konzentration im Wasser, neongrün oder auch gelbgrün aussehen. Preise und Infos zum Wonderland findet ihr hier.

Abends könnt ihr dann am Waikite Valley Hot Pools Campground  in den campineigenen Thermalquellen entspannen. Auch Tagestouristen können die heißen Thermalquellen nutzen – eine Übernachtung ist also nicht zwingend notwendig. Schon beim Ankommen spürt man die besondere Atmosphäre des Ortes, denn aus jeder Ritze im Boden und sogar aus dem Gullideckel steigt Dampf auf. Das praktische daran –  in den kleinen Hütten über den Dampfaustrittsstellen könnt ihr eure Badesachen trocknen. Nach einer entspannten Auszeit im Pool, solltet ihr euch für den nächsten Tag  wappnen, denn es gibt noch mehr in dieser Region zu sehen. 

Wieder auf dem Weg nach Waiotapu liegt derKerosin Creek – ein bei Einheimischen sehr beliebter, angenehm heißer Fluss mit kleinem Wasserfall. Ein Juwel das heutzutage leider kein Geheimtipp mehr ist – rechnet daher mit einigen Besuchern. Der Eintritt ist kostenlos. Wir würden empfehlen eher in kühleren Stunden hinzugehen, da man an heißen Tagen schnell einen Schwindelanfall bekommen kann. Am Wasserfall ist natürlich am meisten los, wenn ihr es also ruhiger wollt, dann schaut euch einfach entlang des Flusses nach anderen Badeplätzen um. Bevor es weiter geht, schaut euch bei Gelegenheit noch die Waiotapu Mud Pools an – ein Schlammparadies, dem man stundenlang beim vor sich hin blubbern zuschauen kann. Der Eintritt ist auch hier  kostenlos. 

Weitere Übernachtungsmöglichkeiten: Hot Water Beach Campsite – baden im heißen Wairua Stream

3.4 Extra Route für alle die etwas mehr Zeit mitbringen: Von der Bay of Plenty zum East Cape Küstenzipfel

Von Rotorua aus könnt ihr eine abenteuerreiche Tour entlang der Bay of Plenty bis zum rauen East Cape Küstenzipfel unternehmen – euch erwarten unter anderem die Tolga Bay mit dem längsten Steg Neuseelands, die heißen natürlichen Quellen der Te Puia Springs, das verträumte East Cape Lighthouse und die traumhafte Küstenstraße mit zahlreichen, oft menschenleeren Stränden. Wir sind die Strecke bis nach Gisborne gefahren – landschaftlich war es zwar wirklich schön aber aus unserer Sicht kein Muss für ein zweites Mal. Vielleicht lang es auch einfach an der Jahreszeit – teilweise waren die Campingplätze geschlossen oder sahen etwas vernachlässigt aus. Wer auf der Suche abseits der Touristenpfade ist, kommt hier bestimmt auf seine Kosten, wir persönlich würden die Route aber nicht nochmal machen.

Unser Startpunkt war die beliebte Küstenstadt Tauranga, die vor allem für ihre einmalige 360° Aussicht vomGipfel des Mount Manganui auf die Bay of Plenty bekannt ist – der Aufstieg zur erloschen Vulkanspitze dauert ca. 45 min. bis 1 Stunde und belohnt euch mit einer atemberaubenden Aussicht auf eine schier unendlich lange Bucht. Tauranga und die gesamte Bay of Plenty sind aber noch für etwas ganz anderes bekannt, unzwar für ihre vielen Obst- und Kiwiplantagen – stellt euch also auf jede Menge regionales Obst, Wochenendmärkten mit lokalen Erzeugnissen und kulinarischen Veranstaltungen wie das Flavours of Plenty Festival ein. Weitere spannende Aktivitäten in Tauranga:  Delfin- und Wahlbeobachtungstouren mit Bay Explorer – Dolphin and Wildlife Cruises, ein Besuch in der historischen Missionarsstation „The Papa Tauranga“ oder ein Abstecher in die farbenfrohe Tauranga Art Gallery, in der Werke zeitgenössischer Maori-Künstler ausgestellt sind.

Unser zweiter Stopp war Whakatane – bekannt als Ausgangspunkt zur kleinen aber super gefährlichen Vulkaninsel White Island (Whakaari). Falls ihr die Möglichkeit habt, schaut euch unbedingt dieDokumentation „Volcano: Rescue from Whakaari“ auf Netflix an – es ist einfach unfassbar, was für eine gefährliche Kraft, direkt unter unseren Füßen schlummert. So viel vorab: Seit dem tragischen Unfall im Jahr 2019, bei dem 22 Menschen ihr Leben verloren haben, ist das betreten der Insel verboten.Dennochgibt es einige Anbieter, die Hubschrauberflüge über die Vulkaninsel anbieten – zum Beispiel überGetYourGuide, wo ein etwa einstündiger Rundflug aktuell ca. 180€ pro Erwachsener kostet. Wir haben den Flug nicht gemacht – die Insel wirkt mit ihrer gewaltigen Rauchwolke auch von der Küste aus total beeindruckend und majestätisch. Landschaftlich war es es für uns das absolute Hightlight an der East Coast. Ein Stück hinter Whakatane haben auf dem Tirohanha Beach Holiday Park mit direkter Sicht auf White Island übernachtet. 

Bevor es für uns zum Leuchtrum ging, haben wir eine Stopp am Maraehako Campground eingelegt – ein DOC Campingplatz direkt am Meer mit einigen Möglichkeiten für ein entspanntes Mittagessen. Alternativ  könnt ihr dort auch übernachten – auch für nicht-selfcontained Fahrzeuge geeignet (gegen einen Aufpreis gibt es sogar Duschen). Danach ging es für uns entlang der Küste zum East Cape Leuchtturm – auf den Wiesen sieht man immer mal wieder Kühe weiden und auf dem Weg fährt man an Schilder vorbei, die auf Seeroben hinweisen. Zu dieser Zeit war der Leuchtturm leider gesperrt, aber wir konnten ihn auch von der Ferne aus  sehr gut sehen. 

Auf dem Weg zum Cape haben wir auf dem Anarau Bay Motor Camp übernachtet –  der Campingplatz war früher mal eine Schule und liegt direkt am Meer (hatte eine echt coole teilweise spooky Atmosphäre)

Ausflugstipp unterhalb des East Cape Küstenzipfel:  Mahia Peninsula – für alle die idyllische Landschaften und türkisfarbenes Wasser lieben. Die wunderschöne Halbinsel liegt ca. 3 Stunden nördlich von Napier, was nicht gerade um die Ecke ist – überlegt euch daher am besten vorher, ob ihr nicht lieber von Gisborne runter fährt und es auf dem Weg mitnimmt. Wir sind für 2 Nächte, direkt am Meer auf dem Mahia Beach Campingplatz geblieben – es gibt auch einige Free Campingplätze in der Region (prüft vorher, ob ihr Self-contained sein müsst). Vom Mokotahi Hill Lookout habt ihr übrigens eine super schöne Aussicht auf die gesamte Bucht. Wer eine etwas anspruchsvollere Wanderung abseits der Touristenmassen sucht, kann den 4 km langen Scenic Reserve Track entlang wandern – euch erwarten märchenhafte Nikau-Palmen Wälder, kristallklare Bäche und ein Panoramablick über Hügel, Küste und W

3.5 Lake Taupo – Badeoase meets Maori Kunst

Von Rotorua aus ging es für zu einem weiteres Highlight unserer Neuseelandsreise – dem wunderschönen Lake Taupo. Was den See so besonders macht: Direkt unter seiner Oberfläche liegt ein Supervulkan, der sogenannte Vulkan-Taupo. Er gehört zu eine der gefährlichsten Vulkane der Welt – nicht, weil er bald ausbricht, sondern weil seine Ausbrüche in der Vergangenheit so extrem waren und für weltweite Auswirkungen gesorgt haben. Verantwortlich dafür: Die riesige Magmakammer, in der – haltet euch fest – ungefähr 330 Millionen Fußballfelder platz hätten. Bevor ihr jetzt aber panisch die Flugtickets nach Neuseeland storniert, können wir euch beruhigen, denn: 1.wird der Vulkan mithilfe des GeoNet Volcanic Alert Level System (VAL) regelmäßig überwacht und 2. sind vulkanische Aktivitäten nichts seltenes. Meistens schwankt der Vulkan zwischen 1 = leichte vulkanische Unruhe und 0 = kein Hinweis auf vulkanische Unruhe. Somit alles im grünen Bereich, trotzdem sehr aufregend in einer so besonderen Region zu sein. 

Angekommen am Lake Taupo wurden wir erst mal von einem Sonnenuntergang und der Aussicht auf den Tongariro Nationalpark begrüßt. Das Wasser, die Berge und die Sonne haben um die Wette gestrahlt und alles kam uns super ruhig und entspannt vor. Bei gutem Wetter schimmert der See an manchen Stellen sogar türkisblau – vergisst also nicht eure Badesachen einzupacken. Unten am Picknicktisch ist uns der Fahrradweg direkt am Ufer aufgefallen –  perfekt für alle, die den See bei einer entspannten Morgen- oder Abendrunde von Land aus erkunden wollen. Was uns echt positiv überrascht hat, waren vor allem die vielen  Freizeitmöglichkeiten – von Kajak, Wasserski und Jetski fahren bis zu Segelboottouren und Fallschirmspringen war echt alles alles dabei. 

Wir haben uns für eine Eco-Segeltour mit Sail Barbary entschieden. Grund dafür war vor allem der berühmte Maori Felsen in der Mine Bay, den man übrigens nur mit dem Boot erreichen kann. Versucht nicht mit dem Auto hinzukommen, dazwischen liegt eine Gated-Community haha. Außerdem fanden wir Segeltouren immer schon ziemlich aufregend – totales Freiheitsgefühl eben. Wir würden die Tour auf jeden Fall weiter empfehlen. Die Atmosphäre war super entspannt und der Tourguide und hat uns sehr viele interessante Geschichten über den Supervulkan, den See und den Maori-Felsen erzählt. Zum Schluss konnte man sogar noch ins Wasser springen (hat laut Tourguide eine heilende Wirkung). Wir hatten gefühlt 10 Grad, trotzdem haben es sich zwei unserer verrückten amerikanischen Begleiter nicht nehmen lassen haha. Für warme Getränke und Kekse wurde dann auf der Rückfahrt gesorgt. 

Nach der Tour ging es für uns weiter zu den Huka Falls. Huka kommt aus der Maori Sprache und bedeutet so viel wie „Schaum“ – was den Fluss perfekt beschreibt. Der Wasserfall schlängelt sich durch eine enge Felsspalte und wirbelt dabei das herabstürzende Wasser so auf, dass super viele Luftblasen im Wasser entstehen. Und genau das ist der Grund für seine besondere türkisblau leuchtende Farbe. Von der Aussichtsplattform könnt ihr den Wasserfall super gut einfangen. Weitere schöne Fotospots findet ihr einfach entlang vom Fluss. 

Das Wairakei Terraces & Thermal Health Spa  hat vier natürliche Thermalbecken, die über milchig- weiße Silikat-Terrassen mit heißem Thermalwasser versorgt werden – für uns ein absolutes Badeparadies, vor allem nach einem vollgepackten Tag. Die türkisblauen Becken sind von tropischen Pflanzen umgeben, mit Glück könnt ihr sogar einen Tui beim sammeln von Nektar beobachten. Fun Fact: Er ist der einzige Vogel in Neuseeland der Nektar sammelt, er kann nicht nur Vogelgesang nachmachen, sondern auch Klingeltöne und menschliche Geräusche und ist neuseeländischer Nationalvogel(abgedruckt auf der Rückseite Neuseeländischen-Geldscheinen). Die super schönen Atmosphäre hat uns also schon mal überzeugt – was das natürliche Thermalspa aber im Vergleich zu deutschen Thermalbädern super besonders mach: Die heilende Wirkung des vulkanischen Thermalwassers. Schon die Maoris wussten davon und haben sie für ihre rituellen Bäder genutzt. Was das Wasser so besonders macht: Magnesium, Kalzium, Silizium, Lithium und Schwefel, alles super gut für Haut und Muskeln. Am besten danach nur mit Wasser und ohne Seife duschen, um den Effekt zu verstärken. Es gibt sogar einen heißen Wasserfall – der ist aber zu heiß, um unter ihm stehen zu können. Eure Wertsachen bzw. Handtücher könnt ihr drinnen in einem Spint lassen und draußen unter kleinen Holzüberdachungen könnt ihr eure Handtücher und Wasser ablegen. Ihr könnt übrigens auch einen Terrace Walk machen und euch das vulkanische Thermalgebiet für $15 genauer anschauen, uns haben die Pools ausgereicht 🙂 Der Eintritt zu den Pools kostet $27 pro Person, mehr Infos zum Spa findet ihr hier.

Direkt neben dem schönen Waikato River findet ihr eine kostenlose Übernachtungsmöglichkeit im Hipapatua Recreational Reserve. Es gibt einigermaßen „passablen“ Pit-Toilets (immerhin gab es Duftbäumchen haha) aber kein fließendes Wasser (außer im Fluss nebenan), checkt also vorher eure Wasserkanister. Dadurch das der Campingplatz kostenlos ist, wird es natürlich auch sehr schnell voll. Kommt am besten vor der Abenddämmerung bzw. sogar noch früher, damit ihr noch einen Platz für die Nacht bekommt. Maximale Campingdauer liegt bei 3 Tagen – reicht unserer Meinung auch aus, um sich die Gegend anzuschauen. Geduscht haben wir im Wairakei Teeaces Spa, am besten bevor ihr ins Wasser geht 🙂

Falls ihr Lust auf eine kleine Tageswanderung zu einem Vulkan habt, könnt ihr zum Mount Tauhara aka zur „Sleeping Lady“.  Die Wanderung ist ungefähr 6,5 km lang (hin- und zurück) und ihr brauch ca. 2-3 Stunden. Zuerst überquert ihr super schönes Farmland und lauft vorbei an hunderten Schafen – super scheu, vielleicht mögen sie auch einfach keine Touristen haha. Die meiste Zeit seid ihr aber im Wald bzw. im Busch unterwegs, ein Segen an heißen Tagen. Von oben habt ihr dann eine mega Panoramaaussicht auf den See, auf Taupo und bei gutem Wetter auch auf die Berge des Tongariro-Nationalparks. Wir hatten leider schlechtes Wetter und die Aussicht war entsprechend schlecht, daher würden wir die Wanderung beim nächsten mal eher im Spätsommer machen.

Exkurs Sleeping Lady: Der Berg hat nach einer alten Maori-Legende die Silhouette einer schlafenden Frau, aber warum? Vor langer Zeit haben mehrere Vulkane um das Herz des weiblichen Bergs „Pihanga“ gekämpft. Gewonnen hat der Vulkan Tongariro – Taranaki ist nach Westen und Putauaki nach Norden gezogen. Der dritte Vulkan Tauhara war so traurig, dass er sich auf den Berg hinlegte und heute noch über ihn wacht. Super spannende Geschichte, die den Berg eine mystische Note gibt.

Den Craters of the Moon sind ein weiteres Highlight im Wairakei Geothermal Gebiet, wir konnten den Walk aus zeittechnischen Gründen leider nicht machen. Die dampfenden Felder sahen beim vorbei fahren aber echt interessant aus. Unserer Meinung nach seid ihr mit dem Wai-o-tapu Wonderland  super bedient. Wer aber Zeit übrig hat, kann das Gebiet für $10 pro Erwachsener erkunden.

Wenn ihr auf der Suche nach einer guten französischen Bäckerei seid, dann plant einen Stopp in der Industrie Kitchen ein – stellt euch aber auf eine kleine Schlange ein, denn das Café ist sehr beliebt.

3.5 Vulkankraterwanderung am Schicksalsberg

Das Tongariro Alpine Crossing gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe und ist mit knapp 20 km (nur eine Richtung) eine nicht gerade kurze Tageswanderung – sagen wir es mal so, unsere Fersen waren am Ende des Tages komplett erledigt, haha. Wir würden es aber jederzeit wieder tun, denn auf dem Weg erwartet euch neben riesigen Vulkanfelder und mondähnlichen Landschaften, diese wunderschönenHighlights: 

  • Der Mount Ngauruhoe – bekannt als der Schicksalsberg aus Herr der Ringe (nicht mehr begehbar)
  • Der Red Crater am Mount Tongariro – aktiver, feuerroter Vulkankrater 
  • Die leuchtend grünen und schwefelhaltigen Emerald Lakes
  • Der heilige Blue Lake – Auch Te-wai-whakaata-o-te-Rangihiroa genannt, das so viel wie : Reflektierendes Wasser von Rangihiroa bedeutet (eine Ahnenfigur der Maoris)
  • Die idyllischen Soda Springs – ein mineralhaltiger Wasserfall aus kohlendioxid- und eisenhaltigem Wasser (Wasser perlt wie Mineralwasser und durch Eisen verfärben sich Steine rot/ orange)

Bevor es aber los geht, solltet ihr unbedingt 1-2 Wochen im Voraus einen Shuttletransfer buchen (ca. 60 $ pro Erwachsener) – die Wanderung ist nämlich kein Rundweg: Startpunkt ist am Mangatepopo Parkplatz und das Ende liegt auf der anderen Seite am Ketetahi Parkplatz. Unser Tipp: Investiert das Geld, denn nach einer 20 km langen Wanderung möchte man wirklich keinen einzigen Centimeter mehr laufen als notwendig, haha. Ein weitererGrund ist, dass selbst in der Nebensaison die Shuttle-Plätze relativ gut ausgebucht sein können d.h. umso früher ihr also bucht, desto eher bekommt ihr einen Platz. Mehr Infos zum Shuttle findet ihr auch hier

Weiter geht es mit den Übernachtungsmöglichkeiten – die solltet ihr übrigens auch am besten ein paar Tage im Voraus buchen, denn die Wanderung ist einfach extrem beliebt. Wir haben wie so oft erst am Abend nach einem Stellplatz für die Nacht gesucht und der Discovery Lodge Campground war der einzige mit freien Plätzen. Unser Stellplatz und die Ausstattung waren soweit ganz gut ABER es gab bzw. gibt (haben uns erkundigt) absolut keinen Empfang. Irgendwo verständlich, denn der Campingplatz liegt auch mitten im National Park. Für alle, die trotzdem Internet suche bzw. brauchen: Im Nationalpark Village findet ihr kostenlose WLAN-Hotspots – unter anderem im Macrocarpa Café. 

Wer eine kostenlose Option für die Nacht sucht, kann sein Glück auf dem Kiwi Campground im Nationalpark Village versuchen.Es gibt Duschen, Strom, ein Kochfeld, Waschmaschinen, Trockner und Wasser (kostet natürlich extra – Duschen ab $2). „First come first serve“ versteht sich. Um die Räumlichkeiten nutzen zu können, braucht ihr die PennyKey Karte (bekommt ihr in der Touri-Info, naheliegenden Tankstellen oder manchmal auch direkt am Eingang). Dazu müsst ihr eurer Karte über go-penny.com oder die Go Penny App registrieren und aufladen (wird automatisch vom Chip abgebucht).

Empfehlungen für Wasserfall-Liebhaber im Tongariro Nationalpark:

Taranaki Falls – Über einen  6 km langen, relativ flachen Rundweg erreicht ihr in ca. 2 Stunden einen der schönsten Wasserfälle im Tongariro Nationalpark. Bergblick und alpine Flusslandschaft mit offenen Lavafeldern inklusive. Der Wairere Stream stützt hier über einen Lavafelsen in eine kleine Schlucht – ein mega schönes Fotomotiv. Bei warmen Temperaturen könnt ihr euch im Pool super Abkühlung und danach ein kleines Picknick machen 🙂 

Tawhai Wasserfall – Nach einem relativ kurzen Weg (ca. 15 min) erreicht ihr den berühmten und super schönen „Gollum’s Pool“. Das blaugrüne Becken diente als Filmkulisse für „Der Herr der Ringe“: Die zwei Türme – Faramir und seine Bogenschützen lauern hier den fischenden Gollum am heiligen Becken auf und nehmen ihn anschließend gefangen. Baden könnt ihr auf eigene Gefahr, aber achtet dabei bitte immer auf die Natur 🙂

Ein weiterer Tipp: Auf dem Weg in Richtung Tongariro Alpine Crossing solltet ihr unbedingt am Straßenrand anhalten und Fotos von den Vulkanen machen. Einer der schönsten Fotospots unserer Meinung.

Ein paar Infos zur Wanderung: Wir waren schon um 5 Uhr morgens auf den Beinen und eine der ersten im Mangatepopo Tal. Ganz nach dem Motto: „Der frühe Vogel fängt den Wurm“ – denn auf der Strecke kann es so richtig voll werden. Außerdem gibt es fast keine Schattenplätze, was die Wanderung nicht gerade leichter macht, haha. Startet daher am besten so früh wie möglich. Die letzten Toiletten gibt’s übrigens vor dem großen Anstieg, in der Nähe der Soda Springs –  also nicht verpasst 😀 Insgesamt solltet ihr ungefähr 6-9 Stunden für den Weg einrechnen, wir haben mit allen Fotostopps inkl. Pause am Emerald Lake ca. 8 Stunden gebraucht. Es kommt natürlich auf eure Kondition an und wie lange ihr euch Zeit lassen wollt.

Erste Etappe: Mangatepopo Parkplatz – Soda Springs (ca. 1 – 1,5 Stunden). Der erste Abschnitt der Wanderung war total entspannt – ein relativ flacher Weg, der teilweise über einen Holzweg führt und sich durch ein super schönes, weites Tal schlängelt. Am Wegrand sind uns gleich die vielen verschiedenen Pflanzen- und Moosarten aufgefallen. Unter anderem könnt ihr hier sogar den fleischfressenden Sonnentau sehen, der mit seinen roten Härchen kleine Insekten einfängt und total exotisch aussieht. Ein perfekter Abschnitt zum „warmwandern“. Bevor es weiter Richtung Krater hoch geht, solltet ihr eine kleine Pause bei den Soda Springs einplanen – von dort habt ihr eine super schöne Aussicht auf den Mount Ngauruhoe und das Mangatepopo Tal. Der Weg zum Wasserfall zweigt für ca. 10-15 min vom Hauptweg ab – was unserer Meinung kein großer Umweg ist. Die grünen Pflanzen am Ufer sind ein totaler Kontrast zur Umgebung und sehen aus der Nähe nochmal schöner aus. Ihr solltet aber auf keinen Fall das Wasser trinken auch wenn es super erfrischend aussieht, denn durch Eisen, Kohlendioxid und Schwefel ist es sauer und kann sogar gesundheitsschädlich sein.

Zweiten Etappe: Von den Soda Springs zum South Crater (ca. 1 Sunde). Auf dem Weg nach Oben steigt ihr über den berüchtigten Devil’s Staircase ca. 300 Meter in die Höhe und werdet am Ende mit der Aussicht auf ein karges Tal und dem gewaltigen Mount Ngauruhoe belohnt. Der Abschnitt macht seinem Namen alle Ehre – durch das Geröll ist er nämlich doppelt so anstrengend. Das mondähnliche Tal hat absolut keinen Schatten und die Sonne kann echt intensiv sein, daher unbedingt an Sonnenbrille, Hut und am besten ein langarmiges Shirt denken. Müssten wir das Tal beschreiben, würden wir sagen: Es ist anders, als alles anderes was wir bisher gesehen haben, wie aus einer anderen Welt oder einem Science-Fiction Film eben. Mit einigen Fotostopps haben wir ca. 1 Stunde für die Durchquerung gebraucht – lasst euch auf jeden Fall Zeit und saugt die besondere Atmosphäre auf, die meisten sind hier durchgerushed. 

Dritte Etappe: Vom South Crater zum Red Crater (ca. 1 Stunde). Über einen schmalen Grat und Lavageröll ging es dann weiter hoch zum Red Crater – dem höchsten Punkt der Wanderung. Die Aussicht von Oben ist der Grund für all eure Strapazen – ihr habt wirklich alle Highlights auf einen Blick. Der Red Crater mit seiner wirklich interessante Form und rotorange Farbe, die Emerald Lakes die witzigerweise wie eine perfekte Badeoase aussehen, den anmutigen Mount Ngauruhoe aus nächster Nähe und den Blue Lake in der Ferne. Es ist mit Abstand der schönste Panorama-Aussichtspunkt der Wanderung. Nutzt die Zeit für ein paar schöne Andenken 🙂

Vierte Etappe: Vom Red Crater zu den Emerald Lakes (ca. 30 in). Der Abstieg zu den Emerald Lakes war echt nicht ohne, ihr rutscht regelrecht einen Aschehang runter. On top kommt noch der Wind, der einem den ganzen Staub um die Ohren fegt. Wir hatten damals Wanderstöcke dabei, die uns wirklich geholfen haben sicher unter anzukommen. Unserr Tipp: Don’t hurry and enjoy the view, denn mach möchte gefühlt nach jedem Meter Bilder für die Neuseeland-Sammlung machen 🙂

Fünfte Etappe: Von den Emerald Lakes zum Blue Lake (ca. 30 min). Die Emerald Lakes waren definitiv unser Highlight – smaragdgrüne Diamanten in einer lebensfeindlichen Landschaft. Doch was macht die Seen noch so besonders? Sie liegen in einem alten Explosionstrichter, dass durch eine heftige Wasserdampf-Explosion entstanden ist. Außerdem sieht man überall heiße Gase aufsteigen und es riecht an allen Ecken nach faulen Eiern. Nichtsdestotrotz ist es ein wirklich schöner und besonderer Ort für eine Mittagspause. Der Boden des Sees ist gelblich verfärbt, was auf vulkanische Aktivitäten unter der Erde hindeutet. Die Seen haben natürlich auch eine wichtige spirituelle Bedeutung für die Maoris – Baden ist also verboten. Wäre auch keine gute Idee, denn das Wasser ist sehr schwefelhaltig.

Der Blue Lake ist viel größer als die kleineren Emerald Lakes und mit seiner bläulichen Farbe definitiv nicht weniger spektakulär. Von dort aus habt ihr übrigens eine super einmalige Aussicht auf ein altes Lavafeld – man kann noch genau erkennen, wo die Lava stehen geblieben und erstarrt ist. Außerdem könnt ihr das eben durchquerte Tal und den rotschwarzen Vulkankrater super in einem Bild einfangen. Eine absolut einzigartige Aussicht.Sechste Etappe: Von den Emerald Lakes zum Ketetahi Carpark (ca. 2 – 2,5 Stunden). Der letzte Abschnitt war für uns der härteste – man steigt zwar wieder ins Tal ab, aber es zieht sich gefühlt ewig. Was die Strapazen entschädigt ist der wunderschöne Panoramablick auf eine wunderschöne Graslandschaft, auf den Lake Rotoaira und auf die heißen Ketetahi Quellen – dampfende geothermale Berghänge. Sie liegen auf einem privaten Grundstück und dürfen daher nicht betreten werden. Am Wegrand sieht man viele kleine schwarze Lavasteine und vom Eisen verfärbe rote Steine – ein schöner Abschluss einer besonderen Wanderung. Der letzte Abschnitt führt entlang eines kleinen Flusses durch eine Buschlandschaft – viel Schatten inklusive.

3.6 Skifahren auf dem Mount Ruapehu und White Water Rafting auf dem Tongariro River

Der Mount Ruapehu ist mit 2.797 Meter der höchste Berg der Nordinsel und liegt wie seine Nachbarn Mount Ngauruhoe und Mount Tongariro mitten im Taupo-Vulkanzentrum. Er ist immer noch aktiv (letzter kleiner Ausbruch war 2006) und hat ein ganzes Stück weiter oben einen Kratersee auf dem Gipfel – der ist im Winter aber eher unzugänglich. Mit der Sky Waka Gondola geht’s unten von der Talstation hoch auf ca. 2020 Meter – direkt zum berühmten Knoll Ridge Chalet, dem höchstgelegenen Restaurant Neuseelands. Dort könnt ihr euch im Pataka Cafe einen kleinen Snack gönnen: Es gibt Fish & Chips, Nachos mit Chili Soße, verschiedenen Burger oder auch das berühmten Tea at 2020 (nur im Kombi-Ticket für ca. $69 pro Erwachsener inkl. Gondelfahrt verfügbar). Wer es gerne Hochprozentiger mag, kann für ca. $10 pro Erwachsener ein Alkohol-Upgrade dazu buchen –  entweder das Royal High Tea mit einem Glas Prosecco oder für Gin-Liebhaber das Gin Tea.  Ihr bekommt neben herzhafte Häppchen und Sandwiches, ein zweistöckiges Etagere mit verschiedene Kuchensorten inkl. Tee oder Kaffee. Die Aussicht auf die Felslandschaft und das Tal ist nicht von dieser Welt und man merkt oben erst, wie klein wir Menschen doch eigentlich sind. Im Sommer kostet die Gondelfahrt regulär zwischen $40 und $50 pro Erwachsener. Vom Chalet führen mehrere Wanderwege ab und ihr die Wahl zwischen  dem 1,5 bis 2,5 Stunden langen Skyline Walk mit Blick auf den Mount Ngauruhoe, dem 1-2 Stunden langen Waterfalls Descent Walk entlang von alten Lavaflüssen und Wasserfällen und dem ca. 20 Minuten langen Meads Wall Track bekannt aus Der Herr der Ringe. 

Am meisten irritiert haben uns die Skilifte zwischen den schroffen Vulkanfelsen – wir konnten uns einfach nicht vorstellen, wie man an einem Stück den Berg runter kommen soll. Richtig gehört – Skifahren auf einem aktiven Vulkan, unserer Meinung eine der verrücktesten „once-in-a-lifetime“ Erfahrungen. Ein Wochenend-Tagespass inkl. uneingeschränkter Liftnutzung bekommt ihr für ungefähr $160 pro Erwachsener (umgerechnet ca. 82 €) – finden wir vom Preis super, wenn man bedenkt was heutzutage eine Tageskarte in Österreich oder der Schweiz kostet. Valentin hat es sich natürlich nicht nehmen lassen und ist bei einem Männerausflug mit  neuseeländischen Freunden den Mount Ruapehu runtergestürzt. Seine Worte dazu: „Stellt euch vor ihr wärt auf dem Mars und würdet gerade einen Ski Kurs machen – überall sieht man die verrücktesten Vulkanfelsformationen und keinen einzigen Baum, als wäre man eben auf einem unbewohnbaren Planeten. Mehr Infos zum Gondel und zu den Skipässen findet ihr übrigens  hier

Bevor es für uns weiter an die Westküste ging, wollten wir noch eine ganz besondere Tour in Turangi  machen. Dafür mussten wir zwar wieder zurück in den Süden von Lake Taupo, aber ihr werdet für den Umweg belohnt, denn von dort aus führt eine ganz besondere Straße nach New Plymouth – dazu aber später mehr. Also was macht Taurangi denn jetzt so besonders? Neben Fliegenfischen (es gibt wohl sehr viele Forellen im glasklaren Taurangi River) ist der kleine Ort vor allem für Raftingtouren im Tongariro River bekannt. 

Rafting stand schon ganz lange auf unserer Spaß- und Abenteuer-Liste – und die Tour mit Tongariro River Rafting hat uns direkt gezeigt, wie wild und abenteuerlich neuseeländische Flüsse eigentlich sein können. Leider hatten wir vor lauter wandern keine Zeit was im Voraus zu buchen und wollten schon fast weiter fahren. Gut das wir doch geblieben sind, denn wir haben ganz spontan zwei Tickets für das White Water Rafting bekommen (ca. $189 pro Erwachsener). Die Tour ging ohne das Onboarding ungefähr 2,5 Stunden – weitere Infos zur Tour gibt es hier

Warum ihr die Tour machen solltet

1. Der wunderschöne tropische Urwald direkt am Fluss – wilde und abgelegene Uferlandschaften soweit das Auge reicht

2. 60 + Stromschnellen die man mit dem Boot überqueren muss – auch für Anfänger geeignet (Schwierigkeitsstufe 3 – mittelstarkes Wildwasser)

3. Das super klare & türkisblaue Flusswasser – wenn ihr Glück habt, könnt ihr sogar die vom aussterben bedrohte Blauente „Whio“ sehen (wir hatten Glück :))

4. Interessante Maori-Geschichten – auch wenn durch das laute Wasser nicht immer was verstehen konnte, war es sehr interessant

5. Optional kann man die Tour sogar im Winter machen – es gibt dicke Neoprenanzüge und das zugefrorene Wasser soll laut Guide im Winter total magisch aussehen

4. Die Region Taranaki

4.1 Die Spellbound Glowworm Cave & die Forgotten World Highway

Bevor es für uns von Turangi in Richtung New Plymouth ging, haben wir einen kleinen Umweg von ca. zwei Stunden nach Te Kuiti eingelegt – wir wollten uns unbedingt eine weitere Glühwürmchen-Höhle anschauen. Nach dem Motto: Wenn man schon in Neuseeland ist, sollte man das auch ausnutzen, haha. Wir hatten die Wahl zwischen der sehr bekannten und gut ausgebauten Waitomo-Cave und der weniger überlaufenen und familiengeführten Spellbound-Cave. Warum wir uns für die Tour in der Spellbound-Cave entschieden haben: Dort bekommt ihr den absoluten Traum einer jeden Neuseelandreise geboten – eine persönliche Bootstour durch eine Glühwürmchen-Höhle. Wir sagen nur: Oh mein Gott hat sich das gelohnt! Neben dem Kiwi-Campingplatz und dem Hobbit-Festmahl war es einer unserer Top 3 Ausflüge in Neuseeland. Was zusätzlich für die Tour spricht: Mit nur 12 Personen ist sie sehr klein gehalten und man hatte die Möglichkeit mit jedem zu sprechen (wenn man das möchte). Außerdem bekommt ihr die Möglichkeit die Überreste eines ausgestorbenen Moa’s in einer weiteren Höhle zu entdecken (ein Emu-Ähnlicher Riesenvogel). Die Tour kostet ca. $95 pro Erwachsener und geht 2,5 Stunden – durch Schutzhelm und Stirnlampe bekommt man das Gefühl mitten in einer Höhlenforschungs-Tour zu stecken. Total aufregend! Während der Bootstour waren wirklich alle absolut still und die wenigsten haben Fotos gemacht weil wirklich jeder diesen besonderen Moment genießen wollte. Unser Tipp: Macht eure Bilder in der Waipu Cave, denn dort habt ihr unbegrenzt Zeit! Genießet die Tour und haltet diesen Moment in eurer Erinnerung fest – es lohnt sich wirklich! Infos zur Tour findet ihr auf der Spellbound Webseite

Anstatt den Weg nach New Plymouth über die Küste zu nehmen, haben wir uns entschieden die Forgotten World Highway entlang zu fahren – auch bekannt als letzte Abenteuerstraße Neuseelands, die euch 254 km durch eine der abgelegensten Regionen, an die Westküste Neuseelands führt. Auf dem Weg fährt ihr an idyllischen Hügel- und Farmlandschaften vorbei und überquert enge Bergpässe, wie den Tahora, Strathmore und Pohokura Saddle (von den Aussichtspunkten habt ihr eine mega Aussicht auf den Mount Taranaki, plant also einen kleinen Stopp ein). Die Straßen sind übrigens teilweise nicht asphaltiert, aber trotzdem gut befahrbar – man merkt das es eine alte Handels- und Viehtriebstrecke war. Stellt euch außerdem auf mehr Schafe als Menschen – und auf keinen Handyempfang ein, haha. 

Ein Highlight auf der Strecke war der 180 Meter lange Moki Tunnel – ein sehr schmaler (es passt nur ein Auto durch!), stockdunkler und von innen nicht ausgekleideter Steintunnel. Er wurde 1936 von Hand und mit Sprengstoff in den Felsen gehauen und genauso sieht er auch aus – urig und wie aus einem Indianer Jones Film. Kein Wunder wird er auch „Hobbit Hole“ genannt, wie aus einer anderen Welt eben. Bevor in in den Tunnel fährt, müsst ihr natürlich vorher unbedingt checken, ob nicht schon jemand anderes durchfährt – es gibt also keine Ampel. Der Tunnel ist außerdem sehr feucht und von der Steindecke tropft sogar Wasser – genauso haben wir uns alte Tunnel vor 100 Jahren vorgestellt. 

Auf der hälfte der Strecke liegt die Republik Whangamomona – ein kleines verschlafenes Dorf mit nur 12 Einwohnern, einigen historischen Gebäuden (vor allem das Whangamomona Hotel) alten Zapfsäulen und  einem Hauch Pioniergeist. Warum der kleine Ort eine Republik ist: Die Einwohner waren nicht damit einverstanden, dass die Verwaltungsgrenzen geändert wurden und sie nicht mehr zu Region Taranaki gehören sollten. Aus diesem Grund haben sie 1989 einen Protest angezettelt und sich mal kurz zur eigenen Republik erklärt – ist heute natürlich nur noch symbolisch, denn die Verwaltungsgrenze wurde wieder auf Taranaki festgelegt. 

Im Whangamomona Hotel könnt ihr euch für ca. $2 sogar einen Stempel in den Reisepass machen lassen (natürlich auch rein symbolisch) – ein kleiner Gag, den wir natürlich als Erinnerung mitgenommen haben. Tipp am Rande: Falls ihr euch sorgen macht, dass der Pass seine Gültigkeit verliert: Wir sind mit dem Stempel drei Mal in die USA eingereist und hatten keine Probleme – falls ihr Bedenken habt, könnt ihr euch einfach ein kleines Souvenir-Reisebuch für $5 kaufen. Alle zwei Jahre wird der Republic Day gefeiert (nächstes mal im Januar 2026) – mit Kostümen, Paraden, Holzfällerwettbewerben, Traktorenrennen und Live Musik. Das ulkigste an dem kleinen Örtchen: an diesem Tag wird auch ein Präsident gewählt – sagen wir es mal so, es gab auch tierische Kandidaten, wie den Ziegenbock Namens Billy Gumboot! Sogar Besucher haben die Möglichkeit ihre Wahl im Whangamomona Hotel abzugeben, also nutzt eure Chance etwas zu bewirken, haha. Im Hotel selber bekommt ihr zu fairen Preisen ein solides Mittagessen – wir hatten für $24 die loaded Fries mit Hackfleisch plus überbackenen Käse und für $28 einen Whanga Burger. Falls ihr vorhabt über Nacht zu bleiben, könnt ihr entweder für ca. $190 pro Zimmer im Hotel oder für ca. $15 pro Erwachsener auf dem Whanhamomona Campground übernachten. Auf dem Campingplatz könnt ihr nur mit Bargeld bezahlen – zur Not könnt ihr im Pub nebenan Geld abheben. Ein Pluspunkt für alle Tierliebhaber – auf dem Gelände gibt es einige Pferde, Hühner und Katzen. Weiter in Richtung Mount Taranaki, könnt ihr alternativ einen Halt in Stratford einplanen und euch für ca. 10-15$ pro Erwachsener das Taranaki Pioneer Village anschauen (eines der größten Freiluft Museen Neuseelands). Es gibt 40 Originalgetreue Gebäude aus der Pionierzeit – darunter ein Gefängnis, ein Krankenhaus und eine Druckerei. Wir waren nicht dort aber würden es uns anschauen.

4.2 Mount Taranaki & das Festivals of Light

New Plymouth selbst hat uns nicht so vom Hocker gehauen – der 2.528 Meter hohe Mount Taranaki und das Festival of Lights sind aber zwei sehr gute Gründe, wieso ihr unbedingt einen Abstecher in Richtung Egmont Nationalpark einplanen solltet. Taranaki bedeutet übrigens „glänzender Gipfel“, vor Ort wird auch schnell klar warum: Im Winter ist der Vulkan bis runter ins Tal komplett weiß und hebt sich durch die besondere Kegelform total von der Landschaft ab. Bildlich ausgedrückt: Als hätte Mutter Natur ihren Zirkel ausgepackt und ihre Zuckertüte direkt am Meer abgelegt. Wer das gerne in einem Fotomotiv einfangen möchte, findet rund um den Vulkan einige richtig schöne Fototspots, – auch im Sommer:

  • Kent Road, wo die Straße direkt auf den Vulkan zuläuft – durch Instagram ist die die Straße natürlich super überlaufen aber es lohnt sich trotzdem, denn bei Sonnenaufgang habt ihr super schönes Licht und es ist noch nicht ganz so viel los, wie am Abend
  • Te Rewa Rewa Bridge – die sehr bekannte Brücke sieht nicht nur wie das Skelett eines Wals aus, sondern ist so ausgerichtet, dass der Vulkan perfekt zentriert in der Brücken-Mitte liegt – von dort könnt ihr übrigens auch den 12,7 langen Coastal Walkaway machen

Die Taranaki Region ist außerdem ein echtes Wanderparadies – von entspannten Wasserfall-Wanderungen über gefährliche Gipfelbesteigungen ist wirklich alles dabei. Der mehrtägige Pouakai Circuit Trail mit Blick auf den Reflective Tarn ist einer der bekanntesten in der Region –  die besten Chancen, Mount Taranaki im spiegelglatten Wasser des Bergsees zu sehen, sind übrigens früh morgens am höchsten (außerdem ist noch nicht ganz so viel los, denn leider ist die Wanderung durch Instagram sehr überlaufen). Wer gerne nur eine Tageswanderung zum See machen möchte, kann auch den Pouakai Tarn Trail in ca. 2-3 Stunden laufen – der Circuit Trail ist nämlich stolze 25 Kilometer lang. 

Der anspruchsvolle Summit Climb ist einer der gefährlichsten Wanderungen – der Weg ist sehr steil und rutschig, es gibt viele lose Steine und Geröll und das Wetter kann sich ziemlich schnell ändern (bei Nebel kann man super schnell die Orientierung verlieren).Ihr könnt den Berg entweder über die etwas einfachere Nordseite oder die gefährlichere Südseite besteigen (eher für erfahrene Bergsteiger geeignet). Startpunkt ist das North Egmont Visitor Center – wir hatten übrigens ein Frühstück auf dem Parkplatz, dass mit einer Aussicht auf das umliegende Waldgebiet und den Mount Taranaki direkt im Hintergrund eine 10/10 war (siehe Bild oben). Plant also einen entspannten Morgen oder vielleicht auch ein schönes Abendessen mit anschließender Sternenbeobachtung ein – ihr könnt den Parkplatz auch nach Schließung des Visitor Centers nutzen. Wenn ihr Self-Contained seid, könnt ihr dort sogar kostenlos übernachten – warm anziehen, könnte sogar im Sommer kalt werden 🙂

Die Wanderung zum Gipfel war echt hart, aber die Aussicht hat alles entschädigt – das Meer in der Ferne und im Kontrast dazu die surreale Baumgrenze des Nationalparks, eine der verrücktesten Kombination, die wir je gesehen haben. Was uns aber wirklich erschrocken hat, waren die Menschen ohne wirklichen Plan, Höhenangst und „Wander-Sneaker“ – „Do it for the Gram“ oder so, da fragt man sich wirklich, was mache Menschen bereit sind für das beste Bild zu opfern. Bereitet euch also gut auf die Wanderung vor, denn sie wird kein Zuckerschlecken. Falls ihr eher Lust auf eine entspannte Tour habt,  könnt ihr den Wilkies Pools Walk (3 km in ca. 1 Stunde) oder den Dawsons Falls Track (1,5 km in ca. 45 min.) in Richtung Stratford machen – belohnt werdet ihr mit vielen kleinen Schwimmlöchern und Bademöglichkeiten.

Das Festival of Lights war unser persönliches Highlight in New Plymouth. Es findet jedes Jahr vom 21 Dezember bis 26 Januar von jeweils 17:00 Uhr bis 23:00 Uhr mitten im  Pukekura Park statt (der Eintritt ist übrigens kostenlos – total verrückt, wenn man erst mal sieht, was einem geboten wird). Künstler aus aller Welt verwandeln den Park jedes Jahr aufs Neue in einen leuchtenden Märchenwald – von leuchtenden Grotten und bunten Wasserfälle, bis zu schwimmenden Glow-Boats und bunten UV-Spagetti war einfach alles dabei, was man sich eben unter einem leuchtenden Märchenwald vorstellt. Falls ihr euch das Lichterfest vom Wasser aus anschauen möchtet (was im Nachgang betrachtet eine echt gute Idee ist), solltet ihr unbedingt im Voraus online ein Boot reservieren – kostet ungefähr $30 pro Boot und es haben max. 2 Erwachsene und 3 Kinder platz. Auf dem ca. 3 km lange Rundweg durch den Park erwartet euch außerdem eine große begehbare Bubble-Blase, eine zur Musik leuchtenden Poets Bridge und eine Insel mit leuchtenden Flamingos (siehe Bild unten) – letzteres hatte totale Karibik Vibes. Unser i-Tüpfelchen: Die Live-Musik und hier vor allem die Country Band mit Banjo, Geige und Klavier. Wer sich durch verschiedene Foodtrucks probieren möchte, kann das auf dem „Foodtruck-Platz“, es gibt auch Getränke-Stände, die sind aber alle ohne Alkohol (alcohol-free-zone). 

Wer etwas Zeit mitbringt, kann ein Stunde nördlich von New Plymouth die berühmten Tree Sisters und den Elephant Rock besuchen – direkt an einem wunderschönen schwarzen Vulkanstrand. Leider sind von den ursprünglich vier Schwestern nur noch zwei übrig und auch der Elephant Rock hat im Jahr 2016 seinen berühmten Rüssel durch Erosionen verloren, dass tut der Schönheit dieses Strandes aber kein Abbruch. Das Wasser ist türkisblau und der schwarze Sand leuchtet bei Sonne, als wäre er mit Edelsteinen überseht – ein absoluter Traum. Achtet vor eurem Besuch aber auf die Gezeiten, denn ihr könnt die Felsformationen nur bei Ebbe erreichen – auf dem Weg müsst ihr außerdem einen Fluss überqueren (der bei Ebbe natürlich kein Wasser führt). Wir sind ca. 3 km in Richtung Tree Sisters spaziert – auf dem Weg werdet ihr durch durch Wasser geformte Tunnel waten und an grün vermoosten Felsen vorbei kommen. Teilweise könnt ihr an den Felswänden einige kleine Meeresbewohner beobachten – unter anderem Krabben, Seeschnecken und Muscheln.

Für alle Aussichtspunkt-Liebhaber: Vom Coastline Viewpoint habt ihr eine super schöne Vogelperspektiveden auf die Felsen sowie den die wunderschöne Küste.

New Plymouth Festival of Lights

5. Hawkes Bay

5.1 Hastings & Napier: Weinlandschaft trifft auf bunte Art-déco Gebäude – Ausflugstipp: Mahia Peninsula

Der Weg von New Plymouth nach Hawke’s Bay ist mit knapp 400 km leider ziemlich weit. Falls ihr also wenig Zeit haben sollten, dann entscheidet am besten schon vorher, ob ihr die einzigartige Vulkanregion rund um New Plymouth oder die Weinregion und Art-déco-Hochburg in Hawke’s Bay sehen möchtet. Durch ein sehr verlockendes Jobangebot durften wir Hawke’s Bay ein halbes Jahr lang unser zu Hause nennen – zum Glück! Die Region ist mit den ganzen Obst- und Weinplantagen nicht nur super idyllisch, sondern hat mit der Art-Deco-Stadt Napier auch kulturell was zu bieten.  Die Geschichte zu unserem Working Holiday Visum findet ihr übrigens in unserem Blogartikel „Alles was du über Neuseelands Working Holiday Visum wissen solltest“

Als Eventorganisatoren für Hochzeiten sind wir sehr viel unterwegs gewesen und durften die gesamte Nordinsel von einer ganz anderen Seite kennenlernen – es hat sich schnell herausgestellt, dass es ein absoluter Jackpot unter den Backpacker-Jobs war! Neben den vielen Weingütern und idyllischen Weinbergen gibt es aber 

1. Mediterranes Wetter – Hawkes Bay zählt zu den sonnigsten Regionen der Nordinsel und hat ein ähnliches Klima wie in Südeuropa

2. Zweitgrößte Weinregion Neuseelands – Ihr könnt euch auf viele verschiedene Weingüter freuen, denn durch das warme Klima ist die Region perfekt für den Weinanbau!

3. Landwirtschaftlicher Hotspot – Die Region ist bekannt für ihre vielen Obstplantagen, Farm-to-Table Restaurants und Food Markets (Wer einen Farmjob sucht, ist hier sehr gut aufgehoben :))

4. Zeitreise in die stilvollen 30er-Jahre – Napier wurde 1931 von einem heftigen Erdbeben zerstört und im einzigartigen Art-Deco-Stil wieder aufgebaut (Tipp: Das Art-Deco-Festival im Februar und Juli – dazu später mehr) 

5. Outdoor Möglichkeiten – Ihr habt die Wahl zwischen: Radtour in den Weinbergen, Surfen am Ocean Beach (perfekt für Anfänger), einer Wanderung zu den kalifornischen Mammutbäumen am Fuße des Te Matas und einer einzigartigen Aussicht vom Te Mata Peak auf das idyllische Tal

Tipp:  Wer die Strecke zum Te Mata Peak nicht hoch laufen möchte, kann mit dem Auto zum Summit Carpark hoch fahren (Zur Info: die Straße wird ab 22 Uhr gesperrt). Oben angekommen könnt ihr im Peak House bei einem super schönen Rundblick über das Tal, lecker Frühstücken oder Mittagessen (Egg Benedict ist ein Klassiker :)). Es gibt eine große Auswahl an vegetarischen und veganen Gerichten sowie verschiedene Burger und auch Seafood Chowder (eine Art Fischsuppe). Der Innenbereich ist super warm gestaltet und im Sommer gibt es sogar Live-Musik – im Winter offenes Kaminfeuer.

6. Kulinarische Veranstaltungen – F.A.W.C ist „das“ kulinarische Flaggstaff Event der Region mit vielen Gourmet-Erlebnissen in verschiedenen Weingütern und persönlichem Zugang zu Winzern, das Harvest Festival wird dann zur Weinlesezeit mit Live-Musik und kulinarischer Küche gefeiert

Unsere Zeit in Hawke’s Bay war wirklich besonders – wir hatten ein kleines Cottage auf dem Land mit hauseigenen Eseln, Pferden und Ziegen sowie ein Haufen Zitronen- und Limettenbäumen im Garten, auch wenn es Nachts ganz schön kalt werden konnte (gut das es Wärmeflaschen gibt, haha). Wir durften ein halbes Jahr lang leben wie die Kiwis und durch unseren Job eine der schönsten Orte der Region entdecken – darunter auch einige der bekanntesten Weingüter Neuseelands. Neben Martinborough (dazu mehr in der Region Wellington) ist Hawke’s Bay wie schon angekündigt eine perfekte Region für ein Weintasting. Wir haben es uns natürlich nicht nehmen lassen, einige unserer Favoriten aufzulisten:

Te Mata Estate Winery – ein griechischer Traum in weiß  – dort bekommt ihr Neuseelands „most iconic redwine“, den Coleraine (falls ihr eine günstigere Alternative sucht, dann ist der Awatea eure Wahl)

Craggy Range – Farmstyle Winery trifft auf nobles Ambiente – besonders bekannt für seinen Rotwein, den LeSol Syrah

Tipp: Essen gehen im Craggy Range Restaurant – Neuseelands bestes Winery-Sternerestaurant inklusive Blick auf Te Mata und einer neuer Showküche im Außenbereich

Church Road Winery – historische Winery imIndustrial Style trifft auf Silos (seit 1897) – ein Pionier in Sachen Cabernet Sauvignon und vor allem bekannt für seine „One“ -Weine

Tipp: Geht auf ein Konzert mit Live Musik, die Industrial-Farmstyle Kulisse ist ein richtiges Highlight – wer Lust auf Kultur hat, kann eine spannende unterirdische Wein-Museumstour machen

Unser ultimativer Camping Tipp: Das Te Mata View Resort in Hastings – Ein sehr neuer Campingplatz mit Whirlpool, großem Außenpool und super modernem Küchen- und Sanitärbereich. Die Anlage war so schön, dass wir gleich 2 Monate dort verbracht  haben – über Winter sind wir dann in unser kleines Cottage gezogen. Schon bei der Einfahrt hat man das Gefühl, in der Toskana zu sein – neben Italienischen-Zypressen stehen viele große Palmen auf dem Gelände und im Kontrast dazu, liegt direkt nebenan eine weitläufige Apfelplantage. Wer Lust auf ein wenig Glamping hat, kann in einem der „Safari-Zelte“ direkt an einem kleinen Teich übernachten. Ein Tipp für Sparfüchse: Bei längeren Aufenthalten könnt ihr nach einem Rabatt fragen (wir haben „stand 2023“ ca.$ 250 für zwei Erwachsene pro Woche gezahlt).

Tipp: Falls ihr auf der Suche nach einer besonderen Übernachtungsmöglichkeit seit : Das Black Barn Retreat liegt direkt am TukiTuki River, mitten in den Weinbergen und hat eine unfassbar schöne Aussicht auf den Te Mata (eine sehr beliebte Hochzeits-Lokation) – Black Barn Wineyards organisiert übrigens – unabhängig davon, ob man dort übernachtet – Wine Tours und Weinverkostungen

Restaurant-Empfehlungen

Frühstück: Kindred Road – ein super stylisches Boutique-Kaffee mit sehr gutem Frühstücksangebot und „award-winning barista coffee“ | YA Bon Bakery – eine französische Bäckerei mit super leckerem Sourdough Brot und französischem Baguette (die belegten Baguettes sind super lecker)

Mittagessen: Das Tu-meke-DON – hat unfassbar leckere und liebevoll gestaltete Sushi-Boxen, probiert unbedingt auch das Karaage-Chicken (wirklich eine 10/10 und daher auch schnell ausverkauft) | Brave Brewing, hier bekommt ihr echt leckere Burger und das berühmte Tiger-Milk Beer (Ein cooles Souvenir ist das Das Tiger Milk T-Shirt) | Pipi Pizza Café – das auffällig rosa Restaurant hat sehr leckere und günstige Pizzen (perfekt zum mitnehmen)

Abendessen: Alessandro’s Pizzeria e Pasta – hat die beste Pizza der Stadt (ein sehr kleines Restaurant, kann also sehr voll werden) | Black Betty BBQ – hat sehr leckere Burger und Rippchen | Cranky Chicken – für alle die koreanisches Hühnchen mögen | FunBuns – für leckere BAO-Buns und Dumplings | St. Georges Restaurant – wer auf der Suche nach einem echten Genusserlebnis ist

Süßes: Wer Lust auf ein traditionelles Eis hat sollte Neuseelands ältesten Eishersteller „Rush Munro’s Ice Creamery“ ausprobieren und hier vor allem das Rum&Raisin und den neuseeländischen Klassiker Hokey Pokey (mit knusprigen Honig-Karamell Sückchen) 

(Ein Hinweis: Die Milch schmeckt generell anders als in Deutschland – viel reichhaltiger)

Wer nach dem ganzen Kulturprogramm Lust auf einen Strandspaziergang oder sogar auf eine Runde Surfen hat, sollte sich den wunderschönen Ocean Beach nicht entgehen lassen. Schon bei der Hinfahrt werdet ihr am Ocean Beach Lookout mit einer super schönen Panoramaaussicht auf die Bucht begrüßt – ein richtig schöner Fotospot, bevor es dann steil in Richtung Strand hinunter geht. Der goldgelbe Sandstrand ist stolze 10 km lang,  hat relativ starke Brandungsströmungen – perfekt zum surfen – und zwischen Juli und September könnt ihr mit etwas Glück neuseeländische Seebären beobachten, die sich am Strand ausruhen oder im flachen Wasser auf  Fischjagen gehen. Wir sind regelmäßig mit einem Feierabendgetränk am Strand entlang spaziert und haben einfach das Treiben um uns herum beobachtet (im Red Brigde Coffee könnt ihr euch sehr leckere warme Getränke oder auch snacks holen) – für Neuseeländer ist es übrigens so alltäglich wie für uns ein Spaziergang im Wald. Außerdem veranstalten sie regelrechte Strandpartys mit der ganzen Familie – Barbecue, gekühlte Getränke und sogar Boote und Jetskis gehören dort zum Standardequipment für einen schönen Tag am Strand. Kein Wunder gehören sie zu einem der glücklichsten Völker der Welt. 

Zur Info: Außerdem gibt es am Kiwi Surf Life Savings Club öffentliche Toiletten sowie einen Freedom Campingplatz um die Ecke (Self-Contained).

Nächster Stopp: Die kleine Retro- und Küstenstadt Napier – eine der am besten erhaltenen Art-Deo Städte der Welt. Wennihr zur Richtung Zeit dort seid, könnt ihr sogar das historische Art-déco Festival (Februar/Juli) mit Oldtimern, Charleston-Tanzabende, Jazzbands und Vintage-Kleidung besuchen. Absolutes Highlight der Veranstaltung ist das glamouröse Great Gatsby Picknick  auf Napier’s Marine Parade und die berühmte Gatsby’s Birthday Party in der Mission Estate Winery – letzteres ist ein luxuriöses Dinner im Stil der 20er Jahre mit Showeinlagen, Circus-Acts, Live-Musik und einer riesigen Gatsby-Torte (Eintritt kostet $250 pro Erwachsener). Mehr Infos zur Gatsby Party findet ihr hier. Neben dem berühmten Festival und den vielen wunderschönen, bunten Art-déco Gebäuden hat die historische Stadt noch einiges mehr zu bieten – unter anderem eine ausgefallene Kunst- und Weinszene (siehe oben), eine schöne Promenade inklusive exotischer Pflanzen (hier vor allem die Lupinen) sowie ganz viel mediterranen Charme. Darüber hinaus hat Napier auch eine sehr lebendige Street-Art Szene – vor allem im Zentrum und im alten Hafenviertel Ahuriri findet ihr ca. 50 Kunstwerke, die globalen Umweltproblemen wie Überfischung, Plastikverschmutzung, Klimawandel und Artenverlust – aber auch Hoffnung und Schutz zeigen. Am besten holt ihr euch im  Visitor Centre eine kostenlose Broschüre, falls ihr gezielte Kunstwerke ansteuern möchtet. 

Die bunten Häuser haben uns sofort an einen alten amerikanischen Film erinnert – oft verstecken sich darin kleine Galerien, verrückte Boutiquen mit ausgefallenen Souvenirs und süße Cafés. Wir sind einmal quer durch die Stadt geschlendert (wofür man nicht allzu lange braucht), vorbei an den exotischen Botanical Gardens, und haben uns anschließend im „The Thirsty Whale“ einen kleinen Drink genehmigt (das Essen sah übrigens auch ganz gut aus). Vom Bluff Hill Lookout habt ihr übrigens eine interessante Aussicht auf den geschäftigen Hafen – der zweitgrößte Exporthafen der Nordinsel. Falls ihr aber mehr in die Natur möchten, würden wir die Wanderung zum Cape Kidnappers empfehlen – dort findet ihr mit 20.000 Tiere eine der größten Tölpelkolonien der Welt (September – April). Hinweis: Die Kolonie ist nur über den Strand und bei Ebbe erreichbar – ihr könnt auch eine geführte Tour mit einem Gelände- oder nostalgischen Traktorwagen machen. Plant für die Wanderung zum Cape am besten 5 – 6 Stunden ein (Hin- und Rückweg) und informiert euch genau über die Low-Tide (die Wanderung kann nämlich nur bei Niedrigwasser gemacht werden). Wer eher ein Fan von Märkten ist, sollte Samstags den Urban Farmers Market besuchen – es gibt vielen lokalen Produkten wie Käse, Gebäck und Kaffee. 

Insider-Tipp: Am Cape Kidnappers liegt eine der besten Golfanlagen der Welt – hier spielt ihr direkt auf einer Klippe Golf und habt noch eine unfassbare Aussicht dabei

Wer Lust auf eine Fahrradtour entlang der Küste hat, kann über den sogenannten „Water Ride“ von Napier über den Waitangi Regionalpark bis nach Hastings radeln – der Weg verläuft direkt an der Küste, vorbei an Wein- und Feuchtgebieten. Die große Flusslandschaft im Regionalpark ist perfekt für Vogelbeobachtungen. Außerdem könnt ihr euch den Atea a Rangi Sternenkompass anschauen – ein traditioneller Kompass der Maori, der mit seinen 32 hölzernen Pfähle als Navigationshilfe und Orientierung durch Sonne, Mond und Sterne diente.

Campen in der Nähe vom Cape Kidnappers: Direkt am Meer liegt derTe Awanga Point Holiday Park (im Hygge at Clifton Bay könnt ihr übrigens ganz nett Frühstücken)

Napier Restaurantempfehlungen: Vinci`s Pizza (soll einer der besten Pizzerien in Neuseeland sein), The Lone Star (leckeres Essen inklusive Cowboy Atmosphäre), Central Fire Bistro Station (eine alte Feuerwehr Halle – eher gehobene Küche), Hunger Monger Seafood (lecker Seafood in einer heimeligen Atmosphäre), Bareknuckle BAR-B-QUE (Perfekt für Fleisch- und Burgerliebhaber)

Frühstück: Raffles St. Café (Egg Benedict ist immer eine gute Idee 🙂

6. Region Wellington

6.1 Weingenuss in Martinborough & Robbenbeobachtung am Cape Palliser

Wie man in Deutschland so schön sagt: „Nach der Arbeit kommt das Vergnügen“. Also ging es nach Hastings für uns weiter in die wunderschöne Hauptstadt Wellington – mit einem ersten Zwischenstopp in der Weinhochburg Martinborough. Die kleine Stadt mit kolonialem Flair gilt als Hauptstadt des Pinot-Noir und ist Heimat von 20-50 familiengeführten Weingütern. Bevor es für uns aber ans Weintasting ging, haben wir es uns nicht nehmen lassen die Mikrobrauerei Martinborouh Brewery zu besuchen – es wird nur in kleinen Chargen und in liebevoller Handarbeit produziert. Wir haben uns für ein Tasting Paddle mit verschiedenen Biersorten entschieden – ihr bekommt  aus 8 Zapfhähnen, 4 verschiedene Biere für ca. 32 NZD (es war das beste Bier was wir seit langem hatten). Anschließend ging es für uns für ein kleines Weintasting zur Union Square Bar – es war viel los also dachten wir uns, dass es wohl gut sein muss (bei Wein kann man auch nicht viel flasch machen). Wir würden das nächste mal aber eine Winery bevorzugen. Das Colombo Martinborough (die Pizzen ca. 30 NZD sehen sehr lecker aus) und das Poppies Martinborough (hat einen sehr schönen Außenbereich und eine sehr lecker aussehende „Vinyard Platter“ für ca. 60 NZD für 2 Personen) wäre definitiv in die engere Auswahl gekommen. Das Weintasting bekommt ihr bei beiden für ungefähr 15 NZD pro Person. Übernachtet haben wir im Martinborough Top Ten Holiday Park.

Auf dem Weg zum Cape Palliser haben wir noch einen kleinen Zwischenstopp bei den Putangirua Pinnacles eingelegt. Schon beim vorbeifahren fallen einem sofort die termitenähnlichen Felsformationen auf – eine Kulisse wie aus einer anderen Welt, kein Wunder wurde hier eine Szene aus Der Herr der Ringe gedreht. Zu den Felsen führt ein 3,6 km langer und flacher Rundwanderweg – perfekt um sich die Beine zu vertreten. 

Cape Palliser ist der südlichste Punkt der Nordinsel und war einer unserer letzten Stopps bevor es für uns nach Wellington ging. Was es so besonders macht ist nicht nur der super schöne rot-weiße Leuchtturm, sondern auch die Tatsache, dass hier mit ca. 10.000 Tieren Neuseelands größte Pelzrobbenkolonie beheimatet ist. Besonders während der Brutzeit von November – Januar könnt ihr viele super süße Seerobben-Welpen sehen (im Frühjahr 2025 wurden stolze 485 Welpen gezählt). Nur wenige Meter von der Straße entfernt lagen die Tiere auf schwarzen Vulkanfelsen – wir hätten stundenlang zusehen können, wie die Kolosse miteinander kämpfen. Hinter jedem Stein verstecken sich gefühlt hunderte von Robben – ein weiteres Highlight unserer Nordinsel Tour. Das Cape ist leider kein Geheimtipp und vor Ort kann ganz schön was los sein – haltet daher bitte genügend Abstand zu den wilden Tieren.

Das Cape Palliser Lighthouse (1897 erbaut) erreicht ihr nur über eine lange Holztreppe – die 252 Stufen nach oben lohnen sich aber, denn ihr werdet mit einem Ausblick auf die wunderschöne türkisblaue Kirikiri Bay aber auch auf eine raue und wilde Berglandschaft belohnt (bei guter Sicht könnt ihr sogar die Südinsel sehen). Ein Ort, an dem zwei Gegensätze aufeinandertreffen – rau aber malerisch verträumt – und der wie gemacht ist für die Kulisse eines klassischen Seemannfilms. Wer den Menschenmassen entfliehen möchte, sollte am besten vor Ort übernachten und früh morgens hin. Die Sonne geht direkt über dem Meer auf und lässt den Leuchtturm in warmen Farben leuchten – auch die Seerobben sind zu dieser Tageszeit am aktivsten, in Kombination ein einzigartiges Erlebnis.. 

Wir haben auf der Ngawi Camping Area übernachtet – ein DOC Campingplatz für ca. 15 NZD pro Person. Es gibt leider keine Duschen und auch keine spülenden Toiletten – was bei DOC Campingplätzen eher selten ist. Dafür liegt der Platz sehr idyllisch, direkt gegenüber vom Meer – ihr dürft auf dem Campingplatz sogar Feuer machen d.h. ihr könnt Abends eine runde Grillen und unter Sternenhimmel ein paar Marshmallows rösten. Ein perfekter Abschluss des Tages.

Fun Fact: Ngawi ist ein kleines Fischerdorf, in dem es mehr Traktoren als Häuser gibt. Dadurch das der kleine Ort keinen Hafen hat, werden die Fischerboote mit Traktoren ins Wasser gezogen. Direkt am Strand gibt es einen berühmten Spot an dem ihr genau das festhalten könnt – postapokalyptische teils verrosteten Traktoren. Vor allem schön bei einem abendlichen Spaziergang bei Sonnenuntergang – auf dem Weg sieht man das ein oder andere Strandlagerfeuer brennen (Falls ihr selber ein machen möchtet, prüft vorher ob ein Verbot vorliegt). 

6.2 Wellington – Neuseelands kultivierte Hauptstadt

Wellington auch bekannt als „Windy Welly“ gehört zu einer unserer Lieblingsgroßstädte Neuseelands – gleich dahinter kommt natürlich das sehr beliebte Queenstown (dazu mehr im Beitrag „Neuseelands Südinsel“). Während uns Auckland durch die ganzen Hochhäusern sehr modern vorkam, hat uns Wellington doch sehr überrascht – viele der Gebäude versprühen einen historischen Charme und einen eleganten  viktorianischen Stil, was der Stadt ein fast europäisches Flair verleiht. Wichtig ist vor allem die Erdbebensicherheit, weshalb man viele Hochhäuser mit Stahlträger aber auch viele hübsche, im viktorianischen Stil gebaute Wohnhäuser aus Holz zu sehen bekommt – Holz ist sehr flexibel und passt sich bei Erdbeben besser an die Umgebung an. Wellington war der perfekte Abschluss unserer Nordinsel-Tour und hat uns viele schöne Ecken gezeigt, die wir euch nicht vorenthalten wollen.

Das Museum of New Zealand (Te Papa Tongarewa) wird auch „Behälter der Schätze“ genannt und ist ein absolutes muss wenn ihr in Wellington seit – auf 5 Ebenen wird die Geschichte, die Natur und die indigene Kultur Neuseelands in einem modernen Gebäude erlebbar gemacht. Der Eintritt ist kostenlos und ihr solltet euch mindestens einen halben Tag einplanen, denn es gibt viel zu entdecken. Unser Highlight war definitiv Level 2 mit der Erdbebensimulation & dem riesen ausgestorbenen Moa sowie Level 4 mit vielen Maori-Tapu-Schätzen, darunter ein traditionelles Versammlungshaus und unterschiedlichen Waka-Booten. Wir waren ganze zwei Mal dort weil es uns so gut gefallen hat – es lohnt sich wirklich. 

Nach dem Besuch im Museum ging es für uns die belebte Cuba Street und hier speziell ins The Old Quarter – einem sehr beliebten vietnamesischen Restaurant. Witzigerweise lag es direkt neben einem Stripclub, was dem Essen keinen Abbruch tut – die Cuba Street ist eben ein sehr buntes Viertel mit viel Straßenkunst, Live Musik und jede Menge Bars. Es gibt sogar einen Regenbogen Zebrastreifen, der die lockere Atmosphäre perfekt unterstreicht. Das Essen war ein Traum: Boa Buns mit gefülltem Gemüse als Vorspeise und Phó Soup als Hauptgang – ehrlicherweise hat uns die Phó Soup seitdem auch nicht mehr losgelassen und wir haben sie während unserer gesamten Weltreise immer wieder in verschiedenen Restaurants verschlugen. 

Nach einer kleinen Stärkung und durch die Straßen bummeln ging es für uns in Richtung Kelburn Park – hier könnt ihr euch mit der Wellington Cabelbahn zu den Wellington Botanical Gardens hoch fahren lassen. Einstieg ist der Lampton Quay – die Tickets kosten ca. 12 NZD (hin- und zurück) pro Erwachsener. Wir sind hoch gelaufen und haben uns einfach von oben angeschaut, wie die berühmten Cable Cars nach oben fahren – übrigens habt ihr direkt am Cable Car Museum eine super schöne Aussicht auf Wellington. Die Botanical Gardens sind ein absoluter Pflanzentraum aber auch ein ein Erlebnis für alle Weltall-Fans – vom Begonia House at the Lady Norwood Rose Garden und einem Treehouse Café/ Visitor Centre, bis zu einem Space Observatory bekommt ihr super viel geboten. Schaut euch unbedingt die tropischen Gewächshäuser und das skurrile Baumhaus an – falls ihr mehr Zeit habt, könnt ihr auch eine Tour im Observatory Centre buchen und das riesige Teleskop sowie eine Planetarium schau ansehen. Wir hätten auch hier wieder Stunden verbringen können, mussten dann aber weiter zu unserem Abendprogramm – wieder auf dem Weg in die Stadt müsst ihr unbedingt durch den Bolton Cementery Friedhof laufen. Der historische Friedhof wurde 1870 eröffnet und liegt direkt in zwischen Autobahn und Stadt – ein echt surrealer Ort auf dem einige der ersten Siedler, sowie viele bekannte Persönlichkeiten Neuseelands begraben liegen. 

Unseren Abend haben wir im berühmten Embassy Theatre ausklingen lassen – ein wunderschönes historisch Kino aus den 1920er Jahren mit eleganter Fassade und authentischem Innenraum. Achtet beim buchen des Kinofilm unbedingt darauf, dass er im großen Saal gespielt wird – hier bekommt ihr nämlich die volle Experience. Überall hingen Kronleuchter und die Decke war verziert mit Stuck – selbst die Toiletten waren mit dem nostalgischen Fliesen und den alten Holztüren im Stil der 20er Jahre. Was es außerdem so besonders macht, ist die Tatsache, dass dort die Weltpremiere von „Der Herr der Ringe“ inklusive rotem Teppich stattfand. Definitiv ein kulturelles Schmuckstück und eine echte Empfehlung von uns. 

Restaurantempfehlung für den Abend: Das El Matador mit sehr leckerer argentinischer Küche (es kann hier  lange Schlangen geben, bucht also am besten vorher einen Tisch) – Empfehlung von uns das Rumpsteak mit Chimichurri und Kartoffelspalten mit Sangria und Churros zum Nachtisch (wir träumen heute noch davon)

Wer eine weitere super schöne Aussicht auf Wellington haben möchte, sollte den Mount Victoria Lookout nicht verpassen. Aus der Vogelperspektive habt ihr eine 360 Grad Aussicht auf den Hafen und die Stadt und könnt ihr sehr gut erkennen, dass Wellington von grünen Wäldern umgeben ist. Oben gibt es kostenlose Parkplätze. Ihr solltet euch aber warm anziehen, denn es kann sehr windig werden. Nicht umsonst gilt Wellington als eine der windigsten Städte Neuseelands, daran erinnert auch das „Wellywood Sign“ in den Bergen. 

Ganz in der Nähe des Wellywood Signs findet ihr die Weta-Cave – ein weltbekanntest Effekt- und Requisitenstudio. Dort könnt ihr während einer 45-minütigen Tour den Herstellprozess von Originalrequisiten wie Kostümen und Waffen sowie Filmobjekte aus „Der Herr der Ringe, der Hobbit, Avatar und District 9“ hautnah erleben. Außerdem bekommt ihr eine Tour durch das Studio und es wird erklärt wie Spezialeffekte entstehen. Die Tour kostet ab 57 NZD pro Erwachsener – leider haben wir die Tour nicht gemacht aber würden es uns definitiv beim nächsten Mal nicht entgehen lassen. Infos dazu findet ihr hier

Es lohnt sich auch im Takina Wellington Convention & Exhibition Centre vorbei zu schauen – als wir dort waren, gab es eine Ausstellung zu Jurassic World – die Lego Version.

Weitere Restaurantempfehlungen: Little Penang (Vietnamesisch) und die Dumpling Company (die Fischsuppe war super lecker aber auch die Dumplings), Mr Go’s (ein pan-asiatisches Restaurant mit verschiedenen Küchen)

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